Impfstoff zu COVID-19: Chinesisches Unternehmen zwingt seine Mitarbeiter zur Teilnahme an klinischer Studie

In China gibt es erste Impfstofftests zu COVID-19. Ein staatliches Unternehmen zwingt nun seine Mitarbeiter, gruppenweise an einer klinischen Studie teilzunehmen.
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Chinesische Beschäftigte der Dienstleistungsindustrie stehen am 1. Juli 2020 auf einem Testgelände in Peking für Nukleinsäureabstrich-Tests für COVID-19 Schlange.Foto: Kevin Frayer/Getty Images

Mindestens vier Arzneimittelhersteller in China entwickeln Impfstoffe gegen COVID-19. Einer von ihnen ist das in Peking ansässige biopharmazeutische Unternehmen Sinovac Biotech. Der Impfstoff von Sinovac mit dem Namen CoronaVac, ein nicht aktiver Impfstoffkandidat, ist nicht von Chinas Nationaler Verwaltung für Medizinprodukte zugelassen.

Das chinesische staatliche Unternehmen TravelSky zwang nun sieben Mitarbeitergruppen, den von Sinovac hergestellten Impfstoff CoronaVac zu nehmen. Dies geht aus einem internen Dokument vom 15. Juni hervor. Das Dokument liegt der Epoch Times vor.

TravelSky Technology entwickelt Technik für Flugreise-Informationen und zählt Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugreisebüros und Luftfrachtdienste zu seinen Kunden. Im Dezember 2019 beschäftigte TravelSky laut einem Jahresbericht 7.476 Mitarbeiter.

In dem internen Dokument von TravelSky steht: „Der Impfstoff hat eine sehr gute Sicherheit und Wirksamkeit und ist bereit, im Notfall bei Menschen angewendet zu werden“.

Die sieben Gruppen sind Mitarbeiter in „Schlüssel- und Kernpositionen“. Es sind Mitarbeiter, die in Flughafenterminals arbeiten oder die in naher Zukunft eine Geschäftsreise ins Ausland unternehmen müssen oder häufig Dienstreisen im Inland unternehmen. Manager und Mitarbeiter, die häufig an Besprechungen teilnehmen, gehören auch zu den sieben Gruppen. Ebenso wie Mitarbeiter, die mit Aufgaben der Virusprävention betraut sind und andere, die den Impfstoff testen möchten.

Sinovac ist ein Gemeinschaftsunternehmen eines privaten Hongkonger Unternehmens und dem staatlichen Unternehmen Sinobioway.

Teilnahme an Studie sollte freiwillig sein

Zhang Hua (Pseudonym), Gesundheitsbeamter eines Provinzzentrums für Krankheitskontrolle und -prävention, sagte der chinesischsprachigen Epoch Times telefonisch, dass zurzeit die Teilnahme an einer klinischen Studie freiwillig sein sollte.

Nach Zhang hat TravelSky seine Mitarbeiter nicht nur gebeten, CoronaVac zu nehmen und an der klinischen Studie teilzunehmen – das Unternehmen zwang seine Mitarbeiter dazu. „Es ist nicht richtig, dass TravelSky seinen Angestellten nicht die Wahrheit gesagt hat“, sagte Zhang gegenüber Epoch Times.

Er fügte hinzu, dass die staatliche Aufsichtsbehörde normalerweise Freiwillige für eine Studie in der breiteren Öffentlichkeit suchen würde, sofern ein Unternehmen mit seinen klinischen Studien erfolgreich war.

Impfstoffe gegen COVID-19 noch in der Testphase – Wirkung könnte riskant sein

„Die Einnahme dieser nicht zugelassenen Impfstoffe ist riskant. Der Impfstoff funktioniert möglicherweise nicht. Im schlimmsten Fall könnte er Menschen mit dem Wuhan-Lungenvirus infizieren“, erklärt Chan King-ming, Direktor des Programms für Umweltwissenschaften an der Chinesischen Universität Hongkong und Mitglied der Gesellschaft für Toxikologie in den USA.

Chan sagte der chinesischsprachigen Epoch Times, dass die Entwicklung und Erprobung eines Impfstoffs in der Regel etwa ein Jahr dauert. Nach Labor- und Tierversuchen müsse ein Impfstoff in klinischen Studien in drei Phasen getestet werden. Nach der Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs und der Bestätigung, dass es keine Sicherheitsbedenken gibt, kann die staatliche Verwaltung einen Impfstoff genehmigen.

„Ich möchte fragen: Der Impfstoff ist nicht zugelassen. Wer wird die Verantwortung für die Sicherheit des Impfstoffs übernehmen?“, fragte Chan im Gespräch mit Epoch Times.

Genehmigung für Teilnahme von Soldaten

Zu den anderen Arzneimittelherstellern in China, die an einem Impfstoff gegen COVID-19 arbeiten, gehört auch CanSino Biologics, das laut „Caixin“ die ersten beiden Phasen der klinischen Studien für seinen Impfstoff gegen Ad5-nCoV abgeschlossen hat. Die Zentrale Militärkommission Chinas hat die Teilnahme von Soldaten an Versuchen für den Impfstoff genehmigt.

Das staatliche Wuhan Institut für biologische Produkte entwickelte ebenfalls einen Impfstoff und teilte mit, dass in seiner klinischen Phase-II-Studie alle Teilnehmer Antikörper gegen das Virus entwickelt hätten, so die staatliche Nachrichtenagentur „Xinhua“.

Auch das staatliche Institut für Mikrobiologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften arbeitet an einem Impfstoff. Es schloss sich mit dem privaten Unternehmen Anhui Zhifei Longkema Biopharmaceutical zusammen, um ihren Impfstoff zu entwickeln. Am 24. Juni gaben die beiden Firmen bekannt, dass dieser nun für die Durchführung der Phase I ihrer klinischen Studie zugelassen wurde.

Alle vier Impfstoffe haben ihre letzten klinischen Studien noch nicht abgeschlossen.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung:
Chinese State-Run Firm Mandates Some Employees Take Part in COVID-19 Vaccine Trials: Leaked Document



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