China: Neues Papiergeld, Abwertung und Inflation in Sicht

Titelbild
Chinesische Yuan-Noten hinter Radieschen auf einem Markt in Peking. Die jährliche Inflationsrate stieg im Mai auf 2,5 Prozent, den höchsten Wert in vier MonatenFoto: GREG BAKER / AFP / Getty Images

Wird es in China bald Geldscheine mit dem Aufdruck 500 oder 1000 Yuan geben? Und welchen Wert werden sie dann tatsächlich haben, wenn sie in Umlauf kommen? Bisher lag die Obergrenze der ausgegebenen Scheine bei 100 Yuan (11,86 Euro).

Ein Aufschrei ging durch Chinas Internet Community, als ein hochrangiger Wirtschaftsexperte dieses Thema anschnitt im Zusammenhang mit seiner Erwartung einer Inflation im kommenden Halbjahr. Inzwischen ruderte er wieder zurück und verneinte, etwas über die Gelddruckpläne der Zentralbank gesagt zu haben.

Was war geschehen? Am 10. Juni hatte He Zhicheng, Senior-Analyst der Agricultural Bank of China in einem Interview mit money.163.com darauf hingewiesen, dass – im Zusammenhang mit der von ihm prognostizierten Inflation – zu den Rettungsmaßnahmen der Zentralbank auch die Herausgabe von neuen Geldscheinen gehören würde, nämlich 500 oder 1000 Yuan Scheine. Die Website money.163.com gehört zu den führenden Wirtschafts- und Finanz-Onlineportalen in China.

Schon seit zwei Jahren gibt es Diskussionen über dieses Thema, bisher hat die Zentralbank alle Angaben dazu verneint.

Gestern gab es eine Reihe von besorgten Posts im chinesischen Internet, die einen Zusammenhang mit einem beängstigenden Ausmaß an zu erwartender Inflation herstellten.

He Zhicheng ist daraufhin in einem Interview mit sina. net/sina.finance wieder zurückgerudert und hat die Aussagen zum Yuan verneint.

[–Chinas Geldmenge M2 ist fast so groß wie die vom Rest der Welt–]

Was nicht einmal bei Monopoly gestattet ist, das Gelddrucken, verkauft auch Chinas Zentralbank vor den Augen der Welt als Heilmittel und Antrieb für die Wirtschaft. Die Geldmenge M2 stieg in China besonders seit 2008 in einem Maße an, das bei weitem nicht durch ein entsprechendes Wirtschaftswachstum gedeckt ist.

1996 Geldmenge M2:    5 Billionen Yuan

2000 Geldmenge M2:   13 Billionen Yuan   

2008 Geldmenge M2:   47 Billionen Yuan

2012 Geldmenge M2:   97 Billionen Yuan

2013 Geldmenge M2: 110 Billionen Yuan

2008 pumpte die Zentralbank ein Rettungspaket von 4 Billionen Yuan in die Wirtschaft.

Die Geldmenge in China beträgt inzwischen etwa das Anderthalbfache von der M2 der USA, obwohl das BIP (Bruttoinlandprodukt) nur ein Drittel vom dem der USA aufweist, obwohl die USA und die EZB es längst auch mit der Geld-Druckmaschine versuchen.

Darüber hinaus erreicht Chinas M2 fast die Geldmenge, die auf der ganzen übrigen Welt kursiert.

Wie lange kann das noch gut gehen?

Das billige Geld ging in viele unproduktive Anlagen und trieb die Preise hoch, wie im Immobilienmarkt, dessen Blasenbildung schon in aller Munde ist, und der sich seit Ende 2013 im Sinkflug befindet.

Das vagabundierende Geld der internationalen Investoren wird vermehrt abgezogen, gefolgt von einer Abwertung des Renminbi Yuan. Im ersten Quartal von 2014 betrug sie 2,64%, das war die größte offiziell bestätigte Abwertung seit 2005.

Wirtschaftsfachmann Frank Xie, Professor an der University of South Carolina, im Interview mit EPOCH TIMES: „In dieser Situation wird es zu einer immens großen Abwertung des Yuan kommen. Bisher ist es noch nicht so sichtbar, aber in Zukunft wird Chinas Zentralbank die Währung nicht mehr wie bisher stützen können.“

Und der Ökonom Philipp Bagus stellte im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten am 11. Juni fest: „Neues Papiergeld bedeutet nur Glück für jene, die es als erste bekommen. Sie profitieren zu Lasten der Spätempfänger, die in die Röhre, bzw. auf immer höhere Preise schauen.“



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion