Einer Chinesin wurden unbekannte Medikamente injiziert – Drei Jahre später ist sie tot

Eine chinesische Gefangene aus Gewissensgründen stirbt, nachdem sie Injektionen mit unbekannten Drogen von Beamten des chinesischen Regimes erhalten hatte. Immer wieder sickern Berichte durch über die Verfolgung der Meditationsschule Falun Gong und ihre tödlichen Folgen.
Titelbild
Gedenkmarsch in Washington, DC, an die zu Tode gefolterten Falun Gong Praktizierenden in China.Foto: JIM WATSON/AFP/Getty Images
Von 29. August 2018

Yang Fenglian wurde 2011 verhaftet, weil sie sich weigerte, Falun Gong aufzugeben – eine chinesische Meditationspraxis, die seit Juli 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) massiv verfolgt wird.

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist ein traditioneller Kultivierungsweg für Körper und Geist, der 1992 an die Öffentlichkeit gebracht und in den 90er Jahren in ganz China verbreitet wurde. Er basiert auf alten chinesischen Philosophien zur Aufrechterhaltung der Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

Yang trat in einen Hungerstreik, um gegen ihre unrechtmäßige Inhaftierung zu protestieren. Beamte der KPCh injizierten ihr unbekannte Medikamente, so Minghui.de, eine Website, die Informationen über Falun Gong veröffentlicht, in einem Bericht am 17. August.

Yang Fenglian. Foto: Minghui

„Ihr Sohn war untröstlich, als er im Untersuchungsgefängnis ankam und sah, wie sie auf dem Boden lag und sich keiner um sie kümmerte. Er rief ein Taxi, um sie zum Krankenhaus der Kohlengruben Jixi zu fahren. Dort wollte man sie wegen ihres kritischen Zustandes jedoch nicht aufnehmen“, heißt es in dem Bericht.

Schließlich konnte der junge Mann seine Mutter im Krankenhaus Weixiao in Jixi unterbringen, wo die Ärzte eine Gehirnblutung bei ihr feststellten. Als auch nach 20 Tagen keine Besserung bei Yang festzustellen war, überwiesen sie sie in eine psychiatrische Klinik.

„Sobald Yang in die Nervenklinik gebracht worden war, wurde sie an ein Bett gefesselt. Zwei Tage später holte ihr Mann sie dort raus, da sie keine psychischen Probleme hatte. Bis dahin hatte Yangs Familie insgesamt mehr als 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) für ihre Behandlungen ausgegeben. Danach probierten sie kein weiteres Krankenhaus mehr aus, weil sie kein Geld mehr hatten“, so der Bericht weiter.

„Yang hatte Probleme, Essen oder Wasser bei sich zu behalten. Die Injektionsstelle eiterte und es sickerte Flüssigkeit heraus. Die letzten drei Jahre ihres Lebens lebte sie mit extremen Schmerzen“, so Minghui. Sie starb im Dezember 2014 ‑ drei Jahre nach ihrer Verhaftung.

Erzwungene Organentnahme

Die Forscherin Professor Dr. Maria Cheung von der „University of Manitoba“ veröffentlichte vor kurzem den Artikel „Cold Genocide: Falun Gong in China“ in „Genocide Studies and Prevention: An International Journal”. Darin sagte sie, dass die Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas gegen Falun Gong als Völkermord betrachtet werden könne.

„In dem Fall von Falun Gong geht es nicht nur um das Physische. Das Physische kann nicht von den psychologischen, mentalen und sozialen Aspekten getrennt werden“, sagte Cheung.

Dr. Glynn Gilcrease III, Onkologe an der medizinischen Fakultät der „University of Utah“, sagte, dass die Zwangsentnahme von Organen an zu Unrecht eingesperrten Häftlingen aus Gewissensgründen staatlich gefördert werde. Falun Gong sei dabei die Hauptzielscheibe, stellte er fest. „So etwas geschieht nur in China“, so Gilcrease laut „The Epoch Times“.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation „Freedom House“ einen umfassenden Bericht über die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden in China.

Eine nachgestellte Folterszene von Falun-Gong-Praktizierenden in Taichung, Taiwan.   Foto: Minghui

Die Organisation stufte den Grad der Verfolgung als „sehr hoch“ ein, stellte aber fest, dass die Versuche der KPCh, die spirituelle Gruppe auszumerzen, gescheitert seien und Millionen von Menschen in China auch weiterhin Falun Gong praktizieren würden ‑ meist im Verborgenen.

Der ehemalige Parteichef und Diktator Jiang Zemin befahl den chinesischen Sicherheitstruppen, Falun Gong „auszurotten“. Praktizierende wurden schikaniert, von ihren Arbeitgebern entlassen, in Zwangsarbeitslager eingewiesen sowie gefoltert, um sie dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben. Auch Frauen über 60, 70 und 80 Jahren bleiben von den Misshandlungen nicht verschont.

Das Original erschien in der englischen The Epoch Times (deutsche Bearbeitung von aw).

Originalartikel: Chinese Woman Dies 3 Years After Being Injected With Unknown Drugs: Report



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion