Made in China

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Foto: AFP Photo/Jay Directo
Von 18. Juli 2010

Der Schraubenschlüssel zerbrach in meiner Hand. Dabei hatte ich kaum Kraft angewandt. Er zerbrach mitten entzwei, als ich ihn das erste Mal verwendete. Er sollte angeblich aus Edelstahl sein. Wenn ich mehr Druck angewandt oder ihn an einer heikleren Stelle angesetzt hätte, wäre es leicht zu einer Verletzung gekommen. Der Schraubenschlüssel, Imitation eines patentierten Allzweckdrehmomentschlüssels, wurde in China produziert.

Ich wollte einen brandneuen Luftdruckprüfer verwenden. Er arbeitete nicht. Ich versuchte es noch einmal. Die komplette Plastikspitze fiel ab. Ich ersetzte sie, aber das Ding tat immer noch nicht. Es war in China produziert. In zwei Tagen zwei Beispiele für schlechte Qualität von Exportartikeln auf amerikanischen Märkten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg machte ein Witz über das wieder aufgebaute Japan die Runde. Japanische Industrielle kauften von den Vereinigten Staaten Schiffsladungen voll Ausschuss: „Die Japaner kaufen von uns Schrott und verladen ihn genauso wieder zurück.“ Es war ein übler Witz, der auf die schlechte Qualität der japanischen Exporte anspielte.

Made in China“ Boykott – ein unmögliches Unterfangen

Auf Waren muss das Herkunftsland kenntlich gemacht sein. Es ist gar nicht so einfach, kein Produkt „made in China“ zu erwischen. Ein Redakteur für die Spokane Review, einer Washingtoner Zeitung mit hoher Auflage, entsetzte sich über die Verletzung der Menschenrechte in China. Er und sein Sohn beschlossen, keine „made in China“-Produkte mehr zu kaufen. Bei allem, was sie kauften, prüften sie die Kennzeichnung. Beide waren für ihre Arbeit stark von Computern abhängig.

„Wir mussten aufgeben. Für Computer gibt es nichts, das nicht in China produziert wird“, sagte mir der Redakteur, als wir gemeinsam an einem Auftrag arbeiteten.

Während Technologie und ihr Entschluss zur Fertigung von hervorragenden Produkten die Japaner dazu trieben, ihre Herstellung dermaßen zu verbessern und zu verfeinern, dass sie heute bei der Produktion von medizinischen Instrumenten, Optik, Fahrzeugen, und überhaupt Technologie die ganze Welt überholt hatten, sind sogar sie von China eingeholt worden, dem neuen Riesen der billigen Arbeitskräfte.

Wie machen sie das? Wie kann Ralph Lauren zu Tiefpreisen gekaufte teure Sandalen liefern, wodurch die Marke dickes Geld macht, und dann noch dickeres Geld macht, als wenn auf demselben Artikel „made in USA“ prangt?

Einmal war ich zum Tauchen in Japan. Unter den anderen Tauchern war ein Amerikaner, der in Tokio für TDK arbeitet. „Reden wir mal über Preisdumping. Durch heimliche Subventionen kommen die Japaner darum herum. Hier in Japan muss ich neun Dollar für ein TDK-Band hinlegen. In den Vereinigten Staaten kann ich dasselbe Band für zwei Dollar kriegen. Das ist weniger als die Produktionskosten. Sie machen ein anderes Label drauf. Es ist dasselbe Band. Die japanische Regierung will, dass jede Fabrik Arbeiter beschäftigt. Jeder Arbeiter in Japan hat einen Job.“ Was mir der Taucher sagte, ist nichts, was die Welt nicht weiß. Einige Nationen subventionieren ihre Industrien, um Arbeitsplätze zu erhalten.

Dumping wurde vom amerikanischen Kongress verboten. Übertretungen werden aus politischen Gründen ignoriert. Als die Arbeitskosten in Japan stiegen, gingen die Japaner in andere Länder. Sie setzten Subunternehmen ein oder bauten in Thailand, den Philippinen und Korea Fabriken, überall dort, wo die Arbeitskraft billig war und ausgebeutet werden konnte.

Einige große Filmstars und Prominente, die eine Marke für Kleidung betreiben, waren von den Enthüllungen empört, dass ihre Fabriken in Ländern wie Indien und Bangladesch nichts weniger als Ausbeutungsbetriebe waren, wo Kinder ausgenutzt wurden. So gut wie jeder Fußball wird von kleinen Händen genäht, die in den finsteren Seitengässchen Pakistans und Indiens arbeiten.

