Chinas Beamte stoßen verzweifelt ihre Immobilien ab

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Besucher bei der Beijing Spring Real Estate Trade Fair am 9. April 2011.Foto: Lintao Zhang/Getty Images

Aufgrund anstehender Anti-Korruptions-Ermittlungen bemühen sich viele Beamte in China, ihre geheimen Kapitalanlagen oder Spekulationsobjekte loszuwerden – einige Analysten glauben, dass die Immobilienwerte in Peking und Shanghai fallen werden.

Die Finanzzeitung „The China Times“ und die Oriental Morning Post berichteten, dass Beamte versuchen, schnellstmöglich ihren Besitz in den Provinzen Jiangsu und Guangdong loszuwerden. Die dortigen Immobilienpreise waren in der letzten Woche in den Keller gerutscht.

Ein Manager einer Vermögensberatungsfirma in Jiangsu sagte laut China Times, dass er vor ungefähr zwei Monaten Anrufe von schwergewichtigen Kunden erhalten hätte. „Sie alle waren Staatsbedienstete und seltsamerweise versuchten alle von ihnen, schnellstmöglich ihren Besitz abzustoßen“ sagte er.

Ein Angestellter eines Geldverleihers in der Provinz Guandong sagte laut dem gleichen Artikel, er habe sich seit März vieler „Angelegenheiten“ von Staatsbediensteten annehmen müssen. Einige Beamte sagten ihm, die Immobilien seien nicht mit ihrem eigenen Geld bezahlt worden. Sie hofften also schnell ihre Anlagen loszuwerden, da sie Angst vor einer Untersuchung hatten.

„Diese vier Häuser müssen so schnell wie möglich verkauft werden. Verkaufen Sie sie nicht unter einem Preis von jeweils zwei Millionen Yuan (242.000 Euro)“, sagte ein Beamter aus Jiangsu in der Öffentlichkeit, der bei seinem Telefonat belauscht wurde. „Schnell schnell, so machen wir das“ sagte er laut China Times.

Laut der South China Morning Post „haben Immobilienvermittler massenhaft Kurznachrichten bekommen, wie zum Beispiel: „Acht schwer zu findende Wohnungen, Eigentümer verkauft alle auf einmal.“

Diese Verkäufe von Grundbesitz treten häufig genug auf, um die Wohnungsstatistiken zu beeinflussen. China Business Daily (CBD) zitierte Regierungsdaten, die einen erstaunlichen Anstieg der Immobilienverkäufe im November zeigen. Statistiken der Kommunalen Kommission für Wohnungswesen und urbaner und ländlicher Entwicklung in Peking und anderer Organisationen zeigen Verkäufe von 14.449 Immobilien – ein Anstieg um 94,5 Prozent. Das ist fast eine Verdoppelung der Verkäufe zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. Andere Großstädte, darunter Shanghai und Guangzhou verzeichnen laut CBD ebenfalls einen markanten Anstieg bei den Immobilienverkäufen.

Insider und Analysten glauben, dass dies nur die Spitze des „grauen Immobilienmarkt“-Eisberges sei. Sie weisen darauf hin, dass Anti-Korruptions-Behörden bestrebt sind, Informationen über Eigentum von Beamten zu enthüllen. Sie hoffen, dass andere Beamte mit nicht gemeldetem Eigentum aus Verzweiflung die Immobilien unter eigenem Namen verkaufen.

„Wenn eine umfassende öffentliche Bloßstellung von Beamten durchgeführt werden kann, könnten die Immobilienpreise in Peking und Shanghai auch fallen“, sagte Chen Yuming, ein Medienprofi, voraus.

 



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