Chinas Wirtschaftsflaute drückt Baltic Dry auf Rekordtief

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Der Welthandel hängt an China - und China scheint eine globale Mindestbesteuerung für Unternehmen zu unterstützen.Foto: STR/Getty Images
Von und 15. April 2014

Durch Chinas Wirtschaftsflaute geht auch das Welthandels-Volumen auf dem Seeweg deutlich zurück: Seit vierzehn Tagen in Folge fällt der für die Containerschifffahrt maßgebliche Baltic Dry Index. Der Index erlebte 2014 den schlechtesten Jahresstart seit 30 Jahren. Er gilt als wichtiger Indikator für das weltweite Verschiffen von Gütern und erfasst hauptsächlich die Transportpreise für Kohle, Eisenerz und Getreide.

Chinas schwächelnder Import und Export auf dem Container-Transportmarkt trägt daran großen Anteil.

Schlechtester Start seit 30 Jahren

Am 11. April schloss der Baltic Dry Index mit 1002 Punkten, dem niedrigsten Wert seit August 2013. Davor war der Index 14 Tage lang in Folge gefallen. Allein im März gab es einen Tag an dem der Baltic Dry um 127 Punkte (8,04 Prozent) einbrach, das war der größte Tages-Kurssturz seit 6 Jahren.

Auch der Index für Trockenwaren-Transporte auf dem chinesischen Markt sank unter 1000 Punkte. Am 10. März lagen an der Schifffahrtbörse in Shanghai sowohl der chinesische Dry Index, als auch der Transportpreis-Index und der Index für Container Mieten zwischen nur 960 und 980 Punkten.

Zu wenig Transport-Bedarf

Grund für den Rückgang der Containerschiffahrt in China ist ein gering gewordener Bedarf, der riesigen Transportkapazitäten gegenübersteht. Die Preise für Container-Transporte sanken deshalb merklich. So sank zum Beispiel im Vergleich zum Februar im März der Preis für den Transport von China zur US-Westküste um 1,3 Prozent und zur US-Ostküste um 3,1 Prozent.

Auch die Seeroute von China nach Europa kämpft mit ständig sinkenden Preisen: Im März sank der Preis hier um 11 Prozent im Vergleich zum Februar, die Strecke China-Mittelmeerbaute um 14,8 Prozent ab. Transporte nach Australien verloren um 4,8 Prozent.

[–“Überkapazität wird auch in Zukunft Problem sein“–]

Eine vor kurzem erschienene Marktanalyse der Shanghaier Schifffahrtbörse zeigte, dass Überkapazitäten auch noch in Zukunft ein Problem sein werden. Um dem starken Konkurrenzdruck standhalten zu können, haben viele Anbieter den Preis runtergeschraubt. Die Preise für den Standardcontainer sanken durchschnittlich um 50-100 US-Dollar pro Einheit. Auf manchen Linien sank der Preis auf nur noch 1000 US-Dollar pro Container.

Chinesische Medien zitierten Brancheninsider, wonach 2014 der Transportbedarf weltweit um 4-5 Prozent steigen wird, die Tansport-Kapazitäten sich jedoch um 9,8 Prozent vergrößern.

Alle haben zu hoch gepokert

Das Problem der Überkapazitäten macht in China mehreren Branchen zu schaffen: Die Stahlindustrie, die Immobilienbranche, die Kohle und der Containertransport stecken allesamt in der Krise – und auch die Schiffsbauindustrie verliert deshalb Aufträge. Alle diese Branchen hatten in der Aufschwungszeit den Markt überschätzt und zuviel in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert.

Auch deutsche Reedereien rechnen 2014 damit, dass sich die Überkapazitäten-Krise der internationalen Containerschifffahrt weiter verschärft: Auch nach mehreren Jahren der Krise sei keine Besserung auf dem Markt in Sicht, sagte Ottmar Gast, Vorsitzender der Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd, laut DPA am 1. April.



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