China erhöht die Steuer für Seltene Erden
Peking – Eine hohe Steuererhöhung für Seltene Erden könnte für China nach hinten losgehen, wenn sie unter anderem zu Problemen wie grassierendem illegalem Bergbau und Schwarzmarkt-Exporten führt.
Chinas Finanzministerium und die Staatliche Steuerbehörde kündigten vor kurzem eine Steuererhöhung ab 1. April für Seltene Erden an, die die bisherige Besteuerung um das 100-fache übersteigt. Die bisherige steuerliche Regelung für Seltenerdmineralien unter der Kategorie der Metallerze lag zwischen 0,5 und 3 Yuan (0,05 bis 0,03 Euro) pro Tonne oder Kubikmeter. Die neuen Steuersätze werden bei 60 Yuan (6 Euro) pro Tonne für leichte Seltene Erden und bei 30 Yuan (3 Euro) pro Tonne für mittlere und schwere Seltene Erden liegen.
China verfügt über große Reserven an Seltenerdmineralien und kontrolliert einen großen Anteil der weltweiten Produktion, nachdem es jahrelang die Preise der internationalen Wettbewerber unterboten und sie aus dem Geschäft gedrängt hat, wie aus bisherigen Berichten von The Epoch Times hervorgeht.
Seltene Erden spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung vieler High-Tech-Produkte wie Supraleitern, Hybrid-Autos, Glasfaserkabel und Handys. Auch das Militär weltweit hat einen großen Bedarf an einigen dieser Seltenen Erden.
Im August 2010 löste die Nachricht, China wolle die Ausfuhr von Seltenen Erden einschränken, weltweiten Alarm aus. Sechs Monate zuvor hatte China die Produktion für diese Metalle bereits begrenzt und ein ein Moratorium für alle neuen Abbaulizenzen verhängt.
Illegaler Abbau
Während Exportbeschränkungen und Nachrichten von höheren Steuern die Preise für diese Mineralien hochtrieben, förderten die daraus entstandenen riesigen Gewinnmargen den illegalen Bergbau in China und das Schwarzmarktgeschäft.
Jiang Hushui, die in Südostasien im Mineralienhandel arbeitete, sagte der Epoch Times: „Der derzeitige Preis von gemischten Seltenen Erden stieg auf etwa 150.000 Yuan (15.000 Euro) pro Tonne, aber die Abbaukosten liegen nur bei 30.000 Yuan (3.000 Euro).“ Sie fügte hinzu, dass die großen Gewinne zu weit verbreitetem illegalem Abbau von Seltenen Erden führten.
Chinesische Medien berichteten vor kurzem über diesen illegalen Abbau in Ganzhou in der Provinz Jiangxi. Die Produktionsquoten für Ganzhou wurden ursprünglich auf 8.500 Tonnen für 2010 festgelegt. Aber Branchenexperten schätzen, die tatsächliche Produktion hätte mindestens 30.000 Tonnen umfasst, wovon das meiste illegal abgebaut und steuerfrei über den internationalen Schwarzmarkt aus dem Land geschmuggelt worden sei.
Ressourcenabbau
Der Finanz- und Wirtschaftskolumnist Zhang Jinglun sagte, das chinesische Regime schade sich nur selbst, wenn es die Knappheit der Seltenen Erden ausnutze. Diese würde zu dem weit verbreiteten illegalen Abbau führen, sowie die Entwicklung der Schmelz- und Trenntechnik fördern, die zu Umweltzerstörung und Verschwendung von Ressourcen führe. Derweil hinke die Entwicklung der High-End-Anwendung hinterher.
Laut Zhao Zengqi, dem Direktor des Baotou-Forschungsinstituts für Seltene Erden in der Inneren Mongolei, gab es in den 1960er-Jahren in China etwa 90 Prozent der weltweit vorhandenen Seltenerdmineralien. Aber seit China die Ressourcen der Seltenen Erden ausbeute und zerstöre, sei dieser Prozentsatz deutlich gesunken.
Die Washingtoner Zeitung Information Times berichtete am 18. Oktober 2010, China verfüge nur über etwa 30 Prozent bzw. etwa 27 Millionen Tonnen der weltweiten Reserven der Seltenen Erden. Die derzeitige Förderquote der mittleren und schweren Art der Seltenen Erden könne nur noch 15 bis 20 Jahre andauern und es könnte in der Zukunft notwendig werden, sie zu importieren.
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