Offiziell aufgelöst – doch Chinas Geheim-„Büro 610“ verfolgt weiter Menschen

Die geheime chinesische Polizeibehörde für die Verfolgung einer spirituellen Gruppe existiert vielleicht offiziell nicht mehr, aber die Unterdrückung dieser Menschen geht weiter.
Epoch Times4. Juni 2020

Eine Insiderquelle in China enthüllte, dass die berüchtigte „chinesische Geheimbehörde“ für die Verfolgung einer spirituellen Gruppe immer noch aktiv ist. Das Regime behauptet jedoch, das sei nicht der Fall.

Die Website Minghui.org veröffentlicht Informationen aus erster Hand über die Verfolgung von Falun Gong (oder Falun Dafa), eine traditionelle chinesische spirituelle Praktik, die von vielen Millionen Menschen praktiziert wird.

Aufgelöst und doch aktiv

Das Gestapo-ähnliche „Büro 610“ („sechs-zehn“) wurde am 10. Juni 1999 speziell für die Verfolgung von Falun Gong eingerichtet und ist für seine illegalen Verhaftungen und Foltermethoden berüchtigt. 2018 wurde es nach dem Zusammenschluss mit der Disziplinarkommission der Kommunistischen Partei (KP) Chinas offiziell aufgelöst.

Am 31. Mai 2020 veröffentlichte „Minghui“ einen Insiderbericht, wonach Kommissionschef Zhao Leji die Verfolgung von Falun Gong fortsetzen lässt. Zhao Leji ist eines der sieben Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros, des höchsten Führungsgremiums des Regimes. Er leitet auch die Zentrale Disziplinarkommission der KP Chinas, mit der das Büro 610 zusammengelegt wurde.

Zhao sagte zu seinen Beamten:

Das Büro 610 ist aufgelöst, fusioniert und existiert nicht mehr eigenständig. Das ist nur eine Show für die westliche Anti-China-Truppe, denn sie argumentieren immer zu Menschenrechten und Freiheit. Wie könnt ihr das glauben?“ (Zhao Leji, KPCh-Führerriege)

Er fuhr fort: „Sehen Sie, Falun Gong gibt es immer noch. Das Problem ist immer noch da. Es muss schnell geschehen und es muss gut gemacht werden.“

US-Kongress veröffentlichte Menschenrechtsbericht

Auch andere Indizien deuten auf ein Anhalten der Verfolgung hin.

Im Januar veröffentlichte der US-Kongress einen Bericht über die immer schlechter werdende Menschenrechtslage in China und erwähnte dabei auch die Unterdrückung von Gläubigen wie Falun Gong-Praktizierenden.

Falun Gong-Praktizierende sind in Haft nach wie vor entsetzlichen Bedingungen ausgesetzt, inklusive Gewalt, Zwangsverabreichung von Drogen, Schlafentzug und anderen Formen der Folter.“ (Marco Rubio, Senator für Florida, Republikaner)

Im April erhielt die Epoch Times interne Dokumente mit Hinweisen auf die aktive Tätigkeit der Nachfolgeorganisationen des Büros 610.

Wir werden die Aufmerksamkeit kontinuierlich darauf lenken. Wir glauben, offen gesagt, dass mehr getan werden muss, um sie zu stoppen.“ (Chris Smith, Kongressabgeordneter, New Jersey, Republikaner)

Der Minghui-Jahresbericht 2019 gibt die Zahl der wegen ihres Glaubens illegal in China verurteilten Falun Gong-Praktizierenden mit 774 an. 96 Menschen starben durch Gewaltanwendung. Die tatsächlichen Zahlen werden jedoch als wesentlich höher eingestuft. (sm)

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