Tibet: Mönche während Patriotischer Umerziehung verhaftet

Titelbild
Ein Mönch im Kloster Drepung. (Getty Images)
Epoch Times15. April 2008

Bestätigten Informationen an das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) zufolge verhafteten chinesische Sicherheitskräfte um den 12. April herum eine Reihe von Mönchen aus dem Kloster Drepung, nachdem diese sich einem chinesischen „Arbeitsteam“ widersetzt hatten, das ins Kloster gekommen war, um eine Schulung im Rahmen der Kampagne für „Patriotische Umerziehung“ durchzuführen.

Wie auch die staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur Xinhua, am 13. April 2008 mitteilte, entsandten die Behörden der Tibet Autonomieregion im Rahmen der Kampagne „Patriotische Erziehung“ ein neues „Arbeitsteam“ für „Rechtserziehung und -Verbreitung“ ins Kloster Drepung, eines der bedeutendsten Kloster in Tibet, das nicht ganz zehn Kilometer westlich von Lhasa liegt.

Zuverlässigen Quellen zufolge protestierten die Mönche jedoch nach dem Eintreffen der Arbeitsbrigade einhellig gegen die Durchführung der Kampagne. Daraufhin wurden Sicherheitskräfte hinzu gerufen, um die renitenten Mönche unter Kontrolle zu bekommen. Mehrere von ihnen wurden sofort verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht, weil sie die Schulung gestört hatten. Gegenwärtig liegen keinerlei Informationen über ihr weiteres Schicksal vor.

Die Kampagne für „Patriotische Erziehung“ wurde in mehreren Klöstern in Tibet wieder aufgenommen und intensiviert. Dabei werden die Mönche zusätzlich zur üblichen politischen Indoktrinierung dazu gezwungen, den Dalai Lama zu schmähen und die aktuellen Proteste zu verurteilen. Die neuen Arbeitsteams zur Information über die rechtliche Situation haben die spezielle Aufgabe, die Klöster über die juristischen Konsequenzen der Teilnahme an politischen Aktivitäten in Kenntnis zu setzen. Grund dafür ist der Umstand, dass die jüngsten Proteste in Tibet von Mönchen angeführt wurden.

Obschon Xinhua am 13. April über den Besuch der Arbeitsgruppe im Kloster Drepung berichtete, wurden alle Informationen über die Proteste der Mönche und die Verhaftungen unterdrückt. „Die Arbeit des Arbeitsteams für Rechtserziehung und -Verbreitung läuft stabil und gut, sie haben Verständnis und Unterstützungen von den breiten gläubigen Bevölkerung und Mönchen bekommen“, so hieß es im Xinhua. Den zuverlässigen Informationen zufolge wurden alle Straßen nach Drepung von zusätzlichen Kräften der paramilitärischen Polizei abgeriegelt. Die Bewegungsfreiheit der Mönche wurde ebenso massiv eingeschränkt wie der Zugang von Besuchern und Gläubigen zum Kloster.

Das TCHRD fordert die VR China die sofortige Freilassung der verhafteten Tibetern und die unverzügliche Einstellung der Kampagne für „Patriotische Erziehung“ in den religiösen Institutionen Tibets auf. (TCHRD/mz)



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