Folgt die Wirtschaft in China einem langfristigen Abwärtstrend?
Nach offizieller Statistik betrug das Wirtschaftswachstum in China für das Jahr 2012 7,8 Prozent. Das ist die niedrigste Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) seit 13 Jahren. Die Webseite secretchina.com veröffentlichte eine Analyse der Zeitung Lianhe Zaobao aus Singapur, der zufolge der Abschwung der Wirtschaft in China möglicherweise kein zyklisches Phänomen sei, sondern eine langfristige Tendenz.
Die Begründung dieser Prognose lässt sich in fünf Punkten zusammenfassen: Die Überalterung, die ungleichmäßige Wirtschaftsstruktur, die Abhängigkeit vom Export von arbeitsintensiven Produkten, die Kluft zwischen Armen und Reichen und der Mangel an qualifiziertem Personal.
Ähnlich wie in vielen anderen Industrieländern habe China vermehrt mit dem Problem der Überalterung zu kämpfen. In den vergangenen 30 Jahren sei die Anzahl der Arbeiter um zwei Drittel gestiegen. Das sei ein Anstieg von 1,8 Prozent pro Jahr. Der Wandel beginnt voraussichtlich im Jahr 2015. Nach Berichten der Webseite finance.sina.com sei bereits im Jahr 2011 die Anzahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter um 0,1 Prozent gesunken.
Ein weiteres Problem sei die ungleichmäßige Wirtschaftsstruktur in China, da nahezu 50 Prozent des BIP durch Investition entstanden seien. Lian He Zaobao kommentierte, dass ein derart großer Anteil von Investition am BIP einmalig auf der Welt sei. Die Wirtschaft lasse sich nicht langfristig durch Überproduktion vorantreiben. Schon lange leide China unter Überkapazitäten und sinkenden Gewinnmargen.
Der Export von China bestehe zudem hauptsächlich aus Produkten der Low-Tech-Industrie und der Anteil von High-Tech-Produkte am Export betrage nur 27,5 Prozent. China habe nicht genug Sprungkraft, um sich von der arbeitsintensiven Industrie zu trennen. Eine kontinuierliche Entwicklung sei so auf Dauer schwer zu erreichen.
Die Kluft zwischen Armen und Reichen habe ebenfalls ein gefährliches Niveau erreicht. Forschungsergebnisse der Chinesischen Volksbank und der Southwestern University of Finance and Economics besagen, dass der Gini-Koeffizient von China im Jahr 2010 0,61 betragen und damit die weltweit anerkannte Warngrenze von 0,4 weit überschritten habe. 10 Prozent der reichsten Familien in China besitzen 84,6 Prozent des Reichtums. Wirtschaftlich gesehen habe China somit große Schwierigkeiten die Überkapazitäten auf dem Binnenmarkt abzubauen und sei stark abhängig vom Export.
Abschließend leide China stark am Mangel an qualifiziertem Personal. Nur 10 Prozent aller Absolventen in den Fachgebieten Ingenieurswesen und Wirtschaft seien für internationale Konzerne ausreichend qualifiziert. Die meisten Absolventen besitzen ein Übermaß an theoretischem Wissen, es fehle aber die Fähigkeit dies umzusetzen. Die Unternehmen in China legen zu viel Wert auf Marketing und die Pflege persönlicher Beziehungen und ignorieren dabei die Wichtigkeit von qualifiziertem Personal.
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