Wen Jiabao drängt auf Rehabilitierung von Falun Gong – laut Insidern

Titelbild
Chinas Premierminister Wen Jiabao am 14. März in Peking.Foto: Lintao Zhang/Getty Images
Von 11. April 2012

 

Laut einer Quelle aus Peking, hat der Premierminister des chinesischen Regimes, Wen Jiabao, auf eine Beendigung der Verfolgung von Falun Gong und Entschädigungen für Mitglieder der spirituellen Bewegung gedrängt.

Sein Vorschlag wurde von Zhou Yongkang und der Fraktion des ehemaligen obersten Parteiführers, Jiang Zemin, abgelehnt. Jiang initiierte 1999 die Verfolgung und Zhou war als Minister für öffentliche Sicherheit (2003- 2007) und Chef des mächtigen Komitees für Politik und Recht (2007 – heute) eng in die Umsetzung von Jiangs Kampagne verwickelt. Hu Jintao soll den Vorschlag Wens nicht kommentiert haben.

Als Wang Lijun, ehemaliger Polizeichef von Chongqing und rechte Hand des Parteichefs von Chongqing, Bo Xilai, am 6. Februar versuchte, sich in das US-Konsulat abzusetzen, lenkte er die internationale Aufmerksamkeit auf den vom Regime erzwungenen Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden.

Man nimmt an, dass Wang tief in dieses Verbrechen verstrickt ist. In einer Rede 2006 prahlte Wang damit, als Polizeichef von Jinzhou in der Provinz Liaoning „Tausende“ von Operationen zur Organentnahme überwacht zu haben, obgleich Wang die Organentnahme an Falun Gong-Praktizierenden nicht explizit erwähnte.

Bo Xilai war von 2000 – 2004 Gouverneur der Provinz Liaoning. Die erzwungene Organentnahme an Falun Gong-Praktizierenden wurde 2006 zuerst in Liaoning entdeckt und die Provinz als „Epizentrum“ der Organentnahmen in China bezeichnet.

Während eines internen Treffens in Zhongnanhai, das wegen des Wang Lijun Zwischenfalles stattfand, prangerte Wen die Organentnahmen und die Verwicklung Bo Xilais darin an.

Laut der Quelle sagte Wen auf dem Treffen der Parteiführer: „Lebenden Menschen ohne Betäubung Organe zu entnehmen und für Geld zu verkaufen, ist das etwas, was Menschen tun sollten? So etwas ist viele Jahre lang geschehen. Wir stehen jetzt kurz vor der Pensionierung, aber es ist immer noch nicht gelöst.“

Die Quelle zitierte Wen weiterhin mit: „Jetzt, da der Wang Lijun-Vorfall der ganzen Welt bekannt ist, nutzt ihn, um Bo Xilai zu bestrafen. Die Falun Gong-Angelegenheit zu lösen sollte die natürliche Wahl sein“.

[–]

Unzensierte Suche im Internet

Der Bericht über Wens Bitte an die Parteiführer, Falun Gong zu rehabilitieren, wird durch die Vorgänge in Chinas Internet untermauert.

Normalerweise werden Begriffe über die Falun Gong-Bewegung oder die Verfolgung in Chinas Internet am strengsten zensiert, aber in der dritten Märzwoche führten Suchbegriffe, die zuvor blockiert waren, zum Erfolg.

Jemand innerhalb der chinesischen Regierung hat Suchbegriffe erlaubt, die Falun Gong betreffen oder die die Untaten bei der Verfolgung aufdecken, was man als unterstützende Maßnahme von innerhalb der KPCh sehen kann,  Falun Gong zu rehabilitieren.

Am 21. März, gegen 2 Uhr nachts (Peking Zeit), erlaubte Baidu die Suche nach „Zhuan Falun“, dem Hauptwerk der Lehren von Falun Gong. Baidus Suchergebnisse zeigten auch Informationen der offiziellen Falun Gong-Website, einschließlich Bildern des Gründers von Falun Gong, Li Hongzhi, dem Falun Emblem und Bildern von Falun Gong-Praktizierenden, die Mediationsübungen machen.

Weitere Informationen wurden am 23. März gegen 20 Uhr (Peking Zeit) bei Suchergebnissen für „Blutige Ernte“ freigegeben. „Blutige Ernte“ ist das Buch der kanadischen Rechtsanwälte David Kilgour und David Matas mit detaillierten Untersuchungsergebnissen über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden. Baidu zeigte Informationen bezüglich des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden, einschließlich eines Artikels über eine Pressekonferenz zu diesem Buch.

Ebenfalls am Abend des 23. März (Peking Zeit) erschien bei der Suche mit den Worten „Wang Lijun Organraub“ ein Artikel mit dem Titel „Den Organraub an lebenden Menschen bezeugen“. Dieser Artikel diskutiert die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden und den Organraub an lebenden Menschen.

Ebenfalls am Abend des 23. März lieferte Baidu bei der Suche nach den Worten „Falsches Feuer“ ein Video, das von NTD Television produziert wurde und die Propaganda-Lügen des chinesischen Regimes bezüglich der Selbstverbrennung von fünf Falun Gong-Praktizierenden 2001 auf dem Platz des Himmlischen Friedens entlarvt. Das NTD Video zeigt auf, dass der Vorfall, über den in den Staatsmedien intensiv berichtet wurde, eine Falschmeldung war.

[–]

Shi Zangshan, ein China-Experte in Washington D.C., sagte der Epoch Times, dass wenn Hu Jintao und Wen Jiabao nur Korruption und interne Streitigkeiten als Mittel verwenden, ihre politische und moralische Macht nicht ausreicht im Kampf gegen die Jiang-Fraktion.

Shi meint, dass Hu und Wen damit weitermachen sollten, die Verbrechen von Jiang Zemin und Zhou Yongkang aufzudecken. Hu und Wen würden dann innerhalb der Parteikämpfe starke moralische Rückendeckung bekommen und könnten dann, sobald sich die öffentliche Meinung gegen Jiangs Fraktion wendet, attackieren.

Hintergrund:

Seit 1999 wurden nach Angaben des Falun Dafa-Informationszentrums zwischen 500.000 und einer Million Menschen verhaftet und ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager deportiert, Zehntausende in Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten eingesperrt, über 100.000 Fälle von Folter und Misshandlung in Polizeigewahrsam dokumentiert, über 3.500 Todesfälle durch Folter nachgewiesen (die tatsächliche Anzahl wird auf 10.000 und mehr geschätzt).

Hinzu kommen die seit 2006 bekannt gewordenen systematischen und kommerziell genutzten und geheim gehaltenen Organentnahmen an lebenden Falun Gong-Praktizierenden. 2006 begannen die kanadischen Anwälte Matas und Kilgour, diese Anschuldigungen zu untersuchen und wiesen nach, dass für etwa 41.500 in China transplantierte Organe zwischen 2000 bis 2005 keine Herkunftsnachweise vorliegen. Das konnte bis heute nicht widerlegt werden. Kein Wunder, dass die Mitglieder der Jiang Zemin-Bande, wie viele Chinesen sie nennen, diese „blutige Ernte“ bis ans Ende ihrer Tage geheim halten möchten.

Der Untersuchungsbericht über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden: „Blutige Ernte“. Im Internet unter www.epochtimes.de/download/Untersuchungsbericht_Kilgour_Matas.pdf

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion