Verfolgung von Falun Gong in China: Elitestudent im Gefängnis gefoltert

Von 17. Juli 2021

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Vom Elitestudent zum Gefangenen: Ein Ingenieur erlebte die Verfolgung von Falun Gong in China“ vom YouTube-Kanal „NTD-Deutsch“. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 

Weiyu Wang hat an einer der besten Universitäten in China studiert und lebt nun als Software-Ingenieur in Michigan, USA. Er war wegen seines Glaubens über acht Jahre lang in China inhaftiert und wurde gefoltert.

„Ich wurde 1973 in der Provinz Shandong, China, geboren. Im Jahr 1996 erhielt ich meinen Bachelor-Abschluss an der Tsinghua-Universität in Peking. Danach wurde mir empfohlen, dort weiter zu promovieren. Im nächsten Jahr begann ich Falun Gong zu praktizieren“, so Weiyu Wang.

Das Originalvideo von NTD Deutsch: 

Am 13. Juli, während des „Internationalen Gipfels für Religionsfreiheit“ in Washington D. C. erzählte Weiyu Wang von seinen Erfahrungen in China mit dem Praktizieren von Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa.

Falun Gong ist eine spirituelle Meditationspraxis, die auf den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht. 1992 wurde die Praxis erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis 1999 gab es schätzungsweise 70 bis 100 Millionen Praktizierende in China.

Wegen der großen Beliebtheit und der zunehmenden Zahl von Praktizierenden begann der damalige Parteiführer Jiang Zemin am 20. Juli 1999 mit einer brutalen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden. Es wird angenommen, dass er Angst hatte, seinen Einfluss auf das chinesische Volk zu verlieren, als die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden im Land zunahm und bald die Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei Chinas überstieg.

Nach dem Beginn der Verfolgung, wurde Wang auf Anweisung des stellvertretenden Parteisekretärs seiner Abteilung an der Tsinghua Universität von seinen Klassenkameraden öffentlich denunziert.

„Ich kann das Gesicht meines guten Freundes noch immer nicht vergessen, der aufstand und mir drohte: ‚Wenn du deinen Glauben an Falun Gong nicht aufgibst, werde ich dich erstechen.‘ Damals war ich sehr erstaunt – ich wusste nicht, dass Propaganda einen Menschen so dramatisch verändern kann“, sagte Weiyu Wang.

Da Wang sich weigerte, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben, musste er zwangsweise seine Promotion zweimal unterbrechen und schließlich auf seinen Doktortitel verzichten. 

Im August 2002 wurde er schließlich von Sicherheitsbeamten auf offener Straße in China entführt. „Sie schlugen mir die Brille vom Gesicht und traten auf meinen Kopf. Diese Gewalttätigkeit überraschte die Passanten. Einige blieben stehen und sahen zu. Die Beamten sagten den Passanten, dass ich ein Dieb sei. Ich rief zurück: ,Ich bin ein Falun Gong-Praktizierender und KEIN Dieb.‘ Meine Worte haben die Beamten erschreckt. Sie hielten mir schnell den Mund zu und steckten mich in ein Auto“, erklärte Wang.

Wang wurde an einen geheimen Ort gebracht, an dem nur Falun Gong-Praktizierende festgehalten wurden, ein sogenanntes „Schulungszentrum“ der Partei. Dort schlug und folterte man ihn von 18 Uhr bis 5 Uhr morgens des nächsten Tages.

„Ich erhielt am ganzen Körper Stromstöße, einschließlich an den Fingerspitzen. Sie stachen mir sogar mit zwei Elektroden in den Rücken. Die Beamten sprangen hoch und schlugen mit ihren Ellbogen auf meinen Kopf. Sie nannten mich einen ‚Konterrevolutionär‘ und schrien: ,Jeden Zentimeter seiner Haut verbrennen!‘“, berichtet Wang.

Wang war sechs Monate lang in Haft und wurde gefoltert, bis er in ein Haftzentrum in Peking verlegt wurde. Im Jahr 2004 wurde er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und in das Qianjin-Gefängnis in Tianjin eingewiesen. Dort bewachten kriminelle Gefangene wie Mörder und Drogenhändler Falun Gong-Praktizierende 24 Stunden am Tag.

„Man zwang uns, draußen zu arbeiten, Radieschen zu pflanzen, Unkraut zu jäten, zu graben oder in der Fabrik zu arbeiten. Dort verpackten wir Bonbons, stellten Pappbecher für Muffinförmchen oder Sportbälle wie Volleybälle her. Beim Nähen dieser Bälle mit der Hand stach sich ein Praktizierender versehentlich mit einer Nadel (…) ins Auge, weil wir keine Schutzausrüstung hatten“, so Wang.

Nach 14 Jahren Verfolgung floh Wang aus China in die USA. Allerdings werden viele seiner Kollegen an der Tsinghua Universität immer noch wegen ihres Glaubens verfolgt.

Laut Wang gibt es eine Sache, vor der die Kommunistische Partei Chinas am meisten Angst hat: die Stimmen der Gerechtigkeit. Das liege daran, dass „die Dunkelheit immer Angst vor dem Licht hat“.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion