Chinesen shoppen Luxusgüter für 75 Milliarden Euro

Titelbild
Leuchtende Augen auf der Hongkonger Uhrenmesse 2013: Chinas reiche Männer sind die Weltmeister im Luxus-Shopping.Foto: Jessica Hromas
Von 18. November 2013

Nach dem neusten Bericht zum Thema „Luxuskonsum in China“ werden 2013 fast die Hälfte aller Luxusgüter der Welt von Chinesen gekauft. Der gesamte Kaufwert wird auf rund 102 Milliarden US-Dollar (75,6 Mrd. Euro) geschätzt. Dreiviertel aller Käufe finden im Ausland statt.

Chinesen geben 75 Milliarden Euro für Luxus aus

Am 14. November veröffentlichte „Fortune Character“, Chinas einflussreichstes High-Society-Magazin, seinen Bericht über „Luxuskonsum in China“. Das Magazin gründete 2008 das „Fortune Character Institute“, die erste Organisation in China, die den Lebenstil der reichen Chinesen erforscht. Laut dem Bericht werden Chinesen im Jahr 2013 innerhalb und außerhalb Chinas insgesamt 102 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 75,6 Milliarden Euro) für Luxuswaren ausgeben. Das sind rund 47 Prozent der gesamten Ausgaben für Luxuswaren weltweit, die im Jahr 2013 geschätzte 217 Milliarden US-Dollar / rund 160 Milliarden Euro betragen werden. In China werden circa 28 Milliarden US-Dollar (20,75 Mrd. Euro) für Luxusgüter ausgegeben. Weitere 74 Milliarden US-Dollar (54,8 Mrd. Euro) gehen im Ausland dafür über die Theke. Die Leiterin des Fortune Character Institute, Dr. Zhou Ting, sagt dazu: „Während die Luxuswaren großer Marken ihre Individualität langsam verlieren, entwickeln sich für Luxushersteller mit individuellen Bestellmöglichkeiten noch mehr Chancen, um Kunden zu gewinnen.“

Anfang November hatte die weltgrößte PR-Agentur Ruder Finn zusammen mit dem Marktforscher IPSOS Group den Bericht „Chinas Luxuskonsum 2014“ veröffentlicht. Chinas Verbraucher seien im Konsum von Luxuswaren immer reifer geworden, hieß es darin. Ihnen ginge es nicht mehr nur um Markennamen – auch ein professioneller Service sei ihnen mittlerweile wichtig. 92 Prozent chinesischer Luxuskonsumenten sind laut dem Bericht unzufrieden mit den Serviceleistungen beim Kauf von Luxuswaren in China. Deshalb kaufen sie lieber im Ausland: Nach Europa geht man gern für Uhren und Weine, Schmuck und Taschen shoppt man in Hongkong. Mangelndes Produktwissen und unfreundliches Verkaufspersonal seien schuld am unbefriedigendem Service in Festland .

Warum chinesische Luxus-Kunden so speziell sind

Wie derVerband für Markenstrategien in China berichtete, untscheiden sich die chinesischen Luxus-Konsumenten stark von denen anderer Länder. Bei den Chinesen kaufen meist Männer die Luxusprodukte: Unternehmer, Geschäftsleute, Filmstars.

Eine weitere wichtige Käufergruppe seien die Beamten. Zwar verfügten diese über nicht ganz so viel Einkommen wie die reichen Unternehmer. Doch befänden sie sich in einflussreichen Postitionen verfolgten oft Bestechungsziele. Manche Familien hoher Beamter seien Mehrfachbesitzer von Luxuswägen und High-End-Uhren.

Nachdem Xi Jinping vor einem Jahr Chinas Staats- und Parteichef wurde, startete er eine Kampagne gegen Korruption. Elf hohe Funktionäre auf Provinzebene stürzten seitdem über Korruptionsdelikte. Viele Beamten nahmen dies zum Anlass, ihr Vermögen nicht mehr offen zur Schau zu stellen, sondern neigen seitdem eher dazu, Luxusprodukte stillschweigend und individuell zu bestellen.

Luxuskonsum in China wächst stärker als das BIP

Im Juni veröffentlichte Erwan Rambourg, ein Analyst für Luxuskonsum der HSBC in Hongkong, die Prognose, wonach der Luxuskonsum 2013 in China proportional stärker als das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) wachsen wird. Die HSBC rechnet bei den Luxuswaren mit einem Wachstum von 20 Prozent auf dem chinesischen Markt. Das Wachstum der Luxusgüter-Branche wird weltweit auf rund 10 Prozent geschätzt.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion