Liquiditäts-Maßnahme: Chinas Zentralbank senkt Pflichtreserve für Banken

Um die Liquidität auf dem Kapitalmarkt zu erhöhen hat die chinesische Zentralbank heute die Mindestkapitalanforderung für Banken um 0,5 Prozent gesenkt. Experten werten dies als ersten Schritt einer Reihe von Lockerungs-Maßnahmen.
Titelbild
Das Gebäude der „Peoples Bank of China“ in Peking.Foto: LIU JIN/AFP/Getty Images
Epoch Times1. März 2016

Die Mindestkapitalanforderung für Banken wurde in China schon mehrmals gesenkt. Bisher ging die Zentralbank dabei immer 0,25 Prozent-Schritte. Diesmal war es ein überraschend „großer“ Schritt von 0,5 Prozent.

Durch diese Maßnahme will die chinesische Zentralbank mehr Geld in Umlauf bringen – rund 700 Milliarden Yuan dürften nun frei werden. Für Chinas Kapitalmarkt nur eine sehr kleine Menge – doch die erste Liquiditätsmaßnahme im Jahr 2016.

Die Zentralbank sende damit ein Lockerungs-Signal, so Experten in chinesischen Medien. Sie vermuten, dass dies erst der Anfang war.

"Gegen Kapitalflucht und sinkenden Yuan"

Dass die ZB soviel Prozente gebe, zeige ihre Besorgnis um Kapitalflucht und Abwertung des Yuan-Wechselkurses, sagt Deng Haiqing von YZ Securities gegenüber der Chinesischen Börsenzeitung. Er sieht darin eine Gegenmaßnahme.

Dass dies erst der Anfang einer Lockerungs-Politik sein wird, vermutet Liao Qun von der CITIC Bank International. Er schätzt, dass die Mindestkapitalanforderung 2016 insgesamt dreimal gesenkt wird und auch die Leitzinsen ein bis zwei Senkungen erleben. Eine moderate Schätzung: Andere Experten rechnen ob der mangelnden Liquidität sogar mit 4 bis 5 Senkungen der Mindestkapitalanforderung.

Ungesunde Auswirkungen auf den Immobilienmarkt vermutet Lin Caiyi von Guotai Junan Securities. Sie schätzt, dass die Maßnahme der ZB den Immobilienmarkt antreiben wird, der durch Leerstände und Überangebot eigentlich einen Preisrückgang erleben müsste. „Die Maßnahme gießt Öl ins Feuer und verschärft ein bestehendes Problem statt es zu lösen“, so Lin. Im Moment erlebe der Immobilienmarkt entgegen der Regel von Angebot und Nachfrage eine künstliche Preissteigerung.

Zur Wirkung auf die Börse sagte sie: „Obwohl die Liquidität erhöht wird und dadurch auch mehr Geld in den Aktienmarkt fließt, wird dies nur ein kurzfristiger Aufschwung sein, der ohne Langzeiteffekt schnell verpuffen dürfte.“ (yz / rf)



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