Europäische Unternehmen besorgt über Ungerechtigkeiten in China

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EU Handelsminister Karel De Gucht hatte sich schon im vergangenen Jahr in Brüssel entschieden gegen Protektionismus ausgesprochen, besonders gegen den von China.Foto: Geoges Gobet/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Juni 2011

Eine wachsende Zahl europäischer Unternehmen in China sagt, dass sie von der chinesischen Regierung „unfair“ behandelt werde. Die Handelskammer der Europäischen Union in China veröffentlichte am 25. Mai die Ergebnisse ihrer jährlichen Konjunkturumfrage in China, bei der 598 Handelskammermitglieder befragt wurden.

43 Prozent der befragten europäischen Unternehmen empfinden die chinesische Regierungspolitik als diskriminierend. Im Vorjahr waren es nur 33 Prozent. Darüber hinaus glauben 46 Prozent, dass dieser Trend sich in den nächsten zwei Jahren fortsetzen wird.

„Die Befragten empfinden das Geschäftsklima [in China] als unfair“, sagte Davide Cucino, der Präsident der EU-Handelskammer in China, auf einer Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Umfrage-Ergebnisse.

Ein bedeutender Aspekt, der in der Umfrage geäußert wurde, ist der verschärfte Wettbewerb, besonders von lokalen Unternehmen. Laut Umfrage-Ergebnissen sind chinesischen Unternehmen immer wettbewerbsfähiger geworden und haben „enorme Verbesserungen“ in ihrer Markenbekanntheit, Marketing und Produktqualität gemacht.

Der „zunehmende Wettbewerbsdruck für alle Unternehmen, die in China tätig sind, verschärft durch die Inflation und steigenden Kosten, sowie der erhöhte Wettbewerb um Talente, bringt erhebliche Herausforderungen für die Zukunft“, wird in der Zusammenfassung der Umfrage erläutert.

Cucino erklärte, dass jenseits der Lohnkosten-Erhöhung ausländische Unternehmen auch Probleme in der Suche nach qualifiziertem Personal hätten.

Viele europäische Geschäftsleute zeigten sich außerdem besorgt über die anhaltende Korruption und Vetternwirtschaft in der chinesischen Wirtschaft und über den fehlenden Respekt gegenüber geistigen Eigentumsrechten.

Die Befragten wünschen sich mehr Transparenz und gut regulierte Märkte. Überwältigende 88 Prozent der Befragten sehen die „Rechtssicherheit und transparente Politikgestaltung sowie deren Umsetzung“ als Schlüssel zum Erfolg für die Zukunft der Wirtschaft in China.

Trotz eskalierender „Bedenken über unfaire Wettbewerbsbedingungen und ein ungerecht reguliertes Umfeld“ zeigen weitere Ergebnisse der Konjunkturumfrage, dass die europäischen Unternehmen weiterhin Gewinne in China machen.

78 Prozent der Umfrage-Teilnehmer berichteten von einer Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr und 71 Prozent konnten ihren Nettogewinn erhöhen.

„Die Tatsache, dass 59 Prozent der Unternehmen im Vergleich zu 48 Prozent im Jahr 2010 große Investitionen in den nächsten zwei Jahren planen, ist ein Beweis für Optimismus“, sagte EU-Handelskammer-Präsident Davide Cucino.

Jedoch überlegen 20 Prozent der 598 befragten Unternehmen, ob sie auf die diskriminierende Behandlung von Seiten der chinesischen Regierungspolitik mit Aussetzung oder Reduzierung ihrer Investitionen in China reagieren sollten.

 

 



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