Verkauf von Luxusartikeln in China stürzt ab

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Vor einem Laden mit Luxusuhren in der Wangfujing Einkaufsstraße in Peking.Foto: Mark Ralston/AFP/Getty Images

 

Der Umsatz von Luxusartikeln in China hat im Vergleich zum letzten Jahr rapide abgenommen. Verschiedene Quellen zeigen, dass Kleidung, Schmuck, Autos und Uhren davon betroffen sind.

Das Umsatzwachstum von Burberry in China ist im ersten Quartal 2011 von 67 Prozent auf 16 Prozent im ersten Quartal 2012 gesunken.

Laut einer von der Investmentbank Citigroup herausgegebenen Analyse ist das Umsatzwachstum der Prada-Gruppe in Läden, die schon im vorhergehenden Geschäftsjahr bestanden (vergleichbare Verkaufsfläche) zum Ende des ersten Quartals im Juni auf 24 Prozent gefallen: Ein Rückkgang von 16 Prozentpunkten im Vergleich zu den 40 Prozent für das gesamte Geschäftsjahr 2011, das im Januar endete.

Sina News zitiert den stellvertretenden Vorsitzenden der Handelskammer in der Provinz Guandong mit den Worten: „Das fallende Wachstum im Luxusegment ist ein Resultat der weltweiten Finanzkrise.“

Im Falle Prada ist das jedenfalls nicht zutreffend, denn die italienische Firma verzeichnete zur selben Zeit ein Plus im Wachstum im krisengebeutelten Europa.

Auch Juweliere sind davon betroffen

Laut dem im Juni veröffentlichten Zwischenergebnis verzeichnete der weltweit größte Juwelier Chow Tai Fook im Jahr 2011 einen Wachstumsrückgang von 61 Prozent auf nur noch 16 Prozent im Jahr 2012.

Der Firma, die 57 Prozent ihres Umsatzes in Festlandchina und 43 Prozent in Hongkong und Macao erwirtschaftet, machte vor allem der starke Rückgang in Hongkong zu schaffen, wo das Wachstum nur noch neun Prozent beträgt. Der wichtige Indikator, der das Wachstum auf vergleichbarer Verkaufsfläche misst, verzeichnete sogar ein sogenanntes negatives Wachstum von minus einem Prozent. Dieser Indikator gibt ein akkurates Bild von der Kaufbereitschaft der Konsumenten in einer bestimmten Region wieder.

Der Hongkonger Markt ist sehr wichtig, wenn man die Nachfrage aus dem Festland beurteilen möchte. Chinas Elite kauft Luxusgüter größtenteils im Ausland ein. Sie gehen somit Problemen wie „Mangel an Produktsicherheit, schlechtem Management, Mangel an Glaubwürdigkeit, hohen Preisen und hohen Steuern aus dem Weg“, so steht es in der „Analyse für Luxusgutkonsumenten 2012“. In der Vorlage heißt es, dass 73 Prozent der infrage kommenden Kunden die Waren in Hongkong einkaufen und nur 28 Prozent in China selbst, gerade wegen der oben genannten Probleme. Diese Vorlage wurde von der „Industrial Bank“ und „Hurun Report“ gemeinsam herausgegeben.

Gebrauchte Luxusautos ein guter Indikator

In der von Bloomberg herausgegebenen Businessweek heißt es in einer Reportage, dass sich ein weiterer Indikator für die Nachfrage von Luxusgütern im freien Fall befindet. Zum Beispiel ist ein klassischer gelber 2011 Lamborghini Gallardo 550 in Hongkong für 2,88 Millionen Hongkong-Dollar gebraucht auf www.28car.com zu erwerben (302.000 Euro); der Neupreis beträgt rund eine Million Euro.

„Je teurer das Auto ist, desto weniger setzen wir um“, sagt Tommy Siu vom Autohändler Vin’s Motors Co., das im Hongkonger Stadtteil Causeway Bay angesiedelt ist. Er hat den Gebrauchtwagenhandel vor 20 Jahren gegründet und erklärt der Businessweek, dass „der Verkauf in der absoluten Luxuskategorie in den letzten zwei bis drei Monaten komplett eingebrochen ist.“

Die Reportage sagt zwar, dass der Verkauf von neuen Luxusautos noch um 47 Prozent in der ersten Hälfte von 2012 gestiegen ist, allerdings ist die Diskrepanz zwischen Gebraucht- und Neuwagen besorgniserregend. Gebrauchtwagenpreise sind ein sehr wichtiger Indikator für die breite Nachfrage, da sie vermehrt von Leuten gekauft werden, die gerade angefangen haben, viel Geld zu verdienen. Neuwagen werden meistens von „alteingessessenen“ vermögenden Personen erworben, die nicht so preissensitiv sind.

„Gebrauchtwagenkäufer achten viel mehr auf den Preis und sind abhändig vom Wirtschaftszyklus. Sie bezahlen die Autos mit ihrem Einkommen und nicht mit ihrem Ersparten“, sagt Bill Russo, ein Berater bei Booz & Co in Peking der Businessweek.

Luxusuhren verkaufen sich auch nicht besser

In der Analyse von Citigroup heißt es, dass die Einzelhändler Emperor Watch und Hengdeli Watch beide einen Rückgang im Umsatz bzw. im Absatz auf vergleichbarer Verkaufsfläche erwarten. Bei Emperor ging das Umsatzwachstum von 43 Prozent im Jahr 2011 auf 28 Prozent im Jahr 2012 zurück. Hengdeli verzeichnete einen Rückgang von 30 Prozent in China und 25,7 Prozent in Macao auf 15 bis 20 Prozent bisher im Jahr 2012.

Die Analysten von Citigroup ziehen folgende Schlüsse: „Der Markt rechnet mit schwächerem Umsatzwachstum und einer kleineren Gewinnmarge im Jahr 2012. Juweliere und Uhrenhändler deuten an, dass der Verkauf auf vergleichbarer Fläche 2012 langsamer wachsen wird und alle sagen, dass Mieten und Personalkosten während des Jahres weiterhin steigen werden.“

Dies bestätigen auch institutionelle Investoren. Laut dem Citigroup China Konsumentengüter-Team sind viele Investoren besonders um den Uhrensektor besorgt: „(…) Investoren stört der Aufbau von Inventar in China, nachdem Schweizer Uhrenhersteller bis in den April stark in diesen Markt exportiert haben.“

Des Weiteren heißt es in der Reportage von Citi, dass viele Investoren chinesische Konsumentenaktien meiden: „Als das Team Investoren in Singapur, in den USA und in Europa traf, waren unsere Kunden wegen des Risikos eines langsameren als des erwarteten Wachstums besorgt und haben deshalb chinesische Konsumentenaktien untergewichtet oder leer verkauft.“

Original-Artikel auf Englisch: www.theepochtimes.com/luxury-product-sales-slow-in-china

 



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