Chinesische Lungen-Seuche greift weiter um sich – Britische Forscher stellen offizielle Zahlen infrage

Nach dem Ausbruch einer rätselhaften Lungenkrankheit im zentralchinesischen Wuhan sind 17 neue Fälle entdeckt worden. Damit steigt die Zahl der in China bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 62, so die aktuellen Zahlen aus China.
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Vor dem Jinyintan-Krankenhaus in Wuhan.Foto: Getty Images | STR | AFP
Epoch Times18. Januar 2020

Nach dem Ausbruch der mysteriösen Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Stadt Wuhan sind offiziell 17 weitere Infektionen bestätigt worden. Damit steigt die Zahl der Fälle in der Stadt auf 62, wie die Gesundheitsbehörden am Samstag berichteten.

Wie das Gesundheitsamt der 11-Millionen-Metropole berichtet, hätten Experten weitere Patienten untersucht, die in verschiedenen Krankenhäusern der Stadt mit Lungenleiden unbekannter Ursache behandelt worden seien. Bei 17 Erkrankten sei das neue Virus festgestellt worden. Drei von ihnen seien ernsthaft erkrankt. Der Rest sei stabil. Insgesamt sind bereits zwei Patienten an dem Lungenleiden durch das neuartige Coronavirus gestorben. Fünf Erkrankungen wurden als ernst beschrieben. Die neu Erkrankten sind den Angaben zufolge zwischen 30 und 79 Jahre alt.

Offizielle Zahlen angezweifelt

Gesundheitsexperten gehen jedoch davon aus, dass das wahre Ausmaß der Lungenkrankheit deutlich größer. In einer am Freitag vom Zentrum für die Analyse globaler Viruserkrankungen am Londoner Imperial College vorgelegten Studie geht man von mehr als 1.700 Fällen mittlerweile aus.

Die Experten warnten zudem vor einer möglichen Übertragung von Mensch zu Mensch, was bisher von Peking bestritten wurde.

Es wird vermutet, dass das Virus von einem Fischmarkt in Wuhan kommt. Bislang gibt es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber „keine klaren Beweise“ für eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Coronaviren verursachen oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen – allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars und Mers dazu.

Infektionen und Verdachtsfälle

Auch in Japan und Thailand sind zwei Infektionen von Reisenden bestätigt, die aus Wuhan kamen. Asiatische Nachbarn haben vorsorglich Fieberkontrollen bei der Einreise am Flughafen eingeführt. Auch die amerikanischen Flughäfen in New York, San Francisco und Los Angeles haben Gesundheitskontrollen für Reisende aus Wuhan eingeführt.

In Hongkong soll es nach Presseberichten 81 Verdachtsfälle geben, von denen aber bisher keine bestätigt wurden. Mindestens drei verdächtige Patienten gibt es auch in den chinesischen Städten Shenzhen und Shanghai, wie die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ berichtete. Weitere mutmaßliche, aber bislang unbestätigte Fälle wurden aus Taiwan, Südkorea, Singapur, Vietnam und Nepal berichtet.

Nach Expertenangaben ähnelt der neue Erreger dem Sars-Virus. Unterschiede gibt es vor allem bei den Proteinen, mit denen das Virus an menschliche Zellen andockt. Bei der Sars-Pandemie waren 2002/2003 von China ausgehend weltweit mehr als 8.000 Menschen nach offiziellen Angaben an der Lungenseuche erkrankt. Knapp 800 von ihnen starben. (dpa/sm)



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