Unentdeckte Infektionen: Wuhan – Coronavirus-Patienten trotz Beschwerden vorzeitig entlassen

„Sie war so schwach, dass sie hinfiel, wenn sie ins Badezimmer ging, war immer noch an Sauerstoff angehängt und konnte nicht aufhören zu husten“- trotzdem wurde die 56-jährige Mutter von Zhang, einer jungen Frau aus Wuhan, aus der medizinischen Versorgung entlassen. Unentdeckte Infektionen nehmen zu.
Titelbild
Sanitäter bringen einen Patienten in einen Krankenwagen im North Point Distrikt am 23. Februar 2020 in Hongkong, China.Foto: Anthony Kwan/Getty Images
Von 25. Februar 2020

Die medizinischen Ressourcen in Wuhan sind den Massen an Infizierten nicht mehr gewachsen. Daher kommt es vor, dass Patienten trotz anhaltender Beschwerden vorzeitig aus den Krankenhäusern entlassen werden. So macht eine junge Frau namens Zhang in den sozialen Medien auf den Fall ihrer Mutter aufmerksam.

Sobald das Testergebnis auf die verbleibende Viruskonzentration im negativen Bereich war, stellte das Krankenhaus alle Behandlungsmaßnahmen bei Zhangs Mutter ein. Ihre noch andauernden Symptome wie starker Husten, Atemnot und körperliche Schwäche wurden dabei außer Acht gelassen.

„Die Regierung versprach, dass sie jeden in ein Krankenhaus bringen würden, der medizinische Versorgung benötige“, zitiert Zhang den Slogan des Regimes, der im Rahmen der Eindämmungs-Kampagne von Covid-19 verbreitet wurde.

Sie wurden zwar in Krankenhäuser gebracht, aber dann werden sie einfach wieder entlassen noch bevor sie gesund sind“, erzählt Zhang der Epoch Times.

Die junge Frau sagt, dass ihre Mutter kein Einzelfall sei. Einige der vorzeitig Entlassenen wurden laut Zhang nach einiger Zeit wieder positiv auf das Virus getestet. Sie ist überzeugt, dass die Zahlen über die geheilten Patienten lediglich „Halb-Wahrheiten“ sind.

Auch bei ihrer Mutter zeige sich beim Lungenröngten nach wie vor eine Fibrose und eine Pleuraverdickung. Die ungeklärte Frage, ob ihre Mutter dadurch noch ansteckend sei, verunsichert Zhang.

Offizielle Richtlinien in China besagten, dass Coronavirus-Patienten vor ihrer Entlassung zumindest drei Tage fieberfrei sein und sich die Lungenbeschwerden deutlich gebessert haben müssen. Ebenfalls sollen die Patienten zweimal negativ auf das Virus getestet werden. Allerdings sieht die Realität oft anders aus.

Unentdeckte Infektionen bei Entlassenen

Immer wieder schlagen Tests auf das Virus fehl. Ein Fallbeispiel einer jungen Frau, veröffentlicht im Journal of the American Medical Association, zeigt die Auswirkungen einer solchen Fehldiagnose: Die 20-jährige Frau aus Wuhan wurde in drei von vier separaten Tests negativ auf Covid-19 getestet. Sie wurde daher nicht im Krankenhaus behalten. Bis man feststellte, dass sie trotz fehlender Symptome Trägerin des Virus war, hatte sie bereits fünf ihrer Familienmitglieder in Anyang, in der Provinz Henan, angesteckt.

Ein ähnliches Problem berichtete das Nachrichtenmedium „Red Star News“. Ein Patient in Chengdu in der Provinz Sichuan wurde als geheilt entlassen. Allerdings fiel einige Tage später der Test auf das Virus wieder positiv aus.

Lei Xuezhong, Vizedirektor des „Infectious Disease Center” im West China Hospital sagte dazu, dass dieser Fall zeigt, dass strengere Labortests als Standard eingeführt werden müssen. Er hat in Sichuan die Anweisung gegeben, anstelle der zwei vorgeschriebenen Tests vor der Entlassung drei durchzuführen.

Auf die Frage, ob der Patient möglicherweise wirklich gesund war und einen Rückfall erlitten habe, antwortete Lei, dass wahrscheinlich Rückstände des Virus im Körper übersehen wurden.

Auch in Kanada und Australien gibt es Fälle, wo die ersten Testergebnisse negativ waren, obwohl die Personen infiziert waren. So fand man in Kanada bei einem älteren Paar mittels Nasen- und Rachenabstrich Rückstände des Virus, obwohl sie bereits wieder vollständig gesund waren. Ebenso waren sieben Australier von dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess zuerst negativ auf den Virus getestet worden. Erst bei einer zweiten Untersuchung wurde der Virus festgestellt.

Die chinesische Gesundheitsorganisation warnt mittlerweile, dass negative RNA Tests nicht unbedingt bedeuten, dass der Patient kein Träger des Virus ist. Fehler wie die Probenraumqualität, Zeit der Probennahme, sowie die Lagerung und Handhabung der Probe können zu falschen negativen Ergebnissen führen.

Die „Lösung“ der chinesischen Behörden: Quarantäne zu Hause

Nachdem Zhangs Mutter in schlechtem Zustand entlassen wurde, rieten ihr die Ärzte zu einer selbstauferlegter Quarantäne zu Hause. Außerdem sollte sie näheren Kontakt zu anderen Menschen vermeiden. „Den nahen Kontakt zu vermeiden, ist aber schwer zu realisieren, da wir zu dritt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung leben“, sagt Zhang.

Keines der umliegenden Krankenhäuser nahm Zhangs Mutter wieder auf, auch die Gesundheitsbehörde der Stadt lehnte ihr Hilfegesuch ab.

Zhang erzählt von vier ihr bekannten Patienten, die aus Verzweiflung Selbstmord begangen haben, nachdem ihnen die medizinische Behandlung verweigert wurde.

„Natürlich ist mir klar, dass die medizinischen Ressourcen limitiert sind. Aber man kann nicht einfach nur einer offiziellen hohen Genesungsrate nachjagen und dabei die Bedürfnisse der Patienten ignorieren“, schrieb Zhang in ihrem Post, der mittlerweile gelöscht wurde.

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