Wirtschaftsrezession kann gesellschaftlichen Aufruhr auslösen

Chinas Minister für Personalressourcen und Sozialsicherung gab am Donnerstag zu, dass aufgrund der Konkurse der arbeitsintensiven klein- und mittelständischen Unternehmen die Lage des Arbeitsmarkts äußerst kritisch sei.
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(AP Photo)
Von 22. November 2008

Die Arbeitslosenquote werde bis Ende dieses Jahres und Anfang nächsten Jahres weiter stark nach oben klettern, sagte der Minister. Parteifunktionäre befürchten großen gesellschaftlichen Aufruhr.

Im Oktober ist die Zahl der neuen Arbeitnehmer seit Jahren zum ersten Mal stark gesunken. Der Arbeitskräftebedarf der Unternehmen hat seit Jahren zum ersten Mal abgenommen und zwar um 5,5 Prozent. Die Unternehmen entlassen massenweise Arbeitskräfte. Auf diese drei markanten Änderungen auf dem chinesischen Arbeitsmarkt wies Chinas Minister für Personalressourcen und Sozialsicherung Yi Weimin in einer offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag besonders hin.

Laut Yi ist die registrierte Arbeitslosenquote in Städten und Gemeinden bis Ende des dritten Quartals auf 4,0 Prozent gestiegen, bis Ende dieses Jahres wird sie schätzungsweise auf 4,5 Prozent steigen und im nächsten Jahr noch weiter nach oben klettern. Die gegenwärtige Lage des Arbeitsmarktes ist äußerst kritisch und wird immer schlimmer, sagte der Minister.

Diejenigen Arbeiter, die ursprünglich Bauern sind, sind nach Yi noch nicht in der Statistik der Arbeitslosenquote der Städte und Gemeinden erfasst. In China gibt es zurzeit etwa 230 Millionen Bauern-Arbeiter und 120 Millionen davon sind Wanderarbeiter. Weil viele arbeitsintensive mittelständische Unternehmen Pleite gegangen sind oder die Produktion eingestellt haben, wird ein Teil der Wanderarbeiter ihren Job verlieren, sagte Yi.

Konkurswelle

Laut chinesischen Staats-Medien sind rund 67.000 klein- und mittelständische Unternehmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Pleite gegangen. Zu der gegenwärtigen zweiten Konkurswelle gibt es noch keine vollständige Statistik. Aber allein in der Provinz Guangdong haben seit Juli mindesten 25.000 taiwanesische und koreanische Unternehmen dicht gemacht.

Die Konkurswelle der Verarbeitungsunternehmen im Pearl River- und im Yangtze River Delta hat seit Juli mindestens 10 Millionen Wanderarbeiter den Job gekostet.

Seit Oktober sind in den Bahnhöfen der Städte Guangdong, Hefei, Zhongqing, Wuhan, Changsha, Nanjing und weiterer Städte der beiden Industrie-Deltas Chinas Massen von Wanderarbeitern zu sehen, die in ihre Heimat zurück kehren.

Den chinesischen Medien zufolge ist die Zahl der Fahrgäste im Bahnhof der Stadt Guangzhou vom 11. bis 27. Oktober im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 128.000 gestiegen.

Furcht vor gesellschaftlichem Aufruhr

Die japanische Tageszeitung Sankei Shimbun berichtete am 19. November, dass in der Kommunistischen Partei interne Aussagen kursieren, die von einer gesellschaftlichen Krise kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest im kommenden Februar sprechen. Der Einbruch der Aktien- und Immobilienpreise und die Konkurswelle der Unternehmen sowie die Arbeitsplatzkürzungen ausländischer Unternehmen in China werden zum Zusammenbruch der Mittelschicht Chinas und zu massenhaften Widerständen führen.

Sankei Shimbun zufolge herrscht in Finanzkreisen und unter Parteifunktionären eine ernsthafte Angst. Sie seien der Meinung, dass etwas Großes in der chinesischen Gesellschaft passieren würde, wenn zwischen dem 20. Dezember und Anfang Februar 2009 die Börse und die Immobilienmärkte nicht wieder stabilisiert werden könnten. Im Frühling 2007 erreichte die Anzahl der Anleger an der chinesischen Börse 100 Millionen, sie zählen zu der Mittelschicht in den großen oder mittelgroßen Städten und die Meisten von ihnen kaufen Aktien mit ihrem Spargeld. Aber das meiste Investment ging verloren, nachdem der Shanghai Composite Index von 6.000 Punkten im vergangenen Herbst auf den jetzigen Stand von 1902 Punkten am 18. November gestürzt ist.

In der Vergangenheit haben die Wanderarbeiter immer vor dem Neujahrsfest ihre Gehälter bekommen und mit diesem Geld kehren sie in ihre Heimat zurück. Aber man kann bezweifeln, ob sie zu diesem Jahresende noch rechtzeitig ihr Geld erhalten können.

Das seien alles Faktoren, die den gesellschaftlichen Aufruhr und Widerstände auslösen werden.

Originalartikel (chinesisch): http://www.epochtimes.com/gb/8/11/20/n2336007.htm



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