Milliarden-Deal: China Vanke verkauft Prestige-Immobilie
Chinas größter Immobilienkonzern, die China Vanke Group, hat nun auch Schritte unternommen, um sich vor Chinas platzender Immobilienblase zu schützen. Vanke verkaufte vor kurzem seine eigene Prestige-Immobilie: Die Vanke-Filiale der Hangzhou wechselte für 3 Milliarden Yuan (rund 380 Millionen Euro) den Besitzer. Der Verkauf ging durch die chinesischen Medien. Wirtschaftsexperten sehen darin ein weiteres Signal, dass sich Chinas Immobilien-Branche auf harte Zeiten vorbereitet.
Es wird „Winter“ am chinesischen Immobilienmarkt
Am 28. Oktober schrieb der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Wu Donghua in einem Artikel über Vankes Verkaufsaktion. Der Bericht erschien im „Handelsblatt der Stadt Shenzhen“, wo Vanke seinen Hauptsitz hat. Wu analysierte, dass die Aktion vom Immobilienverkauf des Hongkonger Immobilien-Giganten Li Ka-Shing inspiriert sei. Sie deute auf die kommende „Winterzeit“ am chinesischen Immobilien-Markt hin.
Über Li Ka-Shings Immobilienverkäufe in China hatte sich Vanke-Gründer und CEO Wang Shi bereits drei Mal im Internet geäußert. Auf seinem Weibo-Blog (einer Art chinesischem Twitter) hatte er Chinas Immobilienunternehmer geraten, Li Ka-Shings Verkäufe ernst zu nehmen. Schließlich entschied sich sein Unternehmen zu einer ähnlichen Aktion. Li Ka-Shing gilt als reichster Mann Asiens. 2013 begann er, massiv Kapital aus Festland China und Hongkong abzuziehen. Er verkaufte seine erfolgreiche Supermarkt-Kette ParknShop, sowie Prestige-Immobilien in Shanghai und Kanton.
Ein Szenario wie in Japan, nur schlimmer?
Ende September äußerte Vanke-CEO Wang Shi im Interview mit einem chinesischen Wirtschaftsverlag, dass die Immobilien-Blase in China gerade verstärkt anschwelle. Wang machte sich Sorgen, dass sich in China eine Situation wie in Japan Ende der 80er Jahre wiederholen wird. Er stellte dabei den Unterschied zwischen dem heutigen China und dem Japan von damals dar: In Japan habe es eine starke Mittelschicht gegeben, in China sei jedoch die Schere zwischen Armen und Reichen sehr groß. Seiner Einschätzung nach wird ein Platzen der chinesischen Immobilien-Blase weitaus schlimmere Konsequenzen haben, als der vergangene Immobilien-Crash Japans.
Ende Oktober sagte der hochrangige chinesische Regierungsberater Li Wei bei einem internationalen Forum in Peking zur Situation der Immobilienblase: In den Städten der Kategorie 1 sind Grundstücke und Wohnungen noch knapp, weshalb der Immobilienpreis dort noch steigt. In den Städten der Kategorie 3 und 4 liegt das Wohnungsangebot bereits über der Nachfrage, weshalb der Immobilienpreis hier sinkt. Li nannte die Städte Wenzhou in der Provinz Zhejiang und Ordos in der Inneren Mongolei als Beispiele für Orte, an denen die Immobilienblase bereits zu platzen beginnt, bzw. geplatzt ist. Die Stadt Hangzhou, wo der Vanke-Verkauf stattfand, gehört nach dieser Definition, zur 2. Kategorie.
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