China: Waren- und Personenverkehr auf den Flüssen sinkt deutlich

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Containerschiff wird entladen im Hafen von Qingdao in Chinas Provinz Shandong, im Oktober 2013Foto: STR/AFP/Getty Images

Ob man den Zahlen aus Chinas Ministerien immer trauen kann, ist wie die Frage nach der einfachen Lüge oder der statistischen Lüge schwer zu beantworten. Trotzdem scheinen sie mit den Jahren verlässlicher geworden zu sein und zumindest die Trends von Entwicklungen lassen sich recht gut ablesen.

So steht es auch mit den Zahlen der Statistik, die Chinas Verkehrsministerium am 15. Juli laut money.163.com veröffentlicht hat. Es handelt sich um das Handelsvolumen, das in Chinas Häfen von Januar bis Juni 2014 umgeschlagen wurde, und um die Passagierzahlen. money.163.com ist ein führendes Wirtschaftsportal in China.

Der Hafenbericht betrifft alle Häfen auf Landesebene, sowohl die Seehäfen als auch die Flusshäfen. Dadurch betrifft er den Im- und Export und den Schiffsverkehr im Inland.

Alle Häfen haben 2014 bis Ende Juni einen Warenumschlag von 5,489  Milliarden Tonnen gehabt. Er ist im Vergleich zum ersten Halbjahr um 5,2 Prozent gestiegen, aber um 4,9 Prozent weniger angestiegen als zwischen 2012 und 2013.

Das Wachstum für die Umschlagmenge im Außenhandel blieb mit 8 Prozent etwa auf gleicher Höhe wie im Vorjahr. Der Umschlag an Container-Einheiten (TEU) von 96,7 Milliarden TEU stieg um 5,7 Prozent, ging aber im Vergleich zu 2012 – 2013 um 2,6 Prozent zurück.

Der Waren- und Personenverkehr sinkt im Inland

Passagiere gab es in den Häfen etwa 42,9 Millionen, gesunken um 0,6 Prozent, das betraf vor allem die Inlandshäfen.

Dort in den Inlandshäfen ist auch der Warenumschlag nur um 1,9 Prozent gestiegen, während er in den Meereshäfen um 6,7 Prozent anstieg.

In den Inlandshäfen sank der Umschlag von Containern um 4,1 Prozent und das Passagieraufkommen sank dort um 11,9 Prozent.

Expertenanalyse      

Der Analyst von www.chineseport.cn, dem führenden onlineportal für Schifffahrt, Zheng Ping, meinte zu den Zahlen von der money.163-site, dass die Entwicklung des Hafenbetriebs eng mit der Entwicklung der Volkswirtschaft verbunden sei. Bemerkenswert fand er, dass bis August 2013 die Zuwachsraten immer über 10 Prozent lagen und seitdem stiegen sie zwar gleichmäßig, aber nur noch um 5 Prozent.

Der Export habe sich nicht wesentlich verändert, aber im Inlandsumschlag zeige sich, dass der Konsum wesentlich gesunken sei. Zheng vermutet, dass diese Zahlen im Juli und August noch weiter nach unten gehen werden. 

China habe auch eine gewaltige Überkapazität an Frachtraum auf Schiffen. Wegen der Finanzkrise seit 2008 verschärfte sich dieses Problem. Vor einem Aufschwung müssten zunächst die Überkapazitäten abgebaut werden. Erst wenn die betroffenen Firmen anfangen würden, zu fusionieren, wäre das ein Zeichen für eine Verbesserung der Situation.



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