Chinas Staatsmedien schlagen neuen Ton an – Keine Anti-Trump-Rhetorik mehr – Was steckt dahinter?

Chinas staatliche Medien haben den US-Präsidenten Donald Trump immer wieder kritisiert. Dieser hatte Handelszölle auf chinesische Waren angekündigt und damit Spannungen in den Handelsbeziehungen ausgelöst. Doch in einer staatlichen Publikation Chinas wurden nun ganz andere Töne angeschlagen …
Titelbild
Der Präsident von Südkorea, Moon Jae-In (r), mit dem US-Präsidenten Donald Trump bei einer Pressekonferenz im Blauen Haus am 7. November 2017 in Seoul, Südkorea.Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images

Eine staatliche Zeitung mit Sitz in Shanghai veröffentlichte am 1. Mai einen Leitartikel, in dem es hieß, dass Präsident Trump den Friedensnobelpreis erhalten solle. Er habe Gespräche ins Rollen gebracht, die zu Versprechungen einer Denuklearisierung in Nordkorea geführt hätten, so das Blatt.

Laut der chinesischen Zeitung soll der südkoreanische Präsident Moon Jae-In in einer Kabinettssitzung gesagt haben: „Präsident Trump sollte den Friedensnobelpreis erhalten. Was wir brauchen, ist Frieden.” So hieß es am selben Tag in einem gesonderten Bericht.

Am 27. April hatte sich Moon mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un in Panmunjom in der entmilitarisierten Zone getroffen und ein historisches Abkommen – das Panmunjom-Abkommen – für ein Ende des Koreakriegs und für die „vollständige Denuklearisierung“ Nordkoreas unterzeichnet.

Der Publizist Tang Jingyuan analysierte Pekings Absichten hinter der plötzlich positiven Berichterstattung. Gegenüber der „Epoch Times“ sagte er, dass Peking wegen des bevorstehenden Besuchs der US-Delegation nervös sei. Diese reiste am 3. und 4. Mai nach China, um ihre Handelsbeziehungen mit China zu besprechen. „Ob China und die USA eine Einigung erzielen können, wird sich nicht nur auf die chinesische und amerikanische Wirtschaft auswirken, sondern auch auf die Richtung des zukünftigen Welthandels „ so Tang. „Wir sehen also, dass Peking etwas getan hat, um seinen guten Willen zu zeigen und so den Weg für ihr Treffen zu ebnen.“

Fahrzeuge neben den Containern von „Ocean Network Express Pte.“ in einem Hafen in Shanghai, China, am 30. April 2018.   Foto: Qilai Shen/Bloomberg via Getty Images

Andererseits könne Peking auch versucht haben, sich bei Trump einzuschleimen, damit die Delegation bei den Handelsgesprächen nicht zu hart sei, glaubt Tang.

„Wenn der Handelskrieg weitergeht, wird Peking definitiv große Verluste erleiden“, erklärte der Publizist weiter. „Die Sanktion gegen ZTE ist ein Beispiel dafür.“ Die US-Regierung hatte vor kurzem allen amerikanischen Firmen verboten, technische Teile oder Software an den chinesischen Smartphone-Hersteller zu liefern.

Tang fügte hinzu, dass das kommunistische Regime Chinas über das Panmunjom-Abkommen verärgert sei, weil man Peking in den Gesprächen an den Rand gedrängt habe. Chinas staatliche Tageszeitung „Global Times“ brachte das Unbehagen Pekings zum Ausdruck. Sie erwähnte insbesondere, dass sich das Abkommen auf ein zukünftiges Friedenstreffen entweder zwischen drei Staaten – den USA, Südkorea und Nordkorea – oder vier Staaten – den USA, Südkorea, Nordkorea und China – beziehe. „Das deutet darauf hin, dass Pekings Rolle nicht wesentlich ist. Wenn der Trump-Kim-Gipfel erfolgreich ist, brauchen sie Peking nicht einzubeziehen. Das ist es, wovor Peking große Angst hat”, sagte Tang.

Der Ton der Zeitung zeigt, dass China Trumps Führung in den Angelegenheiten der koreanischen Halbinsel anerkennt. So hoffen sie, doch noch an den Friedensgesprächen teilnehmen zu können, „weil es die wirtschaftlichen und politischen Interessen Pekings betrifft“, so Tang.

Epoch-Times-Mitarbeiter Luo Ya hat zu diesem Bericht beigetragen.

Quelle: The Epoch Times



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