Greenpeace warnt vor Giftstoffen in Kinderwäsche aus China
Vorsicht vor Kinderwäsche „Made in China“: Sie enthält gefährliche Chemikalien. Zu diesem Ergebnis kam die Umweltschutzorganisation Greenpeace durch Untersuchungen von Kinderwäsche aus chinesischer Produktion. Ein ganzer Cocktail von Giftstoffen kann durch die Textilien auf die Haut und in den Körper gelangen. Am 19. Dezember wurde der Bericht dazu veröffentlicht.
Wäsche, die weltweit erhältlich ist
Über 220 Millionen Kinder unter 14 Jahren leben in China, die einen riesigen Markt für Kinderwäsche bilden. Aber auch nach Europa werden Produkte exportiert, die in Chinas beiden größten Produktionsstandorten für Kinderwäsche hergestellt werden – in der Kreistadt Zhili in der Provinz Zhejiang und in der Stadt Shishi in der Provinz Fujian.
Die dort hergestellte Kinderwäsche deckt 40 Prozent des chinesischen Marktes und wird in 98 Prozent aller chinesischen Städte verkauft – außerdem erreicht sie Europa, Amerika, Südostasien, Afrika und den Nahen Osten als Exportartikel.
In einer großangelegten Aktion testete das Pekinger Büro von Greenpeace die Produkte aus Zhili und Shishi: Zwischen Juni und Oktober 2013 kauften die Greenpeacer 85 Wäschestücke in chinesischen Läden und online. Die 85 Proben schickten sie zur Untersuchung in unabhängige Labors in Hongkong und Europa.
Fast alle Produkte sind belastet
Über 90 Prozent der Testprodukte enthielten die giftige Chemiekalie Antimon; über 50 Prozent der Testprodukte enthielten die giftige, waschaktive Chemikalie NPE; außerdem wurden in zwei Wäschestücken über 1.000 Milligramm Phthalate pro Kilo gefunden.
NPE ist ein weltweit anerkanntes Umwelthormon, das langfristig in der Natur weiterexistiert. Der Kunststoff-Weichmacher Phthalate kann die menschlichen Genitalien schädigen. Falls diese Giftstoffe beim Tragen der Kinderwäsche durch Mund und Haut in den Körper der Kinder eindringen, könnten sie deren Gesundheit gefährden. Auch als Substanz im Abwasser nach dem Waschen stellen sie eine Umweltbelastung dar.
Greenpeace fordert Konsequenzen
Die Verwendung von Giftsubtanzen in der Produktionskette wird in China nicht kontrolliert. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit der nächsten Generation. Geht es nach Greenpeace, zeigt das Testergebnis einerseits die Problematik der Textilproduktion in Zhili und Shishi – und andererseits ein gesamtchinesisches Phänomen.
Greenpeace forderte die chinesische Regierung deshalb auf, den Einsatz von Chemikalien bei der Herstellung von Kinderwäsche zu verbieten.
Auch der Pekinger Verbraucherschutzbund machte einen Stichproben-Test mit Kinderwäsche. 38 Prozent der Produkte, die hierfür im Juni 2013 gekauft wurden, entsprachen nicht dem Qualitätsmaßstab.
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