Kultur-Proteste in der Inneren Mongolei – Peking verbannt Heimatsprache aus Schulunterricht

Ethnische Proteste und ziviler Ungehorsam herrschen seit dem Wochenende in der Autonomen Region der Inneren Mongolei in China. Die Regimeführung in Peking hatte zuvor Maßnahmen angekündigt, die manche als "kulturellen Völkermord" bezeichnen.
Von 2. September 2020

Die Bewohner der Inneren Mongolei bezeichnen sich selbst nie als Chinesen, sondern als Mongolen. Die Menschen dort nennen ihr Land nicht China, sondern Südmongolei. Seit Jahrzehnten sind sie in ihrem Widerstand gegen das kommunistische Regime in Peking unerschütterlich.

Am vergangenen Wochenende erreichte der zivile Ungehorsam seinen Höhepunkt. Die Proteste begannen, nachdem ein geheimer Befehl aus Peking durchgesickert war: Ab September soll in allen Schulen der Unterricht in mongolischer Sprache durch die Verwendung der chinesischen Sprache ersetzt werden. Das in den USA ansässige Südmongolische Menschenrechtszentrum (SMHRIC) nannte dies eine neue Runde des „kulturellen Völkermords“.

Berichte aus dem rechten Bairin-Banner besagen, dass „fast die Hälfte der Polizei des Banners Mongolen sind, die sich weigern, Demonstranten zu verhaften oder an offiziellen Propaganda-Aktivitäten teilzunehmen“, berichtet SMHRIC. Künstler, Bands und Sportvereine in der gesamten Südmongolei hatten demnach gemeinsame Erklärungen abgegeben, um gegen die ab dem 1. September geltende neue Sprachpolitik Pekings zu protestieren.

Schulstreiks in der Süd-Mongolei

Von Studenten bis zu Lehrern, von Dorfbewohnern bis zu Geschäftsleuten, Intellektuellen und sogar einigen Regierungsbeamten und Prominenten, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten der Südmongolei stehen in einem beispiellosen Maß an Solidarität zusammen auf.

Die lokalen Behörden drängen auf einen frühen Beginn des Semesters, aber Eltern und Schüler in der gesamten südlichen Mongolei schließen sich einem massiven Schulboykott an. Schulen und Klassenzimmer sind fast leer. Viele Schüler und Studenten kamen nur zur Schule, um zu protestieren.

Lehrerstreiks sind weit verbreitet. Alle mongolischen Lehrer in der Stadt Eren Hot im Regierungsbezirk Xilin Gol ignorierten die Drohungen der Schulbehörden, sie würden ihre Arbeit verlieren und sind in Streik gegangen.

Viele Eltern schlagen vor, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, anstatt sie in chinesische Schulen zu schicken. Einige pensionierte Lehrer und sogar College-Studenten meldeten sich freiwillig, um alle Fächer auf Mongolisch zu unterrichten.

Kultureller Protest der Gesellschaft

Neben Gruppenprotesten und Kundgebungen werden Unterschriftensammlungen durchgeführt. Menschen protestieren einzeln in Video-, Audio- und schriftlicher Form und verbreiten dies über soziale Medien.

Mongolische Anwälte bieten Online-Beratungen zur Verteidigung der Rechte der Mongolen an, mit der Möglichkeit, Klagen gegen die neue Politik einzureichen.

Die Mongolen sind berühmt für ihren Gesang und Tanz. Während der Proteste waren bestimmte Lieder immer wieder zu hören. Die Bürger versammelten sich, um „Lasst uns Mongolen sein, wer wir sind“ zu singen. Bei einem Konzert sangen die Sängerinnen und Sänger zusammen mit dem Publikum: „Meine Muttersprache ist Mongolisch“. Videos, auf denen Hunderte von Hirten und Tausende von Studenten in traditioneller mongolischer Kleidung an verschiedenen Orten versammelt sind und „My Mongolia, Steppe Mongolia“ singen.

Ein Video zeigt ein kleines Mädchen, das auf dem Boden liegt und weint: „Ich will keine Chinesin werden. Ich will kein Chinesisch lernen“.

Kinderbefreiung aus der Schule

Während der Protest an Dynamik gewinnt, verschärfen die Behörden ihr hartes Durchgreifen. Hunderte von wütenden Eltern versammelten sich vor der Gahait-Mongolischen Schule im Jarud-Banner und forderten die Schule auf, ihre Kinder freizulassen.

Sie hatten ihre Kinder am Tag zuvor in die Schule zurückgeschickt, ohne von der neuen Politik zu wissen.

Hunderte von Bereitschaftspolizisten versuchten, die wütenden Eltern am Betreten der Schule zu hindern. Nach einer stundenlangen Pattsituation durchbrachen die Eltern schließlich die Polizeibarrikade und holten ihre Kinder aus der Schule. Diese rannten jubelnd auf ihre Eltern zu.

In einer anderen Schule gelang es den Eltern nicht, die Kinder zu befreien. Laut SMHRIC sagte ein Anwohner, dass die Schule in Tongliao die Schüler auf dem Campus eingeschlossen hatte. „Die Eltern gingen, um die Schüler zu holen, und dann kam die bewaffnete Polizei.“ Mehrere Eltern wurden geschlagen und in Polizeifahrzeuge gebracht.

Schüler springt vom Schulgebäude in den Tod

Am 30. August abends sprang ein Gymnasiast von der Sheebert Mongolian Middle School im Horqin Left Banner in den Tod. Videoaufnahmen zeigen einen Krankenwagen, der eilig die Protestszene verlässt und wütende Demonstranten zurücklässt, berichtet das SMHRIC. Laut „Radio Free Asia“ sagte ein Anwohner: „Ein Schüler sprang aus dem vierten Stock … weil seine Mutter vor der Schule festgenommen worden war.“

Auf Twitter sind in einem Video weinende mongolische Schulmädchen zu sehen, die protestieren: „Unsere Muttersprache ist Mongolisch. Bis zum Tod sind wir Mongolen“. Das Video löste starke Reaktionen online aus.

Auch Chinesen brachten ihre Unterstützung zum Ausdruck. Einer schrieb: „Sie haben nicht niedergekniet. Sie verdienen es, Nachfahren von Dschingis Khan zu sein. Mongolische Studenten protestieren gegen die Streichung des mongolischen Sprachunterrichts durch die kommunistischen Banditen, bitte unterstützen Sie sie.“

Mit Material von NTD



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