US Fluglinien verlieren Marktanteile an ihre stark subventionierten chinesischen Wettbewerber

US-Fluggesellschaften verlieren Marktanteile an chinesische Wettbewerber, die von den hohen Subventionen der Zentral- und Kommunalverwaltungen in China profitieren.
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Eine Maschine der American Airlines wird in Chicago beladen.Foto: Scott Olson/Getty Images
Von 24. August 2018

Zwei US-Fluggesellschaften kündigten kürzlich Pläne an, bestimmte Flüge nach China zu streichen, so ein Bericht von Reuters am 21. August. American Airlines, die größte US-Fluggesellschaft nach Passagieraufkommen, sagte, dass sie die Strecke zwischen Chicago und Shanghai nicht mehr fliegen und damit schon die zweite Route nach China innerhalb von vier Monaten streichen würde. Im Mai hatte American Airlines bereits auf der Strecke Chicago-Peking den Stecker gezogen.

„Die beiden China-Routen…. waren für uns kolossale Verlustbringer“, sagte Vasu Raja, Vize Präsident der Netz- und Flugplanung von American Airlines und fügte hinzu, dass die hohen Treibstoffkosten die Route ebenfalls unrentabel gemacht hätten.

Am selben Tag gab Hawaiian Airlines bekannt, dass sie ihre, dreimal pro Woche stattfindenden, Direktflüge von Honolulu nach Peking, nach den chinesischen Nationalfeiertagen (1. Oktober bis 7. Oktober dieses Jahres) einstellen würden. Die Fluggastzahlen auf der seit 2014 bedienten Route seien nicht im erwarteten Ausmaß gestiegen.

Für China eine Prestigefrage

Für das chinesische Regime gilt die Zahl der internationalen Flüge und die Wettbewerbsfähigkeit seiner inländischen Fluggesellschaften auf dem internationalen Markt als Maßstab für die „Größe“ Chinas.

Dieser Anspruch wurde im „Zwölften Fünfjahresplan“ der China Civil Aviation Administration (CAAC) vom Mai 2011 ausdrücklich festgehalten. In dem Plan wurden folgende Ziele skizziert: Chinesische Fluggesellschaften sollten „ihre Transportkapazitäten erhöhen“ als „Kern ihrer Mission“ – eine „Grundvoraussetzung für ein großes Luftverkehrsland“. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten die Fluggesellschaften „einfache, reibungslose nationale und internationale Streckennetze“ aufbauen.

Bald nach der Veröffentlichung des Plans begannen die chinesischen Fluggesellschaften mit dem Ausbau ihrer weltweiten Aktivitäten. Nach Angaben, die das Centre for Aviation (CAPA), ein australisches Marktforschungsunternehmen, im Oktober 2017 veröffentlichte, hatten chinesische Luftfahrtunternehmen im Jahr 2013 bereits 24 internationale Flugrouten im Programm. Inzwischen sind es über 100 Routen.

Die rasante Expansion erfolgte mit Hilfe staatlicher Subventionen. Vier der größten Fluggesellschaften Chinas – China Southern Airlines, Air China, China Eastern und Hainan Airlines – erhielten 2016 insgesamt 3,213 Milliarden Yuan (rund 467,8 Millionen Dollar) an staatlichen Subventionen, ein Anstieg von 31,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so ein Artikel der chinesischen Nachrichtenseite Jiemian vom 8. Januar.

China Eastern, die die Strecken Peking-Chicago und Shanghai-Chicago betreibt, erhielt 2017 176 Millionen Yuan (etwa 25,6 Millionen Dollar) an Subventionen und dieses Jahr schon 138,8 Millionen Yuan (etwa 20,2 Millionen Dollar) vom CAAC.

Kommunale Regierungen subventionieren ebenfalls

Auch die Kommunalverwaltungen bieten Subventionen an, um inländische Fluggesellschaften dafür zu gewinnen, internationale Flüge in ihre Städte einzurichten. Das kann den internationalen Ruf einer Stadt erhöhen und gleichzeitig hofft man vom Tourismus und potenziellen ausländischen Investoren zu profitieren.

Eine der chinesischen Städte, die hohe Luftfahrtsubventionen gewährt hat, ist Shenzhen, eine Stadt im Süden, die an Hongkong grenzt. Nach einem Artikel, den die Zeitschrift Jiemian im April veröffentlichte, bot die Regierung von Shenzhen der Hainan Airlines 175,5 Millionen Yuan (etwa 25,6 Millionen Dollar) für die nächsten drei Jahre an. Dafür sollen sie Flüge von und nach Nordamerika und Europa, in Städte wie Oslo, Wien, Tel Aviv, Zürich und Vancouver, durchführen.

Neben Shenzhen haben auch chinesische Städte, die nicht so bedeutend sind Subventionen für Fluggesellschaften bereitgestellt, um internationale Flugrouten einzurichten. Dazu gehören Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas, Wuhan, die Hauptstadt der Provinz Hubei, Changsha, die Hauptstadt der Provinz Hunan, und Qingdao, eine Stadt in der Provinz Shandong im Osten des Landes.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)

Originalartikel: US Airlines Are Losing Market Share to Their Heavily Subsidized Chinese Competitors



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