Alibaba-Gründer Jack Ma prophezeit „Winter für die chinesische Wirtschaft“ – Eine Analyse

Das chinesische Statistikbüro China veröffentlichte kürzlich aktuelle Wirtschaftsdaten. Alibaba-Gründer Jack Ma prophezeit in China kalte Zeiten für die kommenden 20 Jahre.
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Kalte Zeiten für die chinesische Wirtschaft.Foto: -/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Juni 2018

Jack Ma, der Gründer des chinesischen Unternehmens Alibaba, erklärte bei einer Halbjahresversammlung vom Unternehmensverband in Zhejiang, dass die chinesische Wirtschaft einen sogenannten Winter erleben wird.

Jack Ma hat selbst eine Analyse des Finanz- und Produktionssektors vorgenommen und prophezeit eisige Zeiten.

Aufgrund der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den letzten zwei Jahren, hat die Regierung drei wirtschaftliche Ziele bekannt gegeben, mit denen chinesische Unternehmen an neue Auflagen gebunden sind.

Der Leverage Effekt soll gesenkt, Überkapazitäten abgebaut und die Umweltverschmutzung reduziert werden.

Viele Unternehmen wollen an die Regierung appellieren und erklären, dass diese Ziele viele Unternehmen einem Risiko aussetzen. Bei raschen Anpassungen werden die Gewinne geschmälert oder gar Verluste entstehen.

Ma sieht in solchen Appellen eine Zeitverschwendung.

„Darüber braucht man nicht nachzudenken. Sobald die Regierung eine Entscheidung getroffen hat, wird sie diese Entscheidung nicht wieder zurücknehmen.“

Im Zuge der Regulierungen würden viele Unternehmen pleite gehen. „Es ist auch gut, dass einige Unternehmen sterben. Weil solche Unternehmen nicht ausreichend weit vorausgeschaut haben und deshalb nicht vorbereitet sind.“

Die drei Säulen des Wachstums

Am 14. Juni hat das Nationale Büro für Statistiken in China aktuelle Daten veröffentlicht. Die wichtigsten Träger des chinesischen Wirtschaftswachstums sind Inlandsinvestitionen, der heimische Konsum und der Exportüberschuss. In allen drei Bereichen sinken die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr.

Der gesamte Einzelhandelsumsatz von Konsumgütern im Mai ist im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 % gestiegen. Das sind 1,1 % weniger als das prognostizierte Wachstum von 9,6 %. Das Wachstum von Mai 2016 auf 2017 betrug noch 9,4 %.

Das Wachstum des Anlagevermögens in städtischen Regionen, gemessen im Zeitraum von Januar bis Mai 2018, ist um 6,1 % gestiegen. Das Wachstum im Vorjahresvergleich und die Prognose für dieses Jahr betragen 7 %. Damit liegt das Wachstum 0,9 % unter den Erwartungen.

Der Exportsektor zeigt die wohl größten Veränderungen. Das chinesische Zollamt veröffentlichte am 18. Juni folgende Zahlen. Das Wachstum des Exports beträgt dieses Jahr 3,2 %, während der Import um 15,6 % gewachsen ist. Der Exportüberschuss fällt um ganze 43,1 %.

Die Lage sieht insgesamt schlecht aus. Alle drei Säulen des chinesischen Wirtschaftswachstums zeigen einen Abwärtstrend.

Das Wachstum des Konsums ist auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren, das Wachstum der Investitionen sogar auf dem niedrigsten Stand seit 23 Jahren.

Dazu kommen die Handelsspannungen zwischen China und den USA. Die USA sind der stärkste Abnehmer für chinesische Produkte. Mit der protektionistischen Politik der USA werden die chinesischen Exporte wahrscheinlich weiter sinken und damit auch das chinesische Wirtschaftswachstum.

Ma sagt, er glaube nicht, dass die Beziehungen zwischen China und den USA in den nächsten 20 Jahren besser würden.

Es gibt mit Sicherheit Höhen und Tiefen, aber es ist eine Talfahrt.“

Zuvor hatten Medien bereits angekündigt, dass die USA nicht nur weniger aus China importieren werden, sondern China auch mehr aus den USA importieren soll. Eine Senkung des Exportüberschusses Chinas von 200 Milliarden US-Dollar wird erwartet. Im Jahr 2017 betrug der chinesische Außenhandelüberschuss mit den USA 375,2 Milliarden US-Dollar. (tp/yz/Wen Piao)



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