China: BIP-Wachstum niedrigstes seit 24 Jahren – Import und Export geschrumpft
Am Montag veröffentlichte China seine offizielle Außenhandels-Statistik für den Monat November. Sowohl für Import als auch Export schrumpfte das Wachstum.
Der Export, der im Oktober noch um 11,6 Prozent zugelegt hatte, wuchs im November um nur 4,7 Prozent und blieb damit weit unter den Prognosen. (Die Nachrichtenagentur Reuters hatte per Umfrage die Prognose von 8,2 Prozent ermittelt.) Der Import sank im November um 6,7 Prozent – er lag im Oktober noch bei Plus 4,6 Prozent und hatte eine November-Prognose von Plus 3,9.
Durch den wachsenden Export und den sinkenden Import kam ein Exportüberschuss von 54,5 Milliarden US-Dollar zustande. Auch dies war mehr als erwartet (43,5 Milliarden US-Dollar).
Ein Währungsexperte der australischen Zentralbank, Andy Ji, sagte im Interview zu Reuters: „Diese Zahlen aus China zeichnen ein ganz kritisches Bild. Man sieht die Verlangsamungs-Tendenz des Exports und dass das Importvolumen weiter geschrumpft ist.“
Alaistair Chan, Berater bei der Ratingagentur Moody´s, sagte: „Diese Zahlen zeigen, dass der Inlandsbedarf sehr stark stagniert ist. Anscheinend hat dieser Rutsch des Imports und der verlangsamte Export mit sinkenden Rohstoffpreisen zu tun, aber das ist eigentlich nur ein Grund. Es gibt noch mehrere Gründe. In China hat sich auch die Entwicklung des Immobiliensektors verlangsamt. Überkapazitäten sind in Chinas Industrie ein sehr auffälliges Problem.“
Reuters berichtete, dass Chinas gesamtes Wirtschaftswachstum (Bruttoinlandsprodukt, BIP) dieses Jahr niedriger als das von der Regierung gesteckte Ziel der 7,5 Prozent ausfallen werde – es werde das schwächste Wachstum seit 24 Jahren. Der Verlangsamungsprozess werde weiter andauern und 2015 ein noch langsameres Wachstum die Folge sein.
Wird das Wachstumsziel auf 7 Prozent gesenkt?
Gestern begann in Peking Chinas alljährliche Wirtschaftsplanungskonferenz, wo die Wirtschaftspolitik für 2015 festgelegt wird. Experten vermuten, dass das Regime das Wachstumsziel für 2015 von 7,5 noch einmal auf 7 Prozent herunterschrauben wird. Einen Hinweis darauf gab vor kurzem bereits die chinesische Sozialwissenschaftsakademie. Ihre Studie zum Thema „Chinas Volkswirtschaft 2014&15“ sagte voraus, dass auch das kommende Jahr ein schwieriges für die chinesische Volkswirtschaft werde und sie weiter unter Druck stehen werde. Das BIP-Wachstum werde sich voraussichtlich auf 7 Prozent verlangsamen. Da der Forschungsbericht vom regierungsberatenden Gremium der höchsten Ebene kam, wird vermutet, dass die Regierung mit ihrer Zielsetzung der Prognose folgen wird.
7 Prozent Wachstumsziel wären das niedrigste Ziel seit 10 Jahren. Ein Volkswirtschaftswissenschaftler von JPMorgan vermutete daraufhin auch, dass die chinesische Zentralbank den Leitzins senken und eine Lockerungspolitik für den Kapitalmarkt einführen wird. Mindestens eine Zinssenkung werde kommen, hieß es in den chinesischen Medien. (yz / rf)
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