Opfer bezeichnen Chinas Dürre als von Menschen verursacht
Die anhaltende Dürre in Südwestchina hat mehr als 50 Millionen Menschen in den Provinzen Yunnan, Guanxi, Sichuan, Guizhou und der Stadt Chongqing betroffen. Die Unzufriedenheit über die Gründe dafür, über die unglaublich hohen Lebensmittelpreise und über die unzureichende Katastrophenhilfe ist gestiegen. Zum Ärger vieler Betroffener loben die Medien inzwischen die Hilfsmaßnahmen.
Herr Mo aus der Stadt Wuzhou in der Provinz Guangxi glaubt, dass die Dürre ein Ergebnis der Bodenerosion durch die verheerende Bergbauindustrie ist.
„Einige Goldminengesellschaften haben die Berge völlig ausgehöhlt“, erklärte er. „Bäume wurden gefällt und es blieb nichts übrig, was den Boden festhalten konnte.“ Er argumentiert, dass die Katastrophe nicht natürliche Gründe habe, sondern von Menschen verursacht worden sei. Er stellt einen Zusammenhang zu einem Problem mit dem politischen System her, das geheime Absprachen zwischen der Regierung und dem großen Geschäft zulässt. „Die Bauern sind wütend“, fügte er hinzu.
Herr Mo erklärte, dass die Wasserknappheit in seinem Gebiet sehr massiv sei und dass die Wassermenge, die von den Behörden geliefert werde, bei weitem nicht ausreichend sei. Es gibt nicht einmal genug Wasser zum Duschen oder zum Wäschewaschen, geschweige denn für die Landwirtschaft.
„Die Behörden haben es nicht geschafft, das Problem der Trinkwasserversorgung zu lösen. Sie lieferten nur einmal alle paar Tage Leitungswasser aus der Stadt. Wir müssen Schlange stehen, um eine sehr begrenzte Menge an Trinkwasser zu bekommen. Die völlig unzureichende häusliche Wasserversorgung ist zu einem Problem geworden und die für die Landwirtschaft erst recht. Ich habe noch nie eine solche Dürre erlebt“, sagte er.
Selbst Wildkräuter können nicht überleben
Es wird berichtet, dass die Dürre in der Provinz Yunnan die Lebensmittelpreise um 39 Prozent in die Höhe getrieben hat. Der Preisindex in Kunming, der Hauptstadt, war im Januar und Februar der dritthöchste von allen Provinzhauptstädten.
Ein Bewohner des Landkreises Fuyuan in der Provinz Yunnan erklärte: „Die Behörden haben keinerlei Entschädigung für die Opfer der Dürre bereitgestellt. Die Felder sind völlig geborsten – selbst die Wildkräuter können nicht überleben.“
Ein anderer Bewohner sagte: Die Bauern mussten ihr Vieh zu Schleuderpreisen verkaufen, weil sie für die Tiere kein Wasser hatten.“
Herr Xiao aus der Provinz Yunnan erklärte, dass die Situation äußerst ernst sei und dass die Hilfsmaßnahmen völlig unzureichend seien. Nichtsdestoweniger sangen die Medien wie gewöhnlich das Lob auf die schwere Arbeit der Behörden und brachten so die Bevölkerung gegen sich auf.
Herr Xiao sagte: „Die Wassersituation in der gesamten Provinz Yunnan ist ausgesprochen heikel. Einige Gegenden haben eine Notsituation, andere haben überhaupt kein Wasser. Die Propaganda der Regierung war die reinste Show. Ein Dorf war tagelang nicht mit Wasser versorgt worden und dann kam die Armee und brachte ihnen Wasser. Die Leute waren glücklich und dankbar. In Wirklichkeit aber hatte die Armee die Hilfsgüter die ganze Zeit zurückgehalten, um die Menschen in eine Notlage zu versetzen. Als die Armee sie dann endlich lieferte, waren die Bewohner natürlich dankbar und lieferten so ein gutes Stück Propaganda für die Regierung.“
Wasser in schlimmer Weise rationiert
Bewohner des Landkreises Fuyuan berichteten, dass sie seit Ende 2009 kein Trinkwasser mehr hatten. Die Versorgung mit Wasserrationen erfolgte unregelmäßig und sie mussten sich das Wasser aus einem drei Kilometer entfernt liegenden Dorf selber holen.
Ein Bewohner erklärte: „Alle zwei Wochen erhielt jede Familie vier Bezugsscheine für Wasser und jeder Bezugsschein gab dem Besitzer das Recht auf 100 Liter Wasser (etwa 10 Wassereimer), was natürlich für den täglichen Verbrauch absolut nicht genug war, vor allem für große Familien mit sechs oder sieben Mitgliedern. Darum mussten wir das Wasser von irgendwo her holen. Ich habe mehrere Monate lang nicht geduscht.“
Laut Wetterbericht ist in den nächsten zehn Tagen kein Niederschlag in den Dürregebieten zu erwarten und der Index für Waldbrand bleibt sehr hoch.
Die Leitstelle für die Bekämpfung von Waldbränden der Provinz Yunnan berichtete, dass es gegen Mitte März 390 Waldbrände gegeben hat und dass 2.047 Hektar Wald vernichtet sind. Das waren zwanzig Prozent mehr als im Vorjahr.
Herr Mu aus Chongqing erklärte, dass das Klima in Chongqing seit sieben Jahren abnormal sei. Er führt dieses auf das Drei-Schluchten-Projekt zurück.
Herr Mu sagte: „Wir haben jedes Jahr eine Dürre. Ich wohne in einer städtischen Gegend und habe noch nicht erlebt, dass irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden. Die Bauern sind die am meisten benachteiligte Menschengruppe.“
Chinesische Medien berichteten, dass es in der Region des südwestlichen China seit September 2009 wenig Regen und hohe Temperaturen gegeben habe. Es herrscht hier eine Dürre, wie sie sie in der Geschichte selten vorgekommen ist. Betroffen sind die Provinzen Yunnan, Guangxi, Sichuan, Guizhou und die Stadt Chongqing von dieser Dürre, die es selten in der Geschichte gab und die zu hohen wirtschaftlichen Verlusten führt.
Nach Statistiken vom 17. März sind 43.486.000 Hektar der Gesamternte der Dürre zum Opfer gefallen. 940.000 Hektar brachten überhaupt keine Erträge und verursachten einen direkten wirtschaftlichen Verlust von 19 Milliarden Yuan (etwa 1,9 Milliarden Euro).
Originalartikel auf Chinesisch: 西南大旱救灾不济 灾区民怨升高
Artikel auf Englisch: Victims Call China’s Drought a Man-Made Disaster
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion