Chinas Bürger nennen Trump „mächtigen Großvater“ – und hoffen, dass er die KP-Chinas zu Fall bringen wird

US-Präsident Trump wird in China von vielen Leuten "Chuan Da Ye" genannt - "Chuan Da Ye" kann mit "mächtiger Großvater Trump" übersetzt werden.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping kamen am 9. November 2017 zu einem Staatsbankett in der „Großen Halle des Volkes“ in Peking, China, zusammen.Foto: Thomas Peter-Pool/Getty Images
Von 14. August 2018

Die Menschen in den USA und anderen westlichen Ländern haben US-Präsident Donald Trump schon viele verschiedene Namen gegeben – gute wie schlechte. Aber in China nennen ihn viele Leute „Chuan Da Ye“.

„Chuan“ ist die chinesische Aussprache für Trump. „Da“ heißt groß oder großartig und „Ye“ bedeutet Großvater, Opa oder älterer Mann im weitesten Sinn. „Chuan Da Ye“ kann also mit „mächtiger Großvater Trump“ übersetzt werden.

Die beiden Wörter „Da Ye“ zusammen haben für Menschen, die die chinesische Sprache gut beherrschen, die Bedeutung von Zustimmung, Respekt, Zuneigung, Autorität, Fähigkeit usw. Wenn die Menschen jemanden „Da Ye“ nennen, bedeutet das oft, dass sie bereit sind, dieser Person zu folgen, zumindest in moralischer Hinsicht. Sie würden lieber auf seiner Seite stehen, als sich ihm entgegenzustellen.

Die offiziellen chinesischen Medien, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gelenkt werden, stellen den Westen und die Vereinigten Staaten als „die feindliche Kraft im Westen“ dar. Dennoch zeigen viele chinesische Internet-Nutzer, die in der Lage sind, die Internet-Zensur zu umgehen, Zuneigung für Trump, indem sie ihn „Chuan Da Ye“ nennen. Sie mögen seine Hartnäckigkeit, seine Persönlichkeit und den Umstand, dass er superreich und erfolgreich ist.

Widerstand leisten

Auch die Tatsache, dass Trump es wagt, sich der KPCh – die ihr eigenes Volk seit Jahrzehnten unterdrückt – zu widersetzen, liegt diesem Spitznamen zugrunde.

Da sie selbst vielleicht nicht den Mut aufbringen oder nicht dazu imstande sind, sich der Partei entgegenzustellen, sind viele chinesische Internet-Nutzer froh, dass Trump dies tut.

Der jüngste Impfskandal in China beispielsweise – bei dem Hunderttausenden von Kindern ein minderwertiger bzw. unwirksamer DPT-Impfstoff verabreicht wurde – brachte viele wütende Eltern dazu, die sozialen Medienkanäle der US-Botschaft in China mit Kommentaren zu überfluten. Darin baten sie die Trump-Administration unter anderem, „diese böse Regierung loszuwerden“.

Einige hatten sogar die Standorte der beiden Unternehmen, die Daten gefälscht und unwirksame Impfstoffe verkauft haben, in Karten eingezeichnet. Damit forderten sie die USA auf, die Fabriken die „chemische Waffen“ herstellen, mit Tomahawk-Marschflugkörpern zu vernichten.

Die Menschen in China erinnern sich noch zu gut an den Milchpulverskandal in 2008 und dass die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen wurden. Nach offiziellen Zahlen waren damals 300.000 Babys erkrankt, 54.000 mussten ins Krankenhaus und sechs starben. Damals wurden stickstoffhaltige Kunstharzgrundstoffe, namentlich Melamin, in Milchpulver für Babys gemischt.

Ein chinesisches Magazin mit US-Präsident Donald Trump auf der Titelseite am 14. Dezember 2016 an einem Kiosk in Shanghai. Die Schlagzeile lautet: „Neue Helden schaffen eine neue Ordnung und verändern die Welt“. Foto: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

Politischer Wandel

Einige chinesische Intellektuelle, Berichterstatter und Befürworter der Demokratie glauben, dass US-Präsident Trump noch mehr sein könnte als nur ein „Da Ye“ – indem er durch wirtschaftliche Methoden politische Veränderungen herbeiführt.

Seit Trump zum Präsidenten gewählt wurde, habe die Welt Veränderungen gesehen, wie sie seit dem Kalten Krieg nicht mehr stattgefunden hätten, schreibt der Berichterstatter Jin Yan in einem Artikel.

Er glaubt, dass Trump die Strategie „Hezong“ (vertikale Integration) der KPCh mit seiner eigenen Strategie „Lianheng“ (horizontale Integration) leicht besiegt habe.

„Hezong“ und „Lianheng“ sind berühmte chinesische Strategien aus der „Zeit der streitenden Reiche“ (475-221 v. Chr.), in der kleine Länder versucht haben, verschiedene Allianzen zu bilden, um gemeinsam gegen größere Länder zu kämpfen.

Jin meint, dass China zwar die „Hezong“-Strategie anwenden und ein Bündnis mit Europa eingehen wolle, um Amerika im Handelskrieg zu bekämpfen. Aber Trump habe den Spieß umgedreht und stattdessen eine „Null-Zoll“- und „Null-Subvention“-Vereinbarung mit Europa getroffen.

