Chinas IT-Konzern Huawei hilft Iran bei der Überwachung

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IT-Gigant Huawei.Foto: STR/AFP/Getty Images
Von 7. Dezember 2012

Der chinesische IT-Konzern Huawei kämpft seit Jahren gegen ein Imageproblem im Westen. Nun steht der IT-Gigant wieder in einem ungünstigen Licht, das sein Image in Europa stark beschädigen kann. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, hat Huawei dem iranischen Regime mit technischen Systemen geholfen, iranische Bürger zu überwachen. Das iranische Menschenrechts-Dokumentationszentrum und andere Menschenrechtsorganisationen teilen mit, dass sie eine ganze Reihe von Fällen dokumentiert haben, in denen das iranische Regime das Kommunikationsnetzwerk benutzt, um die Handys und Internetaktivitäten der Andersdenkenden zu überwachen und sie zu verfolgen.

Dokumente, die Reuters vorliegen, zeigen, dass ein Handelspartner von Huawei, noch vor dem Markteintritt von MobinNet im Jahre 2010, dem ersten iranischen Drahtlos-Breitband-Netzwerk-Anbieter und Mobilfunkbetreiber MobinNet eine von Huawei entwickelte „legale Lösung zum Abfangen“ angeboten hat. Dieses System sei in der Lage, „die speziellen Anforderungen der Sicherheitsbehörden“ zu erfüllen und „den Datenverkehr der Kommunikation zwischen den Teilnehmern in Echtzeit zu überwachen.“

Laut Reuters hat MobinNet für das System mit DPI-Technik von Huawei eine PowerPoint-Präsentation erhalten. DPI (Deep Packet Inspection) steht für ein Verfahren in der Netzwerktechnik, einzelne Datenpakete zu lesen und zu filtern. Nicht nur der Header, sondern auch der Dateiinhalt wird auf bestimmte Merkmale und weitere unerwünschte Inhalte untersucht. Es dient der Absicherung des Informationsflusses, wird aber auch zur Vorratsdatenspeicherung, zum Abhören und Sammeln von Informationen, bzw. zur Zensur im Internet eingesetzt. Es kann verwendet werden, um Webseiten zu blockieren, E-Mails zu rekonstruieren und Internetnutzer zu verfolgen.

Huawei bestreitet den Verkauf von DPI-Anlagen an MobinNet. Nach Informationen von Reuters hat MobinNet jedoch schon vor dem Zeitpunkt des Markteintritts im Jahre 2010 von Huawei DPI-Anlagen erhalten.

Immer wieder wird Huawei kritisiert, Hilfe für die Zensur in diktatorischen Ländern, wie in China selbst, zu leisten. Erst kürzlich wurde Huawei von einem Untersuchungsausschuss des US-Kongresses vorgeworfen, unter dem Einfluss des chinesischen Regimes zu stehen. Als ein Privatunternehmen steht Huawei oft wegen der engen Verflechtung mit dem chinesischen Regime und dessen Militär in der Kritik. Huawei und sein Rivale ZTE könnten die Sicherheit von Amerika gefährden, warnen die US-Abgeordneten.

Die deutsche Tochterfirma HUAWEI TECHNOLOGIES Deutschland GmbH, mit Sitz in Eschborn, ist in Deutschland stark vertreten. Ihre Produkte werden unter anderem von Telekom, Vodafone und O2 vertrieben.



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