China senkt überraschend zentrale Leitzinssätze gegen Wirtschaftschwäche
Die chinesische Zentralbank hat am Montag überraschend zentrale Leitzinssätze abgesenkt, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Der Zinssatz für kurzfristige Kredite der Geschäftsbanken bei der Zentralbank sinkt demnach von 2,1 auf 2,0 Prozent, der für mittelfristige Anleihen sinkt von 2,85 auf 2,75 Prozent. Maßgeblich wegen der Auswirkungen der Corona-Maßnahmen hatte sich das Wachstum der Industrieproduktion und des Einzelhandelsumsatzes der Volksrepublik zuletzt verlangsamt.
Die wirtschaftliche Aktivität hatte im Juni nach der Rücknahme strenger Corona-Einschränkungen in der Wirtschaftsmetropole Shanghai wieder zugelegt. Der Aufschwung ist Beobachtern zufolge jedoch fragil und hängt vor allem von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Die Regierung in Peking hält bislang an ihrer strengen Null-COVID-Politik fest und reagiert auch auf nur kleine Ausbrüche mit strikten Lockdowns.
Mit der Absenkungen der Leitzinssätze will Peking nun die Liquidität für die Banken erhöhen und sie letztendlich dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben, um die Wirtschaft zu unterstützen. „Es ist jedoch nicht sicher, dass dies für die Wirtschaft ausreicht“, sagte der Analyst Julian Evans-Pritchard von Capital Economics.
Die Null-COVID-Politik der chinesischen Regierung belaste weiterhin die Dienstleistungsbranche und dämpfe den privaten Konsum, erläuterte der Ökonom Raymond Yang von der Australia & New Zealand Banking Group. Evans-Pritchard von Capital Economics erklärte, auch Probleme auf dem Immobilienmarkt schlügen auf das Konsumklima. Viele Wohnungen, für die Menschen bereits Geld gezahlt haben, werden in China derzeit nicht fertiggestellt, weil die Immobilienentwickler in finanziellen Schwierigkeiten stecken. (afp/mf)
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