Ehefrau des ehemaligen chinesischen Interpol-Chefs packt aus

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Von 24. November 2021

Die größte Polizeiorganisation der Welt, Interpol, wird kommende Woche über mehrere freie Stellen im Vorstand abstimmen. Eine Stelle besetzte der Ex-Führer des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit. Die Ehefrau des Ex-Interpol-Chefs aus China erhebt nun ihre Stimme gegen Peking. Vor drei Jahren wurde ihr Mann in China verhaftet. Sie lebt zurzeit als politischer Flüchtling mit ihren zwei Kindern in Frankreich. Eddie Aitken von NTD mit den Details.

Grace Meng ist die Frau von Hongwei Meng, dem ehemaligen Interpol-Präsidenten aus China.

Es ist das erste Mal seit dem Verschwinden ihres Mannes vor drei Jahren, dass Meng bereit ist, sich filmen und fotografieren zu lassen.

„Ich denke, ich habe die Verantwortung, mein Gesicht zu zeigen und der Welt zu erzählen, was passiert ist.“ – Grace Meng, Ehefrau des ehemaligen Interpol-Präsidenten Hongwei Meng.

Früher besaß Grace Meng die Privilegien, die man als Ehefrau eines hochrangigen KP-Funktionärs hat. Jetzt ist sie ein politischer Flüchtling und lebt mit ihren Zwillingsjungen in Frankreich. Sie bezeichnet die chinesischen Behörden als Monster.

„Im heutigen China sind sie in meinen Augen Monster, weil sie ihre Kinder essen.“ – Grace Meng.

In ihrem Exklusivinterview mit der „Associated Press“ verriet Meng, dass sie und ihre Kinder jetzt rund um die Uhr unter Polizeischutz stehen. Grund dafür sei ihr zufolge ein Versuch chinesischer Agenten, sie zu entführen.

„Ich gehe davon aus, dass sie wegen der Aktion durchdrehen und wütend sind. Wissen Sie, ich bin Mutter. Mütter sind normalerweise sehr mutig, wenn es darum geht, die eigenen Kinder zu beschützen. Das liegt in der Natur des Menschen. Ich habe keine Angst.“ – sagt Meng.

Ihr Mann war Vizeminister für öffentliche Sicherheit in China, Teil des Apparates, der die KP an der Macht hält. Seit ihrer letzten Nachricht im September 2018 hat Meng keinen Kontakt mehr zu ihrem Mann gehabt. 

Mehrere Briefe, die ihre Anwälte an die chinesischen Behörden geschickt haben, blieben unbeantwortet. Sie ist sich nicht einmal sicher, ob ihr Mann noch lebt.

Die Sache hat mich bereits so traurig gemacht, wie es schlimmer nicht sein könnte. Natürlich ist es für meine Kinder genauso grausam.“ – bedauert Meng.

Chinas Behörden behaupteten öffentlich, Hongwei Meng habe seine Macht missbraucht, um den „extravaganten Lebensstil“ seiner Familie zu finanzieren. Er habe seiner Frau erlaubt, seine Position zu ihrem persönlichen Vorteil auszunutzen.

Er wurde zu 13 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er mehr als 1,8 Millionen Euro Bestechungsgelder angenommen haben soll.

Grace Meng zufolge sei ihr Mann verhaftet worden, weil er seine Stellung genutzt habe, um auf Veränderungen im System hinzuwirken.



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