TV-Tipp: „Eternal Spring – Chinas gehacktes Staats-TV“ heute auf ARTE

Im Kampf gegen die staatliche Propaganda hackte eine Gruppe Falun-Gong-Praktizierender in Changchun im Jahr 2002 das Signal des chinesischen Staatsfernsehsenders CCTV. Jetzt zeigt der TV-Sender Arte einen Film über diese unbekannte Heldengeschichte.
Ein Szenenbild aus dem Film "Eternal Spring" (Ewiger Frühling).
Ein Szenenbild aus dem Film „Eternal Spring“.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Lofty Sky Pictures
Von 14. November 2023

„Wir haben den Bürgern von Changchun die Wahrheit gesagt. Wie eine Nadel, die einen Ballon voller Lügen zum Platzen bringt.“ Das sei das Wichtigste an der Hacker-Aktion gewesen, erinnerte sich „Mr. White“, ein Exilchinese, der heute in Südkorea lebt. Er bezieht sich damit auf die Unterbrechung des TV-Signals des chinesischen Staatsfernsehens durch eine Gruppe von 18 Falun-Gong-Praktizierenden. „Mr. White“ war an jenem Abend des 5. März 2002 einer von ihnen. Die Tage danach waren gezeichnet von Massenverhaftungen von Tausenden Falun-Gong-Praktizierenden der Gegend .

„Eternal Spring“ über die wahren Geschehnisse in Changchun

Die Aussagen entstammen dem mehrfach preisgekrönten animierten Dokumentarfilm „Eternal Spring – Chinas gehacktes Staats-TV“ des kanadischen Regisseurs Jason Loftus. Der Film war Kanadas Beitrag für den Oscar in diesem Jahr in der Kategorie Bester internationaler Film. ARTE zeigt „Eternal Spring“ seit dem 7. November auf seiner Website und bei YouTube. Auch im Fernsehprogramm von ARTE ist der Film zu sehen, gleich nach einer Reportage über „chinesische, fabrikähnliche Gefängnisse“:

Dienstag, 14. November, 21:50 Uhr, „Eternal Spring“ auf ARTE-TV

Changchun, Hauptstadt der Provinz Jilin in Nordchina, ist der Mittelpunkt des Films – und begründet auch dessen Titel: „Eternal Spring“, zu Deutsch „Ewiger Frühling“ oder auf Chinesisch eben „Chángchūn„. Im Begleittext des Films wird erklärt, dass unter den zahlreichen damals geflohenen Falun-Gong-Anhängern auch der Comic-Künstler Daxiong („Justice League“, „Star Wars“) gewesen sei. Er erzählt die Geschichte des Films, trifft weitere Augenzeugen und alte Bekannte von damals und liefert zahlreiche Zeichnungen zum Film.

„Mit einer gelungenen Mischung aus aktuellem Filmmaterial, erschütternden Zeugenaussagen und 3D-Animationen von Daxiong zeichnet ‚Eternal Spring – Chinas gehacktes Staats-TV‘ 20 Jahre nach den Ereignissen die Geschichte dieses beispiellosen Protests gegen das chinesische Regime nach“, heißt es weiter.

Über Verfolgung und heldenhaften Widerstand

Der Sender bringt mit „Eternal Spring“ dem Zuschauer eine „Geschichte der Verfolgung und Unterdrückung“ näher, „aber auch des Widerstands und der Entschlossenheit, für politische und religiöse Überzeugungen einzustehen – koste es, was es wolle“.

Und der Preis, den die beteiligten Personen vor mehr als 20 Jahren für die 45 Minuten Sendezeit auf acht Kanälen bezahlten, war hoch. „Mr. White“ und Daxiong gelang die Flucht. Andere erlitten jahrelange Kerkerhaft und Folter. Manche überlebten die Verfolgung nicht.

Szenebild aus dem Dokumentarfilm "Eternal Spring - Chinas gehacktes Staats-TV" über dden Kampf von Falun Gong-Praktizierenden gegen die staatliche Lügenpropaganda. Foto: YouTube/ARTEde

Szenebild aus dem Dokumentarfilm „Eternal Spring – Chinas gehacktes Staats-TV“ über den Kampf von Falun-Gong-Praktizierenden gegen die staatliche Lügenpropaganda. Foto: YouTube/ARTEde

Im Kommentarbereich der Arte-Sendung auf YouTube hinterließen Zuschauer ihre Bewunderung und Dankbarkeit:

„Wunderbare Menschen, die Stärke und Mut gezeigt haben, herzlichen Dank für diesen wertvollen Film, diese grausamen Taten dürfen nie vergessen werden!“

„Unfassbar bildstarke und gleichzeitig informative Arbeit! Meinen Respekt.“

„Echt starke Doku… sehr berührend der Mut dieser Menschen…“

Falun Gong: vom Regime verfolgt seit 1999

Der TV-Hack von Changchun ereignete sich knapp drei Jahre nach dem Beginn der brutalen Verfolgung der Meditationsbewegung am 20. Juli 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas und ihren damaligen Obersten Führer Jiang Zemin.

Bis heute werden die Praktizierenden dieses alten buddhistischen Weges der charakterlichen und körperlichen Selbstveredlung in China vom Regime verfolgt und unterdrückt – weil sie nach den universellen Werten von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben wollen und fünf meditative Energieübungen praktizieren.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion