Was zeigt der diesjährige Friedensnobelpreis den Menschen?

Titelbild
Wei Jing Sheng im Jahr 2005 in Wien.Foto: The Epoch Times Archiv
Von 19. Dezember 2010

Der Friedensnobelpreis ist eine Auszeichnung, die die Aufmerksamkeit vieler Menschen erregt. Die Preisträger wie zum Beispiel Nelson Mandela sind moralische Vorbilder der Menschen auf der ganzen Welt. Sie motivieren die Menschen für ihre Ideen, ihren Glauben und das Wohl anderer Menschen zu kämpfen und sich dafür aufzuopfern. Preisträger wie Andrei Sacharow repräsentieren den Widerstand der Menschen gegen die Führung der kommunistischen Partei und zeigten die Moral der Intellektuellen. Ihre Anstrengungen führten letztlich zum Mauerfall in Berlin. Sie brachten Menschen Hoffnung, die sich nach Freiheit sehnten.

Stellen wir uns einmal vor, ein Mann hat an der Demonstration auf dem Platz des Himmlischen Friedens, dem Tiananmenplatz, im Jahr 1989 in Peking teilgenommen. Er hat aber später im Gefängnis aufgrund des unvorstellbaren Drucks seine Ideen aufgegeben und hat sich für seine Taten entschuldigt. Dann können wir ihm trotz allem verzeihen und Verständnis zeigen. Aber wir werden ihn auf keinen Fall als Vorbild nehmen, um unsere Kinder danach zu erziehen.

Stellen wir uns weiter vor: Dieser Mann hat nicht nur sich selbst verändert, sondern hat auch noch Lügen im Fernsehen des Diktators verbreitet, um den Mördern zu helfen. Er behauptete sogar, dass auf dem Platz des Himmlischen Friedens kein Blut geflossen ist und niemand gestorben ist. Wenn er so weit gegangen ist, kann ihm nicht mehr verziehen werden. Weil dieser Mann bereits ein Helfer der Mörder geworden ist. Vielleicht war die Hoffnung, früher aus dem Gefängnis entlassen zu werden, der Grund für sein Verhalten. Dieses Motiv hat dieser Mann in einem Brief an einen Freund deutlich beschrieben.

Aber dieser Mann hat weiterhin bösartige Wörter über die Demonstration geäußert, nachdem er bereits entlassen worden war und nicht mehr unter Druck stand. Er behauptete, dass diese Demonstration eine von Lügen verursachte und das Volk betrügende Bewegung sei. Bis hierhin ist festzustellen, dass die Moral dieses Mannes komplett versagt hat.

Dieser Mann heißt Liu Xiao Bo, der Friedensnobelpreisträger des Jahres 2010. Was für ein Vorbild für die Jugendlichen wollen die Mitglieder des Nobelpreiskomitees mit ihm erschaffen? Auf jeden Fall können sie nicht behaupten, dass sie nichts von den oben erwähnten Fakten gewusst haben. Weil alle diese Fakten dokumentiert worden sind und teilweise in den Veröffentlichungen von Liu Xiao Bo beschrieben werden.

Die Komiteemitglieder haben offensichtlich mit einem Konflikt gerechnet. Bevor sie den Preis vergeben haben, haben sie gesagt, dass der diesjährige Friedenspreis der Welt eine neue Richtung zeigen wird. Vielleicht meinten sie, dass die Moral nicht das Thema ist, sondern die politische Richtung. Ähnlich wie bei Andrei Sacharow und Lech Wałęsa, wollten sie mit dem Friedenspreis die Widerstände der jeweiligen Völker unterstützen.

Liu Xiao Bo repräsentiert tatsächlich eine bestimmte Gruppe von Menschen. In einer Gesellschaft, in der das Volk gezwungen ist, sich mit Messern zu verteidigen und wo ein Mädchen, das seinen Vergewaltiger, einen hochrangigen Beamten, im Kampf getötet hat und dafür verurteilt wurde, dort ist diese Gruppe Teil derjenigen, die gegen Schwächere und gegen deren Widerstände kämpfen. Während einfache Menschen friedlich auf juristischem Weg ihren Besitz und ihre Rechte von der Diktatur zurückforderten, warfen Menschen wie Liu Xiao Bo mit sarkastischen Sprüchen um sich.

Wenn sich die Meinung dieser Gruppe also nicht nach Opposition, das heißt wie eine andere Meinung als die der Diktatur anhört, sind sie dann nicht die Unterstützer des Diktators? Ist das die neue Richtung, die das Nobelpreiskomitee der Welt zeigen will? Ja, das ist tatsächlich so.

Durch wirtschaftliche Interessen beeinflusst die Kommunistische Partei Chinas die Politiker in der westlichen Welt. Die gekauften Politiker schlagen diese politische Richtung ein. Wenn diese Entwicklung in früherer Zeit noch nicht sehr deutlich war, dann ist sie durch die diesmalige Nobelpreisvergabe klar geworden. Der Friedensnobelpreis sendet dem chinesischen Volk die klare Botschaft: die Demokratien des Westens unterstützen euch nicht.

Die Veranstaltung mit dem leeren Stuhl und der Gesang einer Kindergruppe kann diese traurige Wahrheit nicht verdecken.

Wei Jing Sheng ist einer der bedeutendsten politischen Dissidenten Chinas. Er wurde durch seine Forderung nach Demokratie bekannt und verbrachte deshalb 18 Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern. Seit 1997 lebt er in den USA, wo er sich weiterhin für die Demokratisierung Chinas einsetzt. Er hat den Robert Kennedy-Preis, den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments und den Demokratiepreis der staatlichen Demokratie-Stiftung Amerikas bekommen.

www.weijingsheng.org

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion