Korrupte Deals im Ölgeschäft: Chinas Ex-Stasi-Chef entlarvt

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Schlechtes Zeichen für Chinas "Öl-Paten": Über Zhou Yongkangs Familie erschien ein unangenehmer Artikel. Außerdem wird gegen einen weiteren Verbündeten ermittelt.Foto: DaJiYuan
Epoch Times23. November 2013

Düstere Aussichten für Chinas „Öl-Paten“ und Ex-Stasi-Chef Zhou Yongkang: Am 22.November erschien ein Exklusiv-Bericht auf dem chinesischen Wirtschaftsportal Caixin, der Zhou und seine Familie weiter in Bedrängnis bringt.

Die Story entlarvte einen Händler, der lukrative Öl-Geschäfte für Zhou Yongkangs Sohn organisiert hatte. Die Veröffentlichung der unangenehmen Details über den korrupten Clan des „Öl-Paten“ ist offenbar ein weiterer Schritt der neuen chinesischen Führung zu dessen Entmachtung. Nur drei Tage davor wurde ein weiterer Kopf von China National Petroleum (CNPC) wegen Korruption verhaftet.

60 Millionen Euro im Öl-Geschäft abgeschöpft

Die Reportage berichtete, wie Zhou Yongkangs Sohn Zhou Bin durch einen Händler zwei profitable Ölfelder von Chinas Monopolkonzern „China National Petroleum Corporation“ (CNPC) erwarb – zu einem äußerst günstigen Preis. Danach verkaufte Zhou Bin die Ölfelder teuer weiter. Allein durch dieses Geschäft schöpfte Zhou Bin einen Gewinn von 500 Millionen Yuan (ca. 60 Millionen Euro) ab.

Dass Zhou Bin solche Deals abschließen konnte, lag allein an seinem Vater: Zhou Yongkang stand lange Zeit als mächtigster Mann an der Spitze von CNPC, was ihm den Titel „Chinas Öl-Pate“ einbrachte. Ausgehend vom Ölgeschäft machte Zhou eine Karriere bis in den Ständigen Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei.

Dass der Artikel im Magazin Caixin erschien, verheißt für Zhou nichts Gutes: Die Chefredakteurin des Blattes, Hu Shuli, brachte in letzter Zeit mit ihrem Team vermehrt Korruptionsaffären hoher Funktionäre ans Licht, was ihr wiederum den Titel „gefährlichste Frau Chinas“ einbrachte. Sie ist mit Wang Qishan, dem Chef der KP-Disiplinar-Abteilung befreundet. Wang Qishan gilt derzeit als rechte Hand von Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping. Daher wissen die Chinesen: Was in Caixin steht, ist richtungsweisend für Xi Jinpings nächste Schritte. Vor allem im Machtkampf mit seinen politischen Gegnern. Die müssen sich warm anziehen, sobald Caixin über sie Kritisches schreibt.

Parallel dazu: China verhaftet Chef von CNPC Indonesien

Neben dem eindeutigen Artikel traf Zhous Umfeld dieser Tage ein zweiter Schicksalsschlag, hinter dem Wang Qishan und seine Anti-Korruptions-Abteilung stecken.

Am 19. November wurde Wei Zhigang, Geschäftsführer der CNPC-Niederlassung Indonesien, durch Mitarbeiter der Disiplinar-Abteilung verhaftet. Die Beamten suchten den CEO zu Hause auf und führten ihn nach China ab. Gegen ihn soll ein Untersuchungsverfahren wegen Korruption eingeleitet werden. Ein herber Schlag für Zhou Yongkang: Wei ist sein Vertrauter, der sich speziell um Geschäfte im Ausland kümmerte.

Nach dem 3. Plenum des KP-Zentralkomitees vom 9. bis 12. November, geriet Zhou Yongkang wieder intensiver ins Visier der neuen KP-Führung. Der politische Beobachter Lin Zixun aus Peking kommentierte dies so: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder will die neue Führung erst Zhou Yongkangs Gefolgsleute wegschaffen und dann Zhou selbst gründlich entfernen – oder, es ist schon etwas mit Zhou passiert und wir erleben gerade die Beseitigung seiner Handlanger.“

Aufräumen bei CNPC betrifft Jiang-Zemin-Clique

Zhou und seine Familie steuern heutzutage noch immer Chinas Ölbranche mit Hilfe des staatlichen Monopol- Konzerns CNPC. Zhou stand auch in enger Verbindung mit Bo Xilai, der vor kurzem wegen Korruption zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Sowohl Zhou, als auch Bo gehören zum harten Kern der Clique um Chinas ehemaligen Staatschef Jiang Zemin. Diese Clique stellt sich gegen jegliche Reform, die Chinas neue Führung durchsetzen will. Seit Amtsantritt von Präsident Xi Jinping und seines Ministerpräsidenten Li Keqiang im März 2013 findet hinter den Kulissen ein Tauziehen der beiden Interessengruppen statt.

Gegen mindestens fünf hohe Funktionäre von CNPC laufen seit August wegen Korruptionsverdacht Untersuchungen, wie EPOCH TIMES berichtete. Sie gelten als „Gold-Lieferanten“ der Familie Zhou Yongkang. Mit einem Vermögen von über 100 Milliarden Yuan (ca. 12,3 Mrd. Euro) gehört Zhous Clan zu Chinas Superreichen. Aktuell besitzt Zhous Familie Immobilien und Anlagevermögen in China, Frankreich, den Vereinigten Staaten und der Schweiz.



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