Wie der niedrige Ölpreis internationale Multis aus China vertreibt
Der niedrige Ölpreis hat nun auch für China unangenehme Auswirkungen: Immer mehr internationale Ölkonzerne kehren dem Standort China den Rücken und ziehen ihre Investitionen aus dem Reich der Mitte ab, weil sie nicht mehr die gewünschte Rendite bringen. Dies ist die Aussage eines Artikels, den das Wall Street Journal am 26. März veröffentlichte. Grund für den Rückzug seien erhöhte Kosten und Geschäftsrisiken, die vor allem in geologischen Risiken bestünden. Für die Chinesen eine schlechte Nachricht: Sie sind dringend auf die Hochtechnologie internationaler Ölförderer angewiesen, da sie selbst noch nicht den neuesten Stand der Technik beherrschen.
Von Shell bis BP
Royal Dutch Shell ist nur ein Global Player, der in den vergangenen Jahren viel in China investiert hat und sich nun zurückzieht. Shell wollte in China Milliarden in die Exploration von Schiefergas-Ressourcen stecken, außerdem die Ölproduktion und Vermarktung fertiger Ölprodukte vorantreiben. Viel wurde investiert – jedoch wurden nicht die gewünschten Gewinne erzielt. Shell reduzierte deshalb seine Schiefergas-Investitionen. Und auch eine ursprünglich mit Sinopec geplante Zusammenarbeit zur Gründung einer Gasexportfirma in Australien wurde abgesagt. Grund waren zu hohe Kosten und der gesunkene Preis von Gasprodukten.
Auch die Öl-Explorationsfirma Noble Energy aus Houston, USA, trat zusammen mit Anadarko Petroleum Corp von einem Vertrag mit chinesischen Partnern zurück, ebenso Hess Corp. aus New York, der gemeinsam mit Sinopec Schiefergasförderung betreiben wollte.
Der britische Ölkonzern BP verließ drei Explorationsgebiete im südchinesischen Meer und zog 100 Millionen US-Dollar ab. Für China ein herber Verlust, da die internationalen Ölkonzerne auf dem neuesten Stand der Technik sind, was die Chinesen dringend als Ergänzung zu ihren vorhandenen Möglichkeiten brauchen.
Es liegt am niedrigen Ölpreis
Gordon Kwan, ein Experte für Öl- und Gas-Ressourcen der japanischen Nomura Group erklärte dem Wallstreet Journal, dass der gesunkene Ölpreis für den Rückzug der ausländischen Konzerne verantwortlich ist: „Die Ölkonzerne dachten, dass der Öl-Preis sich auch in Zukunft um die 100 Dollar pro Barrel halten würde. Da er mittlerweile so stark gefallen ist, bringen Investitionen in China nicht mehr die gewünschte Rendite.“ Das Problem sei, dass Projekte in China aktuell weniger Gewinn als in anderen Regionen der Welt abwerfen. (yz / rf)
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