Insider berichten: „In Tianjin explodierten 700 Tonnen hochgiftiges Cyanid“

Insider von Polizei und Feuerwehr in Tianjin befürchten mehrere hundert Tote: Ganze Feuerwehr-Teams kamen ums Leben, als in Ostchina am Mittwoch eine Reihe von Gefahrenstoff-Lagern explodierte.
Titelbild
Bei der Explosion von Tianjin verbrannten mindestens 700 Tonnen hochgiftiges Cyanid. Auch andere Gefahrenstofflager explodierten.Foto: Getty Images
Von und 14. August 2015

++ UPDATE! Chinas Präsident soll den Drahtzieher des Anschlags, seinen Amtsvorgängers Jiang, bereits festgesetzt haben!

Siehe: „Weil er Chinas künftige Wallstreet wegbombte wurde Ex-Staatschef „festgesetzt“ ++

Ein Feuerball, den man sogar vom Weltraum aus sehen konnte: Was ist da explodiert und wie viele Tote gab es wirklich? Das ist die Frage, nachdem in Tianjin am Mittwochabend mehrere Gefahrenstoff-Lager ausbrannten. 50 Tote und 700 Verletzte, dass diese offiziellen Zahlen nicht stimmen können, kristallisiert sich mittlerweile heraus.

Hongkonger Medien berichten, dass ganze Feuerwehr-Mannschaften vermisst werden. Die Tianjin Harbour Group findet dutzende Mitarbeiter nicht wieder, verschollene Anwohner gar nicht mit eingerechnet. Die Gegend um den Explosionsort ist chemisch verseucht, sickert es durch die Socialmedia – und chinesische Internetnutzer sind empört. Sie hören von ihren Staatsmedien nur Beruhigungsnachrichten. Dabei sagen Experten: Hier sind mindestens 700 Tonnen hochgiftiges Natriumcyanid explodiert. Man müsste sofort den Notstand ausrufen, eine Schutzzone einrichten und die Anwohner evakuieren.

Wie kam es zur Explosion?

Das Unglück wurde offenbar verschärft durch die falsche Behandlung eines Brandes in einem Gefahrenstofflager. Wie die Honkonger Apple Daily von der Tianjiner Polizei erfuhr, waren zunächst 120 Feuerwehrleute und bewaffnete Polizisten vor Ort, von denen nur vier Männer überlebten. Man hatte ihnen nicht gesagt, dass es sich um chemische Substanzen handelte, die keinesfalls mit Wasser in Berührung hätten kommen dürfen. Doch anstatt mit Schaum zu löschen, geschah genau dies.

Ein überlebender Feuerwehrmann, der verletzt im Krankenhaus liegt, sagte gegenüber Southern Weekly: Er gehörte zur ersten Truppe, die vor der Explosion vor Ort war. Sie waren über 100 Leute. Niemand hatte sie informiert, dass es sich um einen Chemie-Brand handelte. Zehn Minuten lang hätten sie routinemäßig mit Wasser gespritzt, dann leuchtete plötzlich ein Container auf und explodierte in einem kleineren Feuerball, kurz darauf erfolgte die riesige Explosion. Er habe einen gewissen Abstand zum Brandherd gehabt, konnte aber augenblicklich nichts mehr sehen und krabbelte nur noch um sein Leben.

Apple Daily geht davon aus, dass mindestens 200 Menschen starben. Viele Anwohner seien von zerberstenden Fensterscheiben schwer verletzt worden. Die Druckwelle der Explosion war so stark, dass sie in bis zu 10 Kilometern Entfernung Schäden anrichtete.  Medien beriefen sich auf Informationen des Feuerwehr-Departments, wonach neun Feuerwehr-Mannschaften (á mindestens 20 bis 30 Personen) und drei Spezialeinheiten (á mindestens 15 Mann) getötet wurden. Dies wären 200 bis 300 Menschen.

Video der Explosion:

Dieser Beobachter filmte die Explosion von seinem Fenster aus und wurde von der Druckwelle umgeworfen.

 

 

Dieser Beobachter wurde von seinem zersplitternden Fenster zum Glück nur leicht verletzt:

(Vorsicht, nichts für zarte Gemüter!)

Cyanid-Verseuchung? – Zensiert!

Pengbai News, ein Staatsmedium sprach gestern auf seinem offiziellen Weibo-Account davon, dass am Explosionsort mindestens 700 Tonnen Natriumcyanid lagerten. Diese Substanz sei nun in der Kanalisation nachgewiesen worden. Die Konzentration habe das 3 bis 8-fache des Normalwertes überschritten, und auch in der Luft sei ein achtfacher Wert gemessen worden.

Die Nachricht war nur minutenlang online, als sie wieder zensiert wurde. Wenig später behauptete die Stadtregierung von Tianjin, die Luftwerte seien gemessen worden, alles sei in Ordnung. Chinesische Netzbürger reagierten empört. Auch auf Xinhua hatte es zuvor geheißen, dass kein Cyanid gefunden worden sei, und das obwohl die Firma, auf deren Areal die Katastrophe stattfand, selbst von einem Lager mit 700 Tonnen Natriumcyanid gesprochen hatte.

Ruhai Logistics, ist ein Logistik-Unternehmen für Gefahrenstoffe. Sie war noch gar nicht so lang in Tianjin aktiv. Laut einem Gutachten der Tianjinger Umweltaufsicht plante Ruhai im August 2014 ein Lager für Calciumcarbid, sowie eines für Natriumcyanid und Toluoldiisocyanat (TDI).

Natriumcyanid ist hochgiftig und kann durch die Haut in den Körper gelangen und zu Vergiftungen bis zum sogenannten „inneren Ersticken“ führen. Journalisten, die vor Ort waren, berichteten auf privaten Weiboacounts, dass sie nur drei Minuten nach der Explosion ständig erbrochen haben. Anwohner berichteten von einem beißendem Geruch und Hustenreiz.



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