Die Ausbeutung von Arbeit ist ein Dilemma seit Menschengedenken. Sklaverei ist verboten worden, aber andere Wege zur Ausbeutung bestehen weiter. Rotchina ist ein Beispiel, wie ein nationales politisches Ziel für den nationalen Gewinn eingesetzt worden ist, bei dem im Wettbewerb auf unfaire Mittel sowie die massive Ausbeutung von Arbeitskräften benutzt werden.

Habgier macht China reich

Heide B. Malhotra, Mitarbeiterin der Epoch Times, berichtete über Zeugenaussagen vor der USA-China Economic and Security Review Commission (USA-China-Revisionskommission für Wirtschaft und Sicherheit): „Um im Handel die Oberhand zu gewinnen, zwingt China ausländische Gesellschaften, ihre Technologien abzutreten, beschäftigt sich mit Währungsmanipulation und Cyber-Krieg und ist aktiv in das Kopieren geistigen Eigentums und in den Diebstahl von Patenten verwickelt, sowie auch in eine Menge anderer Aktivitäten, die gegen die bindenden Vorschriften der Welthandelsorganisation verstoßen.“

Die Top-Story auf der Titelseite zitiert einen auf den Mai 2009 datierten Bericht vom Chef des Nachrichtendienstes für den amerikanischen Kongress,: „In Spionageabwehr Kreisen ist man der Meinung, dass die Volksrepublik China eines der aggressivsten Länder ist, die die empfindlichen Geschäftsgeheimnisse und Technologien sowie militärische, politische und wirtschaftliche Geheimnisse Amerikas ins Visier nehmen.“

Warum mit ihnen Geschäfte machen? Warum „Made in China“-Schrott wie die minderwertigen und gefährlichen Werkzeuge kaufen, die in meinen Händen auseinander fielen? Habgier. Pure und gewöhnliche menschliche Habgier. Wenn es gut aussieht und 99 Cent kostet, wird es der amerikanische Verbraucher kaufen. Einzelhändler verkaufen zu herabgesetzten Preisen, und ihre fallenden Preise überflügeln ihre Konkurrenz.

Während der Epoch Times-Artikel den Diebstahl von Technologie beschreibt, zitiert er auch amerikanische Regierungsquellen, die Chinas Überführung von Raumfahrttechnologie in den militärischen Gebrauch beschreiben. Die Welt war sich der japanischen Technik des Kopierens und Nachbauens bewusst. Es ist eine wirkungsvolle Methode, technische Geheimnisse zu lüften.

Französische Hubschrauber werden in China produziert. Airbus und Boeing haben chinesische Joint Ventures. United Airlines bringt ihre Boeings zur Wartung nach China. Der amerikanische Militärflugzeughersteller McDonnell Douglas hat kommerzielle Werkzeug-Technologie nach einem chinesischen Werk ausgelagert, das nach dem Bericht von Malhotra Raketen und Militärflugzeuge produziert.

Aber die Chinesen haben daran keine Schuld. Sie tun, was Diktaturen tun, was jede Nation mit 1.3 Milliarden Menschen tun würde. Sie werden alles tun, um ihre Wirtschaft und militärische Macht und damit ihren politischen Einfluss zu vergrößern. So etwas wie Bürgerrechte gibt es in China nicht.

Es gibt nichts, was das heutige China nicht tun wird, um den Handel zu steigern. Mehr kann dieses China nicht mehr machen. Das Schrottwerkzeug und der fehlerhafte Luftdruckprüfer, über den ich mich beschwerte, Rückrufe eines japanischen Autoherstellers, der in China hat produzieren lassen, das sind unwesentliche Leuchtzeichen eines wohl durchdachten Master-Planes. Keine kleinen roten Bücher mehr [Gemeint ist die „Mao-Bibel“. Die Redaktion]. Cyber-Technologie ermöglicht die internationale Finanzmanipulation. Die chinesische Wirtschaft wird durch die Habgier angetrieben, und davon scheintscheint es reichlich zu geben.

Dr. John Christopher Fine ist Autor von 24 Büchern mit einer Vielfalt von Themen. Seine Artikel und Fotos erscheinen in großen Magazinen und Zeitungen in den USA und Europa.

Originalartikel auf Englisch: The Greed That Powers ‘Made in China’

Foto: AFP Photo/Jay Directo


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