Das Ehepaar Wang: Einen Dichter zu heiraten, kann gefährlich sein

Er wurde verurteilt, weil er gegen die Unterdrückung von Tibetern, Uiguren, Hongkonger Demokratie-Aktivisten und Falun-Gong-Praktizierenden aufgestanden ist. Seine Frau wurde verurteilt, weil sie ihm helfen wollte.
Titelbild
Das Ehepaar Wang mit seinen Kindern.Foto: Da Ji Yuan
Epoch Times3. Januar 2023


„Heirate einen Poeten, und du gehst ins Gefängnis“ titelt die Internetseite „Bitter Winter“ die Geschichte von Wang Li und ihrem in China weit bekannten Ehemann und Poeten Wang Zang.

Der regimekritische Dichter musste schon mehrere Verhaftungen und Gefängnisaufenthalte in China über sich ergehen lassen. Das hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, seine Stimme immer wieder für verfolgte Gruppen im kommunistischen China zu erheben. Ob Tibeter, Uiguren, Falun-Gong-Praktizierende oder Hongkonger Demokratie-Aktivisten – Zang nutzt sein künstlerisches Talent, um Unterdrückten beizustehen.

Sippenhaft

Am 11. November wurden er und seine Frau erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, er für vier Jahre, sie für zweieinhalb Jahre. Li, die jetzt in Berufung geht, hatte sich in den sozialen Medien für die Freiheit ihres Mannes eingesetzt, der seit 2006 wegen seiner Gedichte immer wieder verhaftet wurde.

„Einen regimekritischen Dichter zu heiraten, ist in China keine gute Idee. Man kann schikaniert werden, bis man eine schwere Depression erleidet und am Ende ins Gefängnis kommt“, kommentiert Wang Zhipeng den Fall auf Bitter Winter.

Wang Zang fing 2003 im Alter von 18 Jahren an, Gedichte zu veröffentlichen, die sich damals auf das in China ebenfalls bekannte Buch „Der kleine Prinz“ bezogen. Im Jahr 2005 wurde er Mitglied des Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums und stand bereits im Alter von 20 Jahren unter Hausarrest. Wegen seiner regimekritischen Gedichte wurde er 2006 und 2007 zweimal verhaftet und erneut unter Hausarrest gestellt.

In den folgenden Jahren brachte er eine wachsende Solidarität mit den verfolgten Minderheiten zum Ausdruck: Tibetische Buddhisten, Uiguren, Falun-Gong-Praktizierende. Als er 2014 seine Unterstützung für die pro-demokratische Bewegung in Hongkong bekundete, griff die KP Chinas zu härteren Maßnahmen: Am 1. Oktober 2014 stürmte ein Dutzend Polizeibeamte das Haus, in dem er in Peking wohnte, und nahmen ihn fest. Es gab kein ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren, bevor er im Juli 2015 wieder freigelassen wurde. Er berichtete, er sei systematisch geschlagen und gefoltert worden.

Drohung: Wir töten deine Kinder

Nach der Verhaftung 2014 wurde seine Frau Li von der Polizei unter Druck gesetzt, gegen ihn auszusagen. Man drohte ihr auch, die Kinder zu töten. Bei einer späteren Festnahme wurde sie wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ verurteilt.

Zang widmet bis heute seine Gedichte den verfolgten Minderheiten, darunter den „Tiananmen-Müttern“, die ihre Töchter und Söhne bei den Massakern auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 verloren hatten und immer noch Gerechtigkeit fordern.

Zhipeng schreibt: „Unabhängige Künstler und Dichter werden von der KPC als ebenso gefährlich angesehen wie unabhängige Religionen. Wenn unabhängige Künstler die verfolgte Religion unterstützen, folgen Verhaftung, Folter und Gefängnisstrafen.“ (nmc)



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