Düstere Stimmung für 2014 bei Chinas Exporteuren

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Chinas Exporte werden 2014 weiter rückläufig sein, lautet die neueste Prognose des Handelsministeriums.Foto: STR / AFP / Getty Images
Von 20. Januar 2014

Die Lage des chinesischen Exports wird 2014 sehr ernst und kompliziert.“ Diese Aussage einer Pressesprecherin des chinesischen Handelsministeriums zitierte das Pekinger Wirtschaftsmagazin Caixin am 16. Januar auf seinem Onlineportal. Bei der monatlichen Pressekonferenz des Handelsministeriums hatte es außerdem geheißen, dass Chinas Exportlage für 2014 „sehr schwer einzuschätzen“ und vermutlich einen Abwärtstrend zeigen werde.

Aus der Sicht der chinesischen Exporteure gibt es derzeit drei große Probleme: 1. Die Nachfrage aus dem Ausland reduziert sich. 2. Der Kostenfaktor im Inland steigt. 3. Die Konkurrenz auf dem internationalen Markt wird immer stärker.

Stimmung pessimistisch

Nach der neuesten Untersuchung des Handelsministeriums waren im 4. Jahresviertel 2013 (Oktober bis Dezember) 77,9 Prozent der Unternehmen der Ansicht, dass ihre Exportmenge von der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland stark betroffen war

Gleichzeitig denken 54 Prozent der Export-Unternehmen, dass der Kostenfaktor im Inland die Exportmenge beeinflusst hat und weiterhin beeinflussen wird. Dass sich mehrere ausländische Unternehmen 2013 aus China zurückgezogen haben, hat ebenfalls Einfluss auf die Exportmenge.

Chinas Export wächst derzeit langsam: Die Geldmenge, die aus China ins Ausland fließt wird bald größer sein, als das einströmende ausländische Kapital – ein schlechtes Zeichen für die Wirtschaft. Die Pekinger Pressesprecherin stellte deshalb fest: In so einer Situation ist es schwierig, für Chinas Außenhandel 2014 eine Prognose abzugeben. Es sei nur allgemein zu erwarten, dass der Export schlechter als im Jahr 2013 ausfallen wird.

Investitionen gehen zurück

Die Investitionen von China ins Ausland werden bald die ausländischen Investitionen ins chinesische Festland übersteigen: Nach offiziellen Statistiken wurden in China 2013 ausländische Investitionen von 117,6 Milliarden US-Dollar umgesetzt; gleichzeitig investierte China 90,2 Milliarden US-Dollar ins Ausland (nur Realinvestitionen, Finanzprodukte nicht eingerechnet). Das sind 16,8 Prozent mehr, als im Vergleich zum Vorjahr. Die Differenz zwischen den beiden Zahlen schrumpfte auf 27,4 Milliarden Dollar. 2013 sanken außerdem die Auslandsinvestition in Chinas Manufaktur-Branche um 6,78 Prozent.

Chinas Auslandsinvestitionen fließen derzeit zu 90 Prozent in folgende Branchen: Business Service, Bergbau, Großhandel, Maschinenbau, Hausbau, Transport und Verkehr. Am schnellsten stiegen 2013 die Auslandsinvestitionen im Hausbau (129 Prozent Wachstum) und bei Sport und Entertainment (102,2 Wachstum).

Doch wie verlässlich sind die offiziellen Zahlen? Der bekannte chinesische Wirtschaftswissenschaftlier Lang Xianping sagte im Juli 2013 bei einem Vortrag, dass Chinas Wirtschaftszahlen alle gefälscht seien – einschließlich Bruttoinlandsprodukt und Export. Seiner Aussage zufolge weichen die Export-Zahlen bis um das 10-fache von der Realität ab. „Chinas Wirtschaft ist bereits in die gefürchtete Phase der Inflation und Stagnation eingetreten“, so Lang.

Er warnte außerdem vor den acht Krisenherden der chinesischen Wirtschaft: Überkapazitäten, Inflation, Konkurs der Lokalregierungen, Probleme im Bankensektor einschließlich der Schattenbanken, marode Staatsunternehmen, marode Privatunternehmen, die desolate Börse und die Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt.

Der bekannte Polit-Kommentator Wu Fan aus den USA fügte dem noch zwei Punkte hinzu: Sinkende Steuereinnahmen und hohe Arbeitslosigkeit.

Risiken durch Hot Money

Ein weiterer Risiko-Faktor für Chinas Wirtschaft ist der große Einfluss, den ausländisches Hot Money bereits entfaltet hat. Wirtschaftswissenschaftler Chen Xiaonong, ein Hot Money- Experte aus den USA, sagte dazu: In den vergangenen 15 Jahren flossen jedes Jahr mehrere 10 Millionen US-Dollar illegal nach China. Dadurch wurde Chinas Wirtschaft immer abhängiger vom Hot Money. Sobald Privatpersonen, Unternehmen oder ausländische Unternehmen ihr Kapital im großen Stil ins Ausland bringen, kommt es zur Geldnot. Auch dies könnte einen Zusammenbruch der Wirtschaft zur Folge haben.



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