Japan, Australien, Kanada und sogar Russland würden diesem Beispiel folgen und sich eher den USA anschließen als China, so Jin. Er hält Trump für einen großen Strategen.

Entschlossenheit

Wang Shan, ein chinesischsprachiger Korrespondent des französischen Radiosenders RFI, glaubt, dass sowohl Trumps „Feinde“ als auch seine „Freunde“ ihn alle unterschätzt hätten – vor allem seine Entschlossenheit, andere Länder die USA nicht ausnutzen zu lassen und die unlauteren Handelsbeschlüsse, die in den vergangenen 30 Jahren entstanden sind, aufzuheben. Aufgrund dieser Entschlossenheit würde Trump die Dinge auf seine eigene Art und Weise tun, auch wenn die Führer anderer Nationen und die Medien ihn verurteilen würden, so Wang.

Auch habe man Trumps Fähigkeit unterschätzt, der Welt den Wirtschaftskrieg zu erklären, so der Korrespondent weiter. Seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten habe sich die amerikanische Wirtschaft besser entwickelt als viele andere Volkswirtschaften. Und sie sei immer stärker geworden. Deshalb habe Trump genug „Munition“, um unfairen Handelsbeziehungen den Kampf anzusagen.

Auf der anderen Seite seien Länder wie China mittlerweile sehr abhängig von den Vereinigten Staaten, auch wenn sie ihnen auf lange Sicht geschadet hätten. Sollte sich der Handelskrieg weiter vertiefen, habe das chinesische Regime nichts, womit es sich wehren könnte. Da das Regime weitaus weniger Importe aus den USA als Exporte habe, könne es mit den US-Zöllen nicht mithalten, sagt Wang.

„Allumfassender Krieg“

Der chinesische Berichterstatter Tang Hao glaubt, dass US-Präsident Trump einen „allumfassenden Krieg“ gegen die Kommunistische Partei Chinas führt.

„Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China ist kein internationaler Handelskrieg, wie es nach außen hin erscheint“, so Tang. „In Wirklichkeit ist es ein Krieg zwischen dem Westen, der KPCh und der Menschheit. Ein Krieg zwischen den allgemeinen Grundsätzen der internationalen Welt und der Parteikultur der KPCh. Auch ist es ein Krieg zwischen dem Bösen und dem Aufrichtigen, den die Vereinigten Staaten anführen und dem sich die Welt angeschlossen hat.“

„Trump hat eine neue Ära eingeleitet“, glaubt Chen Kuide, Chefredakteur des chinesischsprachigen Online-Magazins „China In Perspective“.

„Am Anfang hatten viele Leute, auch ich, sehr negative Ansichten über Trump. Er hat viele Mängel“, sagte Chen einem Reporter der chinesischen Ausgabe von der EPOCH TIMES. „Aber mit seinem politischen und wirtschaftlichen Instinkt hat er eine neue Ära eingeleitet.“

Chen sagt, dass Trump den seit dem letzten Jahrhundert gebildeten Status quo erfolgreich durchbrochen und echte Veränderungen möglich gemacht habe.

William Yu, Ökonom bei „UCLA Anderson Forecast“ ist der Meinung, dass Donald Trump den starken Willen habe, China bei einer Reform zu helfen, um ein besseres Land mit einem besseren Wirtschaftssystem zu werden. „Trump ist sehr entschlossen und er hat ein starkes Rechtsempfinden“, so Yu. „In der internationalen Politik fürchtet er nichts und er ist sehr mutig. Er ähnelt Reagan von vor 30 Jahren sehr.“

In den 1980er Jahren kämpfte die Sowjetunion mit den USA unter der Führung von Ronald Reagan ‑ und brach schließlich zusammen. Mit China sei es jetzt genau das gleiche, so Yu. „Ich glaube, dass das Ergebnis für China nicht allzu gut ausfallen wird, wenn es weiter gegen Amerika ankämpft. Daraus könnten sich viele unerwartete Folgen ergeben. Der beste Weg ist, mit Trump zusammenzuarbeiten.“

Ein Screenshot von einer chinesischen Social-Media-Website. Der Text lautet: „Reagan zu Trump: ‚Lass mich zuerst die Kommunistische Partei in der Sowjetunion loswerden; du findest dann in der Zukunft einen Weg, die KPCh loszuwerden.‘ Trump zu Reagan: ‚Okay! Abgemacht!’”

Ein Foto, auf dem sich Trump und Reagan die Hände schütteln, ist in den sozialen Medien Chinas weit verbreitet.

Die fiktive Bildunterschrift lautet: „Reagan zu Trump: ‚Lass mich zuerst die Kommunistische Partei in der Sowjetunion loswerden; du findest dann in der Zukunft einen Weg, die KPCh loszuwerden.‘ Trump zu Reagan: ‚Okay! Abgemacht!’”

Das Original erschien in der englischen The Epoch Times (deutsche Bearbeitung von aw).

Originalartikel: Chinese People Hope ‘Powerful Grandpa Trump’ Ends the Chinese Communist Party



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