Update: 21 Bergleute bei Explosion in chinesischem Bergwerk getötet

Titelbild
Ein chinesischer Bergarbeiter zeigte am 1. September 2010 seinen unterirdischen Raum, den er unter seiner Hütte, in der er lebt, ausgegraben hat. Er ist ein 64-jähriger Rentner in Zhengzhou, in der zentral-chinesischen Provinz Henan. Da er mehr Platz für seine Familie brauchte und die steigenden Mietpreise nicht bezahlen kann, verbrachte Chen vier Jahre damit, das unterirdische Zimmer unter seinem winzigen Haus auszugraben.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2010

21 Bergleute sind bei einer Explosion in einem chinesischen Kohlebergwerk in China ums Leben gekommen. 16 weitere sind eingeschlossen. Das Unglück ereignete sich nach Behördenangaben am Samstagmorgen (Ortszeit) in der Provinz Henan.

Die Rettung der Eingeschlossenen ist demnach mit großen Risiken verbunden, weil die Gaskonzentration in den Stollen sehr hoch ist und Steinschläge drohen. Außerdem seien 2.500 Tonnen Kohlenstaub freigesetzt worden. Das Unglück weckt die noch frische Erinnerung an die Rettung von 33 Minenarbeitern in Chile, die am Donnerstag erfolgreich abgeschlossen wurde.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren nach Angaben der Arbeitsschutzbehörde mehr als 270 Kumpel in dem Bergwerk. Die meisten konnten sich nach der Explosion ins Freie retten. Die 16 Eingeschlossenen seien lokalisiert worden, sagte ein Sprecher der Rettungsmannschaften Xinhua. Ob die Opfer noch am Leben sind, war fraglich.

Da über das chilenische Grubenunglück von den chinesischen Staatsmedien ausgiebig berichtet wurde, stehen die Regierung und die Verantwortlichen der Mine nun wohl unter Druck, ebenso offen über die Rettungsarbeiten in Yuzhou zu informieren.

In China verweist das Unglück auf eine traurige Bilanz in der eigenen Bergbauindustrie: Seit Beginn des Jahres gab es mindestens 515 Tote, den jüngsten Unfall nicht mitgezählt. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 2.600 Menschen bei Grubenunglücken in dem Land ums Leben. In der Provinz Henan spielte sich auch das verheerendste Minenunglück Chinas ab: 2004 wurden dort 195 Menschen bei einem Unfall getötet. Nirgends auf der Welt kommen so viele Bergleute ums Leben wie in China.

Obwohl Peking gegen illegale Bergwerke vorgeht und allein in diesem Jahr mehr als 1.600 Kohlegruben geschlossen worden, stieg die Zahl der Opfer im ersten Halbjahr dieses Jahres wieder an. Trotz der dunklen Bilanz gab es aber auch eine Aufsehen erregende Rettungsaktion unter Tage mit positivem Ausgang: 115 Arbeiter überlebten über eine Woche eingeschlossen in einer überfluteten Mine in der Provinz Shanxi. Die Bergleute aßen Sägespäne, Baumrinde und sogar Kohle. Manche banden sich selbst mit ihren Gürteln an der Wand fest, um während des Schlafens nicht zu ertrinken. (dapd/mcd)

 



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