Chinas Immobilien-Aktien auf Rekordtief

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Chinas Immobilien-Blase sorgte für schlechte Stimmung an der Shanghaier Börse.Foto: Peter Parks/AFP/Getty Images
Von und 26. Februar 2014

Die schlechten Nachrichten über Chinas Immobilien-Blase drücken nun auch auf den Aktienmarkt: Am Montag, dem 24. Februar, brachen an den Börsen Shanghai und Shenzhen die Kurse der meisten Immobilien-Aktien stark ein und erreichten ihren tiefsten Stand seit 8 Monaten.

Gerüchte über Kredit-Stopp waren schuld

Die Abendzeitung "Jinling Wan Bao" aus Nanjing berichtete ausführlich, wie es dazu kam: In der Nacht des 22. Februar tauchten im Internet-Gerüchte auf, dass einige Großbanken ihre Kreditvergaben für Immobilienkäufer stoppen wollen. Im Gespräch waren die große Privatbank Industrial Bank Co. und die Staatsbanken Agricultural Bank und Bank of Communication. Keines der Institute äußerte sich zu den Wochenend-Gerüchten.

Immo-Aktien ziehen Markt nach unten

Am Montag brachen daraufhin die Aktienkurse verschiedener Immobilienfirmen stark ein, was den gesamten Handel nach unten zog. Die Chinesische Börsenzeitung berichtete, dass der Shanghaier „DAX“, der SSE Composite Index, um 1,8 Prozent sank. Der Index der Immobilienunternehmen für sich genommen sank am Montag um 5,4 Prozent. Am Dienstag, dem 25. Februar verlor er laut Bloomberg noch einmal um 2,1 Prozent. Bei den einzelnen Unternehmen verlor die Aktie von Poly Immobilien 8,5 Prozent.

Die Shenzhener Börse verlor am Montag wegen der Gerüchte um insgesamt 2,2 Prozent. Chinas dort gelisteter, größter Immobilienkonzern Vanke verlor um 6,6 Prozent.

[–Auch Hightech- und IT-Aktien betroffen–]

Der Sinkflug der Immobilien-Aktien zog auch die Aktien der IT- und Hightech-Branche nach, die stark verkauft wurden. Durch den Kurs-Rutsch und daraufhin erfolgende Verkäufe verließen die Shanghaier Börse insgesamt 3,8 Milliarden Yuan an Kapital (475 Millionen Euro).

Die Börsenbewegung zeigte, wie stark die chinesische Wirtschaft vom Immobilienmarkt abhängt. Wertpapieranalyst Hu Guopeng von Hua Chuang Securities sagte dazu in einem Reuters-Interview: „Über die Börse hat die Immobilienbranche einen großen Einfluss auf die ganze Wirtschaft. Wenn der Markt sich um die Immobranche sorgt, vermuten die Investoren gleich einen Einbruch der Gesamtwirtschaft, was teilweise zu Wirtschaftsrisiken führen kann.“

Weiterer Preisrutsch unvermeidlich

Auf die Preissenkung in Hangzhou, der beliebten Immobilien-Stadt, folgten Preissenkungen in Guangzhou und anderen Städten im Perlenfluss-Delta. Insider sagen: Hauptgrund für die Preissenkung ist, dass mehr Angebot als Bedarf besteht. Um den Cashflow aufrecht zu erhalten, müssten die Immoentwickler erst die leerstehenden Wohnungen verkaufen, um wieder zu Geld zu kommen.

Zhang Zhiwei, erster Volkswirt für China von Nomura Securities Co., dem größten Wertpapierhändler Japans, sagte zu Medien: „Im Moment ist das Risiko für die chinesische Immobranche zu niedrig eingeschätzt worden. Die Preissenkungen in Hangzhou und anderen Städten geben Anlass zu großer Sorge.“ Investoren sollten die Entwicklungen deshalb sehr genau beobachten.



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