Not-Evakuierung: Einer der höchsten Wolkenkratzer Chinas schwankte

Nach dem bedrohlichen Schwanken eines der höchsten Wolkenkratzer Chinas haben Fachleute das Bauwerk in der südlichen Metropole Shenzhen inspiziert. Die Ingenieure fanden an dem 300 Meter hohen SEG Plaza und seiner Umgebung keine Auffälligkeiten.
Epoch Times19. Mai 2021

Einer der höchsten Wolkenkratzer Chinas hat am Dienstag zu schwingen begonnen – und damit zahlreiche Menschen in der südlichen Metropole Shenzhen in Panik versetzt.

Das Gebäude „SEG Plaza“ begann gegen 13.00 Uhr Ortszeit aus unbekanntem Grund, sich hin und herzubewegen. Das Hochhaus wurde örtlichen Medien zufolge geräumt, auf der Straße starrten Menschen mit offenen Mündern auf das Schauspiel.

Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde wurden beauftragt, die Ursache für das Schwanken des Wolkenkratzers im Stadtbezirk Futian zu finden. Ein Abgleich mit den Erbeben-Messstationen in Shenzhen ergab, dass sich am Dienstag kein Beben ereignet habe.

Die Ingenieure fanden an dem 300 Meter hohen SEG Plaza und seiner Umgebung bisher „keine Sicherheitsabweichungen“, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Das Gebäude bleibt aber vorerst abgeriegelt.

Augenzeugen

Auf im Kurzbotschaftendienst Weibo veröffentlichten Videos von Augenzeugen war zu sehen, wie der Wolkenkratzer wackelte und hunderte verängstigte Menschen auf die Straße rannten. Das Hochhaus im Zentrum der nahe Hongkong gelegenen Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Shenzhen war im Jahr 2000 fertiggestellt worden und beherbergt neben zahlreichen Büros einen riesigen Elektronikmarkt.

Nach Angaben des Eigentümers des Turmes, der Shenzhen Electronics Group Co., sagten Mieter, dass sie am Dienstag, dem 18. Mai um 12:31 Uhr (Ortszeit) ein Beben gespürt hätten und das Gebäudemanagement sofort eine Evakuierung organisiert habe. Risse am Boden oder beschädigte Fassaden wurden nicht festgestellt, so der Eigentümer in einer Erklärung auf seiner Webseite.

Die Aktien der Shenzhen SEG Co. deren Hauptaktionär die Shenzhen Electronics Group ist, haben in den letzten zwei Tagen 6,5 Prozent nachgegeben und fielen auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Die Aktie ist nun um 16 Prozent in diesem Jahr gefallen.

Das Gebäude hat 72 oberirdische und vier unterirdische Stockwerke und beherbergt Asiens größten Elektronikmarkt.

Die Stadt mit 297 Gebäuden über 150 Meter Höhe

Shenzhen wuchs binnen vier Jahrzehnten zu einer Stadt mit mehr als 12 Millionen Einwohnern und hat laut der Webseite skyscrapercenter.com 297 Gebäude, die mindestens 150 Meter hoch sind – die zweitmeisten der Welt nach Hongkong. Vergangenes Jahr hatten die chinesischen Behörden den Bau von Gebäuden von mehr als 500 Metern Höhe untersagt. Zuvor waren in Städten wie Peking bereits Höhenbeschränkungen in Kraft.

Fünf der höchsten Wolkenkratzer der Welt stehen in China, darunter der Shanghai Tower, der mit 632 Metern Platz zwei der weltweiten Rangfolge belegt. Höher ist nur der Burj Khalifa in Dubai mit 828 Metern. In Shenzhen steht mit dem 599 Meter hohen Ping An Finance Centre das vierthöchste Hochhaus der Welt.

In China stürzen infolge übereilt fertig gestellter Bauten und Missachtung von Sicherheitsvorschriften immer wieder Gebäude ein. Im Mai vergangenen Jahres starben 29 Menschen beim Einsturz eines fünfstöckigen Quarantäne-Hotels im südostchinesischen Quanzhou. 2008 hatte das Erdbeben in Sichuan mit mehr als 69.000 Todesopfern eine Debatte über mangelhaft gebaute Schulgebäude ausgelöst. (afp)



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