Präsident von buddhistischer Organisation der KP-Chinas des Missbrauchs beschuldigt

Ein angeblicher buddhistischer Mönch in China wird des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Der Abt ist von der KP-China autorisiert und arbeitet für diese.
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Xue Cheng (m).Foto: Reuters
Epoch Times3. August 2018

Ein angeblicher buddhistischer Mönch wird des sexuellen Missbrauchs an seinen Schülerinnen beschuldigt. Shi Xuecheng, der Präsident der von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eingerichteten „Buddhistischen Vereinigung China“, nutzte ein abgelegenes Kloster, um seine Opfer in der Isolation zu missbrauchen. So heißt es in einem 95-seitigen Brief, der am 1. August im Internet verbreitet wurde. Seit der mutmaßlichen Attacken gelten die Mädchen als „mental instabil“, so das Schreiben.

Shi arbeitet für die chinesische Regierung und wird auch der Korruption beschuldigt.

Der 51-jährige ist Abt des Longquan-Klosters in Peking und leitet die „Buddhistische Vereinigung“. Durch diese Organisation überwacht das chinesische Regime die Aktivitäten der Buddhisten im Land. Shi ist auch Mitglied des „Ständigen Ausschusses der politischen beratenden Konferenz des chinesischen Volkes“ – ein politisches Beratungsgremium der Kommunistischen Partei.

Chinesische Internet-Polizei löscht brisanten Brief

Das brisante Schreiben wurde von zwei ehemaligen Betreuern des Longquan-Klosters, Xianjia und Xian Qi, beide Doktoranden der renommierten chinesischen Tsinghua-Universität und Äbte im Puji-Tempel, veröffentlicht. In dem Brief wurden nicht nur die Missbrauchsvorwürfe, sondern auch Korruptionsvorwürfe ausführlich beschrieben. Das Schreiben wurde kurz nach seiner Veröffentlichung durch Chinas Internet-Polizei gelöscht.

In dem Brief behaupteten die beiden Äbte, dass Shi seine weiblichen Schüler „sexuell angegriffen und psychologisch manipuliert“ habe. Dies habe dazu geführt, dass einige „psychisch instabil“ geworden seien. Der Brief enthält offenbar auch Textgespräche zwischen Shi und seinen Schülerinnen auf WeChat, einer beliebten chinesischen Social-Media-Plattform. Nach Angaben der Äbte wird in Shi Nachrichten sein unangemessenes Verhalten deutlich.

Die buddhistischen Schülerinnen behaupteten, dass Shi auch den illegalen Bau des Tempelkomplexes – des Longquan-Klosters – genehmigte und in Korruption verwickelt war.

Am 1. August veröffentlichte der beschuldigte Shi eine Erklärung auf seinem Sina Weibo-Konto  – eine Plattform ähnlich Twitter -, in der er die Vorwürfe zurückwies. Shi schrieb: er und das Kloster erwägen nun rechtliche Schritte, um gegen die Schülerinnen wegen „Verleumdung“ vorzugehen.

Psychologische Kontrolle

In den Anschuldigungen heißt es, dass der falsche Abt Shi viele Schülerinnen „psychologisch manipulierte“. Dies wäre möglich gewesen, da das Kloster von der Außenwelt abgeschnitten ist. Shi habe die mutmaßlichen Opfer von ihren Familien isoliert und sie gezwungen, sich strikt an die Befehle der älteren Mönche zu halten.

Unterdessen erzählte Xianjia auch von einer anderen Nonne die von Shi unterrichtet wurde. „Ein Jahr später kehrte sie in einem psychisch instabilen Zustand in den Tempel zurück“, so Xianjia. Bei mindestens zwei weiteren Schülerinnen habe sie diese Symptome bemerkt.

Korruption

Shi wurde 2005 Abt des Klosters Longquan. In dem Brief heißt es, dass er dort Dutzende Millionen Dollar für Bauten ausgegeben hat. Shi habe Mönche und Laienbuddhisten für die Arbeiten eingesetzt. Wegen unzureichender Schutzmaßnahmen hätten sich auch viele Unfälle ereignet.

Im April 2015 wurde Shi schließlich Präsident der „Buddhistischen Vereinigung China“. Im Juli dieses Jahres befahl habe er einem Hauptmönch aufgetragen, über eine Millionen Dollar von buddhistischen Gläubigen einzusammeln, heißt es in dem Schreiben weiter. Was mit dem Geld passierte, sei unklar.

Dem Brief zufolge wurden Shi im März 2018 über eine Millionen Dollar auf seine persönlichen Konten überwiesen – das Geld kam demnach aus dem Puji-Tempel.

Menschenrechtsverletzungen

Shi wird auch beschuldigt, die Verfolgung von Falun Gong in China aktiv zu unterstützen. Seit 1999 unterdrückt und verfolgt das chinesische Regime diese alte spirituelle Disziplin.

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist eine chinesische Meditationspraxis. Die Praktik basiert auf den universellen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Im Jahr 1999 begann der damalige Führer der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, eine landesweite Verfolgung von Falun Gong-Übenden. Der Diktator befürchtete, dass die Popularität der Gruppe die Autorität der Partei untergraben könnte. Damals gab es schätzungsweise 100 Millionen Menschen in China, die Falun Gong praktizierten – rund jeder 13. Chinese.

Jiang Zemin mobilisierte den Sicherheitsapparat des Staates, um Praktizierende zu verhaften und zu verfolgen. Nachweislich sind bereits 4.000 Menschen an den Folgen von Folter und Misshandlung während der Haft gestorben. Menschenrechtler und Beobachter schätzen die Dunkelziffer wesentlich höher – denn es ist schwierig an Informationen aus China zu kommen. Darüber hinaus seien viele Falun Gong-Übende wegen ihrer Organe getötet worden, die in der chinesischen Organtransplantationsindustrie verwendet würden, heißt es seitens unabhängiger Ermittler.

Um die Öffentlichkeit von der Legitimität der Verfolgung von Falun Gong zu überzeugen, gründete Jiang Zemin im Jahr 2000 die „China Anti-Cult Association“. Eine Organisation die Falun Gong und seine Anhänger als „gefährlichen Kult“ diffamieren sollte. Shi ist nicht nur ein Abt der KPCh, sondern wurde auch zum Direktor der „China Anti-Cult Association“ ernannt. Er schrieb und verbreitete Artikel, um Falun Gong zu diffamieren.

Shi ist der ranghöchste Parteifunktionär, der wegen mutmaßlicher Sexualverbrechen öffentlich angeprangert wird. Unterdessen wurden auf Weibo Beiträge mit den Begriffen „Longquan-Kloster“ und „Shi“ gelöscht. Einige Netzbürger stellten fest, dass Beiträge mit dem Begriff „Mönch“ innerhalb von 12 Minuten gelöscht wurden.

Das Original erschien in der amerikanischen Epoch Times (deutsche Bearbeitung von tp).

Originalartikel: President of Beijing’s Sanctioned Buddhist Organization Accused of Sexual Assault



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