China verbannt deutschen Star-DJ Zedd wegen eines „Likes“ unter South Park – Episode „Band in China“

Weltberühmt, hochbezahlt und heißbegehrt. Mit seinen Shows macht Top-DJ Anton Zaslavski alias Zedd seinen Besuchern mächtig Dampf. Doch mit einem "Like" unter der in China verbotenen South Park-Episode "Band in China" hat er seiner Karriere in China jäh ein Ende gesetzt.
Titelbild
Weltberühmt und in China verboten: Star DJ Zedd.Foto: Rich Fury/Getty Images for iHeartMedia
Epoch Times14. Oktober 2019

Hier ein Smiley, dort ein Kommentar und da ein „Like“. Dank Social Media sind wir mit der ganzen Welt verbunden und können alles jederzeit betrachten, bewerten und kommentieren. Doch auch die Benutzer der sozialen Medien stehen unter Beobachtung, wie der Fall des weltberühmten deutschen Star-DJs Zedd zeigt.

Mit Electro-House und Pop heizt der deutschte DJ, der mit bürgerlichem Namen Anton Zaslavski heißt, Tausenden Fans bei seinen Auftritten ein. Seine Bühnenshow einzigartig.  Auch in China ist Zedd, der  Platz 44 in der weltweiten Top 100 belegt, sehr beliebt. Kein Wunder also, dass man dort ein Auge auf ihn wirft.

Auf Twitter schrieb der Künstler:

Ich wurde gerade dauerhaft aus China verbannt, weil mir ein South Park-Tweet gefiel.“

In einem weiterem Post schrieb Zedd:

Nur um das klarzustellen, das ist KEIN Witz. Die Regierung hat unsere Promotor darüber informiert, dass sie, wenn sie meine geplanten Shows in China nicht absagen, ihre kulturellen Genehmigungen einziehen würden.“

Foto: screenshot facebook

Damit zieht das „Like“ von Zedd weite Kreise. Nicht nur er ist betroffen, sondern die gesamte Künstler-Szene, zumindest seine Agenten.

Ein Insider schrieb in einem Twitter-Post, dass die elektronische House-Musik – Zedd gehört auch zu dieser Szene – seit den vergangenen zwei Jahren heiß begehrt ist. Die Gage der DJs ist dreimal so hoch wie anderswo. Nun habe Zedd aber „so eine Dummheit“ gemacht. Sein Auftritt im chinesischen Zhuhai fiele damit wahrscheinlich aus. Und auch die in Wuhan geplante Silvesterparty dürfte in den Sternen stehen, heißt es von dem Kenner. Zu den 100 Musikfestivals und in die über 5.000 Nachtclubs würde Zedd wohl nicht mehr eingeladen werden, prophezeite der Mann. „Selber schuld“, wirft er Zedd vor. Er hätte seine Einnahmequellen in China verspielt – mit einem einzigen „Like“.

Probleme, einen neuen Gig an Land zu ziehen, dürfte der 30-Jährige kaum haben. Derzeit tourt er durch die Vereinigten Staaten. Im November legt Zedd dann einen Zwischenstopp in Europa ein und ist am 15.11. 2019 in Berlin und am 17.11.2019 in Hamburg zu Gast.

Chinas Zensur greift um sich

Bei der von Zedd mit seinem „Like“ bedachten Folge der US-Comedy-Cartoonshow South Park handelt es sich um die Folge „Band in China“. Sie ist in China verboten. Politisch sensible Themen wurden darin behandelt: Hollywoods Kotau vor Chinas Zensur und die jahrzehntelang anhaltenden Menschenrechtsverletzungen wie Organentnahmen und außergerichtliche Tötungen.

„[Der chinesischer Führer] Xi [Jinping] sieht überhaupt nicht wie Winnie Puuh aus. Verpassen Sie nicht unsere 300. Episode diesen Mittwoch um 10 Uhr“, schrieben die Produzenten von „South Park“, Matt Stone und Trey Parker, am 7. Oktober in einer eher ironisch anmutenden Entschuldigung auf Twitter.

„Wie die NBA begrüßen auch wir die chinesische Zensur in unseren Heimen und in unseren Herzen“, heißt weiter. „Auch wir lieben Geld mehr als Freiheit und Demokratie.“

Umstrittene South Park-Folge

„Band in China“ ist die zweite Episode der dritten Staffel von South Park, die am 2. Oktober zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.

In der Folge reist Stan Marshs Vater, Randy nach China, um sein Marihuana-Geschäft auszubauen. Kurz nach der Landung wird Randy festgenommen und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Marihuana in seinem Gepäck mitgebracht hatte.

Im Gefängnis erlebt Randy Sklavenarbeit, Folter, „Umerziehung“ sowie die Praxis der Hinrichtung im Eilverfahren. Unterdessen trifft Randy seine Mitgefangenen „Winnie Puuh und Ferkel“, die ebenfalls eingesperrt wurden, weil sie in China verboten wurden, nachdem Memes populär wurden, die den chinesischen Führer Xi Jinping mit den Pooh-Bären verglichen haben. Schließlich tötet Randy Puuh im Austausch dafür, dass sein Marihuana-Geschäft in China legalisiert wird.

Zurück zu Hause will ein Musikproduzent eine Filmbiographie über Stans Band machen. Aber die Band erfährt bald, dass sie ihr Leben „bearbeiten“ müssen, um den Film durch die Zensur zu bringen und ihn für China marktfähig zu machen.

In einer Szene schlägt Stan dem Bandmitglied Eric Cartman vor, dass er eine Lebertransplantation bekommt, da Cartman drogenabhängig geworden ist. Aber der Musikproduzent greift schnell ein und sagt, dass Peking keine Erwähnungen von Organtransplantationen genehmigen würde, da internationale Forschungen bestätigen, dass das chinesische Regime staatlich geförderten Organraub von Gefangenen aus Gewissensgründen durchführt.

Am Ende ändert Stan seine Meinung während der Dreharbeiten und beschließt, keine Kompromisse für China einzugehen.

Bestechung, Zwangsorganentnahme, Gefängnisfolter und -tötung, Sklavenarbeit und Winnie Puuh sind Themen, die durch die Zensur der chinesischen Kommunistischen Partei seit langem verboten sind. (sua)

Der Originalartikel South Park Episode ‘Band in China’ Is Banned in China erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von rm).



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