Hochwasser in China: Autotunnel wird zu Todesfluss – Menschen ertrinken in U-Bahn
Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Hochwasser im Zentralchina: Eine menschengemachte Katastrophe?“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen.
Online-Videos zeigen das Ausmaß der schrecklichen Flut in Zentralchina. In der Provinzhauptstadt Zhengzhou wurde ein Autotunnel zu einem Todesfluss. Menschen ertranken in der U-Bahn. Wie konnten diese Katastrophen passieren?
Wie in einem Katastrophenfilm: ein Tunnel wird zu einem reißenden Fluss. Und genau wie ein Fluss sah der Eingang des Tunnels aus, nachdem die Stadt Zhengzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan am Dienstag überflutet wurde.
Diese Menschen haben vor ein paar Minuten noch geatmet. Der Tunnel hat insgesamt sechs Fahrspuren in beiden Richtungen und ist etwa 4 km lang.
Das Originalvideo von NTD Deutsch:
Berichten zufolge wurde die riesige unterirdische Röhre innerhalb von 5 Minuten geflutet. Das Ganze passierte zur Hauptverkehrszeit.
Ein Social-Media-Post schreibt: „Es gab einen Stau, als das Hochwasser kam“.
Ein Video zeigt, wie Autofahrer versuchen, aus dem Tunnel zu entkommen. Trotz der Katastrophe müssen die Autos an der Mautstellen an der Ausfahrt immer noch halten, um die Maut zu bezahlen.
Auf einer Vermisstenliste, über die das chinesische Medium „The Paper“ berichtet, steht der Name von zwei 14-jährigen Jungen.
Beide sind mit ihren Elektrofahrrädern in den Tunnel gefahren. Ein Junge rief seinen Klassenkameraden an und sagte, sein Fahrrad sei weggespült worden. Das war am Dienstagnachmittag gegen 17:00 Uhr.
Als die Klassenkameraden eine Viertelstunde später eintrafen, reichte ihnen das Wasser im Eingang des Tunnels bereits bis zu den Knien, und die Strömung war zu stark, als dass sie hineingelangen konnten.
Ein Zeuge sah, wie später eine Menge Leichen in dicht verschlossenen Schaumstoffboxen herausgetragen wurden. Die Polizei sperrte die Kreuzung rund um die Zufahrt des Tunnels ab. Alle Menschen mussten einige hundert Meter entfernt warten.
Die Einwohner von Zhengzhou fragen, warum die Behörden sie nicht vor der drohenden Sturmflut gewarnt haben. Einige sagen, die Behörden hätten die Flut noch verschlimmert, indem sie Wasser aus einem flussaufwärts gelegenen Stausee abließen.
Die örtlichen Behörden berichten von 30 Menschen, die durch die Flut gestorben sind. NTD kann die Zahl jedoch aufgrund der strengen Zensur nicht unabhängig verifizieren.
Die chinesischen Behörden führen die Tragödie bisher auf die Naturkatastrophe durch starken Regen zurück, aber viele bezweifeln das. Sie glauben, dass menschliches Versagen dazu beigetragen hat. Ein Blick auf die Zeitachse könnte erklären, warum.
Berichten der chinesischen Staatsmedien zufolge begannen die Behörden am Dienstagmorgen, dem 20. Juli, um 10:30 Uhr mit dem Ablassen von Wasser aus dem flussaufwärts gelegenen Stausee.
Die Anwohner flussabwärts wurden aber erst 12 Stunden später, um 22:30 Uhr informiert. Innerhalb dieser 12 Stunden stieg das Hochwasser in der Stadt, dennoch hielten die Behörden das U-Bahn-System in Betrieb.
Auch der Verkehr lief um 13:40 Uhr wie gewohnt. Nach 14 Uhr begann das Wasser die Straßen zu überfluten.
Um 17:00 Uhr stand die Stadt fast unter Wasser. Um 18:00 Uhr waren die U-Bahn-Wagen bereits überflutet und über 500 Menschen darin eingeschlossen.
Weder die Staatsmedien noch Behörden warnten die Bevölkerung.
Am späten Dienstagabend kritisierten zahlreiche chinesische Medien und Behörden in den sozialen Medien angebliche „Gerüchte“ über den Stausee. Einige Internetnutzer behaupteten, der Deich des Stausees sei gebrochen und ließe eine große Menge Wasser durch.
Die Behörden forderten die Menschen auf, jeden zu melden, der das Gerücht verbreitete. Sie erwähnten jedoch nicht, dass tatsächlich Wasser aus dem Stausee trat.
Ein anonymer Mitarbeiter des U-Bahn-Betriebs in Zhengzhou postete auf Social-Media, dass die Untätigkeit der Behörden zu der Katastrophe in der U-Bahn geführt haben.
In dem Post sagt die Person, dass sie für die U-Bahn von Zhengzhou arbeitet, nennt aber nicht ihren Namen.
Die Zuständigen für das U-Bahn-System wagten nicht, die Züge auszusetzen. Sie ließen die Züge fahren, obwohl sie bereits eine Hochwasserwarnung der Stufe Rot erhalten hatten. Deshalb blieben viele Züge in den Tunneln stecken.
Der Insider sagt, von dem Zeitpunkt an, als das Hochwasser die Schienen überflutete und schließlich die Evakuierungsplattformen überschwemmte, hätten die Behörden genug Zeit gehabt, die Passagiere zu evakuieren. Sie taten es aber nicht.
Die Zuständigen hätten verhindern müssen, dass die Züge in die Tunnel einfahren, taten das aber auch nicht. Und die Zugführer hätten die Türen für die Fahrgäste öffnen und sie herauslassen müssen. Das taten sie aber auch nicht.
Der Insider schimpft: „Diese Leute sind alle Mörder!“
Jeder im Management hätte nur seine eigenen Interessen im Blick gehabt. Dies sei eine menschengemachte Katastrophe.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion