Zweite Welle löst Massenpanik aus – Quelle des erneuten Virusausbruchs in Peking rätselhaft

Der Grund für die zweite Ausbruchswelle von COVID-19 ist weiterhin unbekannt. Zunächst nahmen die chinesischen Behörden an, dass importierter Lachs für den Ausbruch verantwortlich ist. Doch die neuesten Meldungen kreisen um den Xinfadi-Markt.

Das chinesische Regime ist von seiner ursprünglichen Theorie abgewichen, dass der erneute Ausbruch von COVID-19 in Peking durch kontaminierten importierten Lachs verursacht wurde.

Wu Zunyou, leitender Spezialist für Epidemien in Chinas Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention, sagte der staatlichen Zeitung „Beijing News“ am 6. Juli, dass sein Team diesen Ausbruch der zweiten Welle in Peking untersucht habe. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass das Virus Mitte Mai auf den lokalen Xinfadi-Markt gelangt sei. Der Xinfadi-Markt ist ein ausgedehnter Komplex von Lager- und Handelshallen, der sich über ein Gebiet von der Größe von fast 160 Fußballfeldern erstreckt.

„Es ist möglich, dass eine infizierte Person [das Virus] auf den Xinfadi-Markt gebracht hat, oder dass ein kontaminiertes Produkt aus einem Epidemiegebiet“ auf dem Markt gelangte, so der Spezialist.

Wu sagte, der erste Patient der zweiten Welle, die am 11. Juni offiziell von den Behörden bekannt gegeben wurde, habe sich wahrscheinlich Ende Mai oder Anfang Juni mit dem Virus angesteckt.

Dies widerspricht den früheren Behauptungen der Behörden, das Virus sei über gefrorenen Lachs aus Norwegen eingeschleppt worden. Die Behörden bezogen sich dazu auf eine Probe auf einem Schneidebrett zur Verarbeitung von Lachs, welche positiv auf COVID-19 getestet wurde.

Der Xinfadi-Markt: Großhändler kauften billig Waren aus Wuhan auf

Frau Li betreibt ein Geschäft für Meeresfrüchte in Peking. Sie erzählte gegenüber Epoch Times, dass die Meeresfrüchte aus der Provinz Hubei – der Region, in der das Virus Ende 2019 erstmals ausgebrochen ist – in diesem Jahr sehr billig waren und daher Großhändler dazu veranlasst haben, die Ware von dort zu kaufen.

„Zum Beispiel kostet der gekochte Flusskrebs 28 Yuan pro 500 Gramm (etwa 3,54 Euro pro Pfund)“, sagte Li. Ähnliche Produkte aus anderen Regionen kosten etwa 60 Yuan pro 500 Gramm (etwa 7,58 Euro pro Pfund).

Li sagte, dass viele Lastwagenfahrer in Xinfadi positiv auf das Virus getestet wurden. Wahrscheinlich haben sie sich auf dem Weg nach Hubei angesteckt, als sie die Meeresfrüchte abgeholt hatten.

Eine Mitarbeiterin von Xinfadi, Cai Liansheng, veröffentlichte auf der Social-Media-Plattform Weibo, dass der Vorsitzende des Marktes, Zhang Yuxi, sie seit Ende Februar zum Kauf in Hubei ermutigt habe. Seitdem kauft der Markt immer mehr Tiefkühlprodukte von dort ein.

Cai teilte auch mit, dass ein anderer Markt, der Jingshen Meeresfrüchte-Markt, der größte Markt für importierte Meeresfrüchte in Peking ist. Aber auf dem Jingshen-Markt wurde bei niemandem COVID-19 diagnostiziert, was Zweifel an der Behauptung der Behörden aufkommen lässt, dass das Virus von importiertem Lachs stammt.

Jingshen liegt im Bezirk Fengtai und hat etwa 800 Geschäfte, in denen hauptsächlich Meeresfrüchte verkauft werden. Der stellvertretende Direktor der Regierung von Fengtai, Zhang Jie, sagte am 13. Juni, dass niemand aus Jingshen infiziert sei.

Der Geschäftsführer von Xinfadi, Zhang, bestätigte auch, dass in dem Geschäft, aus dem die Probe des COVID-19-positiven Schneidebretts stammte, der Lachs aus Jingshen bezogen wurde.

Massentests und Quarantäne bei der zweiten Welle

Die Behörden haben drastische Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung einzudämmen. Pang Xinghuo, stellvertretender Direktor der Pekinger Gesundheitsbehörde CDC, erklärte auf einer Pressekonferenz am 7. Juli, dass die Behörden seit dem 11. Juni mehr als 11 Millionen Nukleinsäuretests durchgeführt haben.

Unterdessen hat die Stadt am 7. Juli über 5.000 Menschen aus der Quarantäne entlassen, nachdem sie in den vergangenen 14 Tagen negativ getestet worden waren. Die Behörden gaben an, dass es Tausende andere gibt, die noch immer isoliert werden, weil sie enge Kontakte zu bestätigten COVID-19-Patienten hatten und in Zukunft Symptome zeigen könnten.

Die Anwohner tragen erneut die Hauptlast der wirtschaftlichen Verluste infolge der Pandemie. Die Straßen wurden leer geräumt, während die Zahl der Obdachlosen zugenommen hat, wie aus Interviews mit Einheimischen hervorgeht.

Im Bezirk Haidian lebt eine fünfköpfige Familie in einem kleinen Friseurladen, den sie betreiben. Die Mutter und die Großeltern kümmern sich tagsüber um die Kunden, während der Vater Gelegenheitsjobs im Freien angenommen hat. Nachts schließt die Familie den Laden und schläft drinnen. „Wir sind sehr gestresst. Er [der Vater] kann nicht genug Geld verdienen, und wir sind auf diesen Laden angewiesen“, sagte der Großvater.

Landesweite Aufnahmeprüfungen

Die landesweite College-Aufnahmeprüfung begann am 7. Juli. Die Bildungsbehörden erließen strenge Maßnahmen, um die Verbreitung des Virus unter den Testteilnehmern zu verhindern. Alle Schüler, die an der Prüfung teilnehmen, mussten in den letzten 14 Tagen vor dem Testtermin täglich ihren Gesundheitszustand in der Schule melden.

Schüler mussten während des Tests Gesichtsmasken tragen, infizierte Schüler durften den Test nur mit Sondergenehmigung der Gesundheitsbehörden ablegen. Und Schüler, die unter obligatorischer Quarantäne stehen, mussten den Test an besonderen Orten ablegen.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung: Source of Latest Virus Outbreak in Beijing Remains a Mystery as Authorities Scramble to Contain Spread



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