Wird China der weltweit größte Absatzmarkt für Oberklasse-Autos?
China ist bereits weltweit der größte Auto-Absatzmarkt. Nach einer Prognose des Beratungsunternehmens McKinsey & Company wird China frühestens im Jahr 2016 die USA überholen und zum größten Absatzmarkt für Oberklasse-Autos werden. Dies berichtete die chinesische Webseite von RFA (Radio Free Asia) am 4. März. Keine schlechten Nachrichten für deutsche Autohersteller, da sie im Moment etwa 80 Prozent Marktanteil für Oberklasse-Autos in China besitzen.
Laut RFA werden Autos zwischen 200.000 und 1,2 Millionen Yuan (etwa 25.000 bis 148.000 Euro) von McKinsey & Company als Oberklasse-Autos bezeichnet, teurere fallen unter die Kategorie Luxusautos. Im Jahr2012 seien in China 1,25 Millionen Oberklasse-Autos verkauft worden. Die USA liegen mit etwa einer halben Million mehr verkauften Oberklasse-Autos weltweit noch auf Rang eins. Nach Einschätzung von McKinsey & Company werden in China im Jahr 2016 etwa 2,25 Millionen Oberklasse-Autos verkauft werden, im Jahr 2020 werde das Marktvolumen auf 3 Millionen wachsen. Möglicherweise werde China bereits im Jahr 2016 die USA überholen und der weltweit größte Absatzmarkt für Oberklasse-Autos werden.
Die wachsende Mittelklasse
Der Wirtschaftsexperte, Professor Wen Yuankai habe gemeint, dass er diese Prognose für richtig halte. Er begründete dies damit, dass die Mittelklasse in China schnell wachse. Zurzeit zählen Chinesen mit einem Jahreseinkommen zwischen 60.000 und 500.000 Yuan (etwa 7.400 bis 62.000 Euro) zur Mittelklasse. Die Stärke der Mittelklasse in China variiere je nach Einschätzung zwischen 130 Millionen und 200 Millionen Menschen. Bis 2020 soll die Mittelklasse in China bis auf 800 Millionen wachsen. Diejenigen, die jetzt ein Jahreseinkommen von mehr als 400.000 Yuan aufweisen, seien im Jahr 2020 potentielle Käufer von Oberklasse-Autos.
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Gute Nachricht für deutsche Autohersteller
Das ist eine gute Nachricht für deutsche Autohersteller. Nach Angabe von RFA werde der Absatzmarkt von Oberklasse-Autos und Luxusautos in China von deutschen Unternehmen dominiert. Audi, BMW und Mercedes Benz besitzen zusammen 80 Prozent Markanteil bei den Oberklasse-Autos.
Wird die Regierung die Nachfrage eindämmen?
Der steigende Autoabsatz erregt in China aber auch Besorgnis. Eine Einschätzung der Chinese Academy of Social Sciences (CASS) besagt, dass die Anzahl der Privatautos in China die 100-Millionen-Marke bis Ende März 2013 überschreiten werde. In zehn Jahren werden je 100 Familien etwa 60 Autos besitzen. Die Webseite der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zitierte den Kommentar der parteinahen Zeitung Guang Min Ri Bao, die die Frage stellte, ob diese Einschätzung ein Schock sei. Es wurde eine Verbindung zwischen der wachsenden Umweltverschmutzung, dem Ressourcenverbrauch und der großen Anzahl an Privatautos hergestellt. Peking wurde als Beispiel für eine auf das wachsende Verkehrsaufkommen schlecht vorbereitete Stadt präsentiert. Das Straßennetz der Stadt sei nur für etwa 4 Millionen Autos ausgelegt, aber es gebe in Peking jetzt schon etwa 5,6 Millionen Autos.
Die Haltung der staatlichen Medien lässt vermuten, dass die Regierung in China möglicherweise Maßnahmen ergreifen wird, um die hohe Nachfrage einzudämmen. Zurzeit gibt es in mehreren großen Städten in China verschiedene Kaufeinschränkungsmaßnahmen für Privatautos. Ob das Wachstum des Automarktes in China wirklich so stark wird, wie McKinsey & Company eingeschätzt hat, bleibt somit fraglich.
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