Peking bezahlt Influencer aus den USA für gute Presse

Peking bezahlt amerikanische Social-Media-Influencer, um im Westen für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele zu werben.
Titelbild
Olympia in Peking.Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Von 16. Dezember 2021

Das chinesische Konsulat in New York hat kürzlich einen Vertrag mit der amerikanischen PR-Firma Vippi Media geschlossen. Bis Mitte März 2022 soll das Beratungsunternehmen aus New Jersey eine Marketingkampagne auf Instagram, TikTok und der Live-Streaming-Plattform Twitch betreuen, um Pekings Image aufzupolieren. Dafür erhält es 300.000 US-Dollar.

Olympische Spiele positiv darstellen

Das Hauptziel der Kampagne besteht darin, die Olympischen Winterspiele in Peking und die Beziehungen zwischen den USA und China positiv darzustellen, wie aus einer am 10. Dezember beim Justizministerium gemäß dem Foreign Agent Registration Act eingereichten Offenlegung hervorgeht. 

In den Unterlagen steht, dass Vippi Media vom Konsulat bereits eine Vorauszahlung in Höhe von 210.000 US-Dollar erhalten hat.

Das chinesische Konsulat wies die Firma an, insgesamt acht bereits erfolgreiche Social-Media-Influencer einzustellen. Fünf von ihnen sollten mindestens 100.000 Follower haben, die anderen drei mindestens 500.000.

Im Rahmen des Vertrags vom 22. November müssen diese Influencer mindestens 24 Beiträge zum Thema Olympische Spiele, die Paralympics und die chinesische Kultur veröffentlichen.

Diese könnten die Vorbereitungen der Athleten in Peking zeigen oder neue Technologien vorstellen, die bei den Spielen zum Einsatz kommen. Sie sollen „bewegende Momente“ und die Geschichte Pekings berichten.

Etwa ein Fünftel der Beträge soll sich auf „alle guten Dinge in den Beziehungen zwischen China und den USA“ konzentrieren. Dazu gehöre die Zusammenarbeit in den Bereichen Klimawandel, biologische Vielfalt und erneuerbare Energien.

Das chinesische Konsulat erwartet von der Kampagne, dass die Beiträge bis zum Vertragsende am 13. März 3,4 Millionen Mal angesehen werden.

Kampagne ist nur Bruchteil der Ausgaben für Propaganda

Das Timing der Aktion könnte nicht besser sein. Am 6. Dezember haben die USA einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking ausgerufen. Kanada, Australien, Großbritannien und Japan haben sich dem angeschlossen.

Die Kosten für die Kampagne sind jedoch nur ein Bruchteil der Ausgaben des chinesischen Regimes für Propagandakampagnen im In- und Ausland.

Von Mai bis Oktober gab „China Daily“, eine von Peking betriebene englischsprachige Zeitung, ein Budget von über 5,5 Millionen US-Dollar für Werbung und die Verbreitung ihrer Zeitung an ein westliches Publikum aus. 

Social Media stellt hingegen eine neue und kostengünstigere Möglichkeit für das Regime dar, seine pro-chinesischen Botschaften weltweit zu verbreiten und zu verstärken.

Das Regime nutzt seit Langem den Einfluss der sozialen Medien, um seine Staatspropaganda im In- und Ausland zu verbreiten.

Letztes Jahr zeigten durchgesickerte Dokumente, die der amerikanischen Epoch Times vorliegen, dass das Regime Proxy-Facebook-Seiten nutzt, um Pekings Souveränität über die selbstverwaltete Insel Taiwan zu behaupten und eine hypothetische militärische Invasion anzukündigen.

Am 1. Dezember erklärte die Facebook-Muttergesellschaft Meta, sie habe rund 600 Konten mit Verbindungen zu Peking gelöscht, die falsche Behauptungen über COVID-19 und andere US-amerikafeindliche Botschaften verbreitet hatten.

Twitter entfernte außerdem insgesamt 2.160 staatlich gelenkte Konten, die versuchten, sich gegen westliche Kritik an Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang zu wehren.

(Mit Material von The Epoch Times USA)



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