Statue zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens entfernt

Hongkongs älteste Universität hat eine Statue entfernen lassen, die zum Gedenken an das Massaker 1989 in Peking erschaffen wurde. Die chinesische Regierung will anscheinend die Geschichte umschreiben.
Titelbild
Arbeiter entfernen die Statue „Säule der Schande“ am 23. Dezember in Hongkong. Sie wurde vom dänischen Künstler Jens Galschiot erschaffen und sie betrauert die Opfer auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.Foto: Anthony Kwan/Getty Images
Von 26. Dezember 2021

Eine berühmte Statue an der Universität von Hongkong wurde am späten Mittwoch entfernt – sie wurde zum Gedenken an das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens errichtet, berichten britische Medien.

Die Statue zeigte aufgetürmte Leichen zum Gedenken an die Hunderten – möglicherweise Tausenden – Demonstranten, die 1989 von den chinesischen Behörden getötet wurden, weil sie mehr politische Freiheit einforderten.

Tausende Menschen zelteten wochenlang auf dem Platz, doch im Juni 1989 rückte das chinesische Militär mit Panzern ein und Truppen eröffneten das Feuer.

Statue ist Symbol für die Freiheiten Hongkongs

Die acht Meter hohe „Säule der Schande“ des dänischen Bildhauers Jens Galschiøt war eines der wenigen öffentlichen Mahnmale in Hongkong, die an die blutige Niederschlagung der Proteste erinnern. Auf dem chinesischen Festland ist das Thema weiterhin ein Tabu. 

Die Statue stand seit 1997, dem Jahr der Rückgabe von Hongkong an China, auf dem Campus der University of Hong Kong.

Studenten und Aktivisten hatten die Statue Jahr für Jahr gereinigt und neu gestrichen, um an das harte Vorgehen Pekings gegen die Demonstranten zu erinnern. Sie war ein Symbol für die Freiheiten Hongkongs.

„Die Entscheidung über die veraltete Statue basierte auf einer externen Rechtsberatung und einer Risikobewertung im besten Interesse der Universität“, zitiert BBC aus einer Erklärung der Universität vom Donnerstag.

Das erste Anzeichen dafür, dass die Statue abgebaut werden sollte, kam am späten Mittwoch, als Universitätsbeamte das Gelände mit Plastikplanen absperrten.

Nach Angaben von BBC arbeiteten Bauarbeiter über Nacht hinter Plastikbarrieren an der Demontage der Kupferstatue. Sicherheitskräfte sollen Reportern den Zugang versperrt und versucht haben, sie am Filmen zu hindern.

„Als würde man auf den Friedhof gehen und alle Grabsteine zerstören“

Die entfernte Statue zeigt eine Säule mit Dutzenden von zerfetzten und verrenkten Körpern mit gequälten Gesichtern, „um uns an ein schreckliches Ereignis zu erinnern, das sich niemals wiederholen darf“, so Galschiøt.

Der Bildhauer bezeichnete die Entfernung als „wirklich brutal“ und kündigte an, er werde die Behörden verklagen und eine Entschädigung verlangen, so BBC.

„Dies ist eine Skulptur über tote Menschen und zur Erinnerung an die Toten in Peking ’89. Wenn man sie auf diese Weise zerstört, ist das, als würde man auf einen Friedhof gehen und alle Grabsteine zerstören“, sagte er in der BBC-Sendung „Newshour“.

Gegenüber dem „Guardian“ sagte er, er sei „schockiert und traurig“. Er habe die Universität Hongkong gebeten, zu erlauben, sie persönlich abzuholen, aber er habe keine Antwort erhalten. Es sei nicht nur wegen des sogenannten Nationalen Sicherheitsgesetzes, sondern auch eine Frage des Eigentums, so der Bildhauer.

„Die Statue war eines der wenigen verbliebenen prominenten, öffentlichen Mahnmale der Niederschlagung … und eine Erinnerung an Hongkongs freiere Vergangenheit“, erklärte Dr. Ian Chong, außerordentlicher Professor an der Nationalen Universität Singapur, gegenüber BBC.

Die Entfernung der Statue würde auch ein Stück des Gedenkens löschen, sagt er. Die Aktion scheint zu signalisieren, dass die Regierungen in Hongkong und Peking keine öffentlichen Gedenkveranstaltungen zu den Ereignissen des 4. Juni mehr dulden werden.



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