Bewegungsprofile und „Geister“-Infizierte: Praxistest bestätigt Probleme der Corona-App

Kaum ist die deutsche Corona-App in den App-Stores verfügbar, gibt es die nächsten Probleme. Eine Studie der Technischen Universität Darmstadt, der Philipps-Universität Marburg  und Julius-Maximilians-Universität Würzburg bestätigte jüngst, was Datenschützer seit Wochen befürchten: Auch mit einer dezentralen Corona-App lassen sich Bewegungsprofile der Nutzer erstellen.

Kaum ist die deutsche Corona-App in den App-Stores verfügbar, gibt es die nächsten Probleme.

Eine Studie bestätigte jüngst, was Datenschützer seit Wochen befürchten: Auch mit einer dezentralen Corona-App lassen sich Bewegungsprofile der Nutzer erstellen.

Ein Praxistest zeigte zudem, dass man Nutzer identifizieren, Klone erstellen und diese in ferne Städte kopieren kann. Damit könnte eine Art „infizierter Geist“ in eine Veranstaltung oder Lokalität platziert werden und sämtliche dort anwesende Personen laut der App „infizieren“.

Das Forschungsteam belegte, dass die App auch anfällig für die Erstellung von Profilen ist und so möglicherweise die De-Anonymisierung von infizierten Personen erlaubt.

Des Weiteren sind sogenannte Relay- oder Wurmloch-Angriffe möglich. Dadurch können Angreifer falsche Kontaktinformationen generieren, die der Genauigkeit und Korrektheit des Gesamtsystems schaden.

Als eine von weltweit bislang 27 nationalen Corona-Apps verspricht die ab heute erhaltbare „Corona-Warn-App“ des Robert Koch-Instituts, „den manuellen Aufwand zur Identifikation von Infektionsketten erheblich zu reduzieren und die Abdeckung der Kontaktnachverfolgung zu erhöhen“, schrieb die Universität Marburg auf ihrer Webseite.

Grundlage der App ist eine Zusammenarbeit der Konzerne Google und Apple, um eine Schnittstelle auf ihren Smartphones zu bieten.

Auf diesem Ansatz basiert unter anderem die von der Deutschen Telekom und SAP im Auftrag der Bundesregierung entwickelte deutsche Corona-App.

Auch die Schweizer und die Italiener nutzen diese Plattform. Zudem sollen auch Malaysia, Irland, Estland und Österreich auf GAP zurückgreifen.

Die Studie wurde von der Technischen Universität Darmstadt, der Philipps-Universität Marburg  und Julius-Maximilians-Universität Würzburg durchgeführt.